Herzinsuffizienz stoppen?

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Sylke13
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Joined: Tue Oct 28, 2008 6:32 am

Herzinsuffizienz stoppen?

Post by Sylke13 »

Hallo,
ich habe eine Frage, die ich hoffentlich verständlich rüberbringen kann ?!

Ich habe einen engl. Setter (ca. 4 Jahre), bei dem letztes Jahr eine Herzinsuffiziens festgestellt wurde. Er wird mit Pimobendan (2 x tgl. 2,5 mg) und Furosemid (2 x tgl. 1/4 Tabl. 40mg) behandelt.

Nach Beginn der Therapie verlief alles super. Seine Leistungsfähigkeit nahm wieder zu. Er brauchte beim Spazieren und auf dem Hundplatz keine Pausen mehr. Husten hatte er noch nie.

Jetzt nach 8 Monaten benötigt er wieder Pausen. Nach ca. 10 Minuten legt er sich hin und hechelt. Kein Husten.
Er säuft jedoch wieder vermehrt.
Dieses fing alles wieder mit den höheren Temperaturen an.

Nun zu meiner Frage:
Wie oft bzw. soll ich jetzt wieder einen Ultraschall machen lassen bzw. Röntgen?
Oder weiterhin beobachten?

Meine Gedanken dazu, dass ich die Frage stelle:
Wird das Herz geschädigt, wenn er eigentlich eine höhere Dosis an Medikamenten bräuchte?

Oder schädigt die höhere Dosis der Medikamente mehr?

Kann man eine Klappeninsuffiziens stoppen?

Was heisst "Erhöhung der Calciumsensitivität der kardialen Myofilamente und Hemmung der Phosphodiesterase"?

Muss ich beim füttern mit Calcium irgendetwas beachten?

Vielen Dank für eine kurze Info.

Sylke
J.Simak
Posts: 400
Joined: Mon Oct 16, 2006 11:26 am

Re: Herzinsuffizienz stoppen?

Post by J.Simak »

Hallo,
je nach Schweregrad der Erkrankung sollte optimalerweise eine kardiologische Kontrolluntersuchung alle (1-) 3 Monate mit Ultraschall und evt. EKG durchgeführt werden (im hochgradig dekompensierten Stadium -> zu dem Zeitpunkt, zu dem sich schon "Wasser" in die Lunge zurückgestaut hat). Die Kontrollen sollten spätestens dann durchgeführt werden, wenn sich das Allgemeinbefinden Ihres Hundes verschlechtert. Eine Röntgenkontrolle sollte immer dann erfolgen, wenn ein Hund wieder respiratorische Symptome (vermehrtes Hecheln, Atemnot, Husten) zeigt.
Natürlich können Medikamente zu Nebenwirkungen führen. Jedoch ist bei einer hochgradigen Herzerkrankung der Nutzen den möglichen Nebenwirkungen im Normalfall überlegen. Oft muss die Dosis der Entwässerungsmedikamente im Verlauf einer Herzerkrankung erhöht werden, um den Tieren ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Eine Klappeninsuffizienz kann nicht geheilt werden, mit Medikamenten können nur die Lebensqualität und die Überlebenszeit erhöht werden.
Durch eine Erhöhung der Kalziumsensitivität kommt es zur Steigerung der Kontraktionskraft des Herzmuskels. Durch die Hemmung der Phosphodiesterase (Typ III) kommt es zu einer Gefässerweiterung und dadurch zur "Entlastung" des Herzens.
Bei der Fütterung ist v. a. wichtig, dass ihr Hund überhaupt frisst. Eine handelsübliche kommerzielle Fütterung ist normalerweise ausreichend, jedoch gibt es auch Futtermittel, die auf die besonderen Bedürfnisse herzkranker Patienten ausgerichtet sind.

Mit freundlichne Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
J.Simak
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Joined: Mon Oct 16, 2006 11:26 am

Re: Herzinsuffizienz stoppen?

Post by J.Simak »

[quote author=Team Tierkardiologie JS link=1242548344/0#1 date=1242633981]Hallo,
je nach Schweregrad der Erkrankung sollte optimalerweise eine kardiologische Kontrolluntersuchung alle (1-) 3 Monate mit Ultraschall und evt. EKG durchgeführt werden (im hochgradig dekompensierten Stadium -> zu dem Zeitpunkt, zu dem sich schon "Wasser" in die Lunge zurückgestaut hat). Die Kontrollen sollten spätestens dann durchgeführt werden, wenn sich das Allgemeinbefinden Ihres Hundes verschlechtert. Eine Röntgenkontrolle sollte immer dann erfolgen, wenn ein Hund wieder respiratorische Symptome (vermehrtes Hecheln, Atemnot, Husten) zeigt.
Natürlich können Medikamente zu Nebenwirkungen führen. Jedoch ist bei einer hochgradigen Herzerkrankung der Nutzen den möglichen Nebenwirkungen im Normalfall überlegen. Oft muss die Dosis der Entwässerungsmedikamente im Verlauf einer Herzerkrankung erhöht werden, um den Tieren ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Eine Klappeninsuffizienz kann nicht geheilt werden, mit Medikamenten können nur die Lebensqualität und die Überlebenszeit erhöht werden.
Durch eine Erhöhung der Kalziumsensitivität kommt es zur Steigerung der Kontraktionskraft des Herzmuskels.
Durch die Hemmung der Phosphodiesterase (Typ III) kommt es zu einer Gefässerweiterung und dadurch zur "Entlastung" des Herzens.
Bei der Fütterung ist v. a. wichtig, dass ihr Hund überhaupt frisst. Eien handelsübliche kommerzielle Fütterung ist normalerweise ausreichend, jedoch gibt es auch Futtermittel, die auf die besonderen Bedürfnisse herzkranker Patienten ausgerichtet sind.

Mit freundlichne Grüßen,
Dr. Julia Simak[/quote]
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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