Herzinsufizienz - Vetmedin od. ACE-Hemmer?

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Moderator: j.schöbel

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sdri65
Beiträge: 1
Registriert: So Aug 16, 2009 12:18 pm

Herzinsufizienz - Vetmedin od. ACE-Hemmer?

Beitrag von sdri65 »

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank, dass ich mich an dieser Stelle an Sie wenden kann.
Mein Hund (Border-Collie/Appenzeller/Berner Sennenhund-Mischling, 29kg) ist im August 09 14 Jahre alt geworden. Im Mai 09 wurde ein Herz-Ultraschall gemacht, und es wurde die Diagnose einer Herzinsufizienz mit fibrotischer, verdickter Muskulatur gestellt (keine dilatative CMP).
Daraufhin erhielt er Vetmedin 2x tägl.-5 mg und Prilactone 1x 60mg. Die Symptome besserten sich innerhalb weniger Tage. Nach jedoch ca 3 Wochen waren die Symptome wieder gleich wie vorher (Atemnot bei geringer Belastung, Husten, sehr starkes, angestrengtes Hecheln - ansonsten geht es ihm im allgemeinen sehr gut).
Der TA meinte, wir könnten Prilactone 80mg geben.
Ich möchte gerne wissen, ob es nicht besser wäre, das Vetmedin zu erhöhen oder aber - da es sich ja nicht um eine dilatative CMP handelt - das Vetmedin durch einen ACE-Hemmer zu ersetzen. Oder haben Sie einen ganz anderen Vorschlag?

Vielen Dank im voraus

sdri65
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Herzinsufizienz - Vetmedin od. ACE-Hemmer?

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

Vetmedin wird bei schlechter systolischer Funktion (Pumpschwäche, z. B. bei DCM) oder bei Mitralklappenendokardiose im Herzversagen eingesetzt. Bei einer konzentrischen Hypertrophie (verdickter Herzmuskel) wir es nicht gegeben.
Im Herzversagen (wenn sich aufgrund einer Herzerkrankung Wasser in die Lunge, den Brustkorb oder den Bauch zurückstaut und deswegen z. B. Husten oder Atemnot verursacht) sollten Entwässerungsmedikamente, allen voran Furosemid (Diamzon) lebenslang gegeben werden. Prilactone ist ein weiteres Entwässerungsmedikament, das zusätzlich verabreicht werden kann. Mit den Entwässerungsmedikamenten wird meist ein ACE-Hemmer kombiniert.
Welches jedoch die richtige Therapie speziell für Ihren Hund ist, kann ich ohne Ihren Hund selbst untersucht zu haben, leider nicht beurteilen. Wenn es Ihrem Hund momentan schlecht geht (Atemnot, vermehrter Husten, ...) sollten Sie ihn umgehend bei Ihrem Tierarzt oder einem Kardiologen vorstellen, damit die Therapie angepasst werden kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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