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Tierkardiologie LMU • Übliche Medikation?
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Übliche Medikation?

Posted: Sat Sep 12, 2009 11:16 pm
by HeLaBi
Hallo,
bei meiner jetzt fast 12 J. alten  Bullterrier-Hündin wurde vor 2 Jahren eine leichte bis mittlere DCM mit funktioneller Insuffizienz der Mitralis festgestellt.

Bei der Kontroll-Kardio-Untersuchung vor einigen Wochen hat der Kardiologe jetzt zusätzlich noch eine leichte Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert, der Grad der DCM ist gleich geblieben.

In der Beurteilung steht genau:
Die patholog. Herzbefunde der Pat. können insg. weiter als moderat angesehen werden, es haben sich keine gravierenden Veränderungen ergeben. Im Detail hat sich allerdings die Diletation des linken Ventrikels geringgradig und des linken Vorhofes deutlicher (32,8mm, jetzt 35,9mm) zugenommen, die Mitralinsuffizienz tritt ebenfalls stärker in Erscheinung und es hat sich zusätzlich eine leichte Insuffizienz der Aortenklappen eingestellt. Außerdem liegen neuerdings Hinweise auf ein Nachlassen der diastolischen Dehnbarkeit (myokardiale Compliance) vor. Die Auswirkungen dieser Verschlechterungen auf die Herzleistung sind aber gering.
Hinsichtlich der Narkose für die geplante Tumor-OP liegen damit keine grundsätzlichen kardiologischen Bedenken vor, es wird präoperativ jedoch sicherheitshalber zu einer kardialen Entlastung geraten.

Therapievorschläge:

Präoperativ werden dringend die Gabe eines ACE-Hemmers und einer Diurese empfohlen:
ACE-Hemmer: z.B. Fortekor 5 Tabl. -1xtgl. 1 Tabl.
Diuretikum: z.B. Dimazon 40mg Tabl. - 2x tgl. 1/2 Tabl.
Spironolacton: z.B. Prilactone 80mg Tabl. -1x tgl. 1/2 Tabl.

Falls die individuelle Verträglichkeit gut ist, würde auch die langfristige Gabe dieser Medikamente als vorteilhaft angesehen werden (!).
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Jetzt meine Frage:
ist das eine übliche Medikation für den diagnostizierten "Schweregrad" der Erkrankung, oder ist der Kardiologe nur "über-vorsichtig"?

Ich bin etwas unsicher, weil in der Beurteilung was von "moderat" und "Auswirkungen.......aber gering" steht, aber dann im Therapievorschlag 3 Medi`s genannt sind und mit "dringend" und mit "(!)" gekennzeichnet sind.

Sorry für den langen Text.
Und vielen Dank für Ihren Kommentar.

Liebe Grüße,
HeLaBi

Re: Übliche Medikation?

Posted: Mon Sep 14, 2009 7:25 am
by J.Simak
Hallo,

ohne Ihre Hündin selbst untersucht zu haben, ist es mir nicht möglich die Richtigkeit der Therapie zu beurteilen. Wir geben bei einem hochgradigen Befund ab dem Stadium der Dekompensation (wenn sich Flüssigkeit in die Lunge, den Bauch oder den Brustkorb zurückgestaut hat) Furosemid und einen ACE-Hemmer. Falls das nicht ausreicht können noch andere Diuretika (z. B. Spironolakton) dazugegeben werden. Unabhängig davon geben wir bei eingeschränkter Kontraktilität Pimobendan.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak

Re: Übliche Medikation?

Posted: Mon Sep 14, 2009 10:59 am
by HeLaBi
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Als "hochgradig" würde ich den Zustand meiner Hündin definitiv nicht bezeichnen -ihr geht es derzeit gut, sie ist fit, tobt gerne mal eine Runde, bei größerer Überanstrengung hustet sie mal, dann legt sie eine Pause ein. Aber im Gegensatz zu vor 2 Jahren geht es ihr deutlich besser.

Sie geben also erst <AB> dem Stadium der Dekompensation Furosemid und ACE-Hemmer......und vorher zur Verhinderung der Entstehung einer Dekompensation, um das Herz zu entlasten noch nichts?

Liebe Grüße,
HeLaBi

Re: Übliche Medikation?

Posted: Tue Sep 15, 2009 7:36 am
by J.Simak
Hallo,

der perfekte Zeitpunkt zum Beginn der Entwässerungstherapie ist einige Wochen vor der Dekompensation. Da diese meist jedoch nicht vorausgesagt werden kann, beginnen wir die Therapie mit Diuretika und ACE-Hemmern normalerweise dann, wenn erste Anzeichen eines Rückstaus in die Lunge oder den Körperkreisluaf vorliegen.
Unabhängig davon geben wir bei eingeschränkter Kontraktionskraft Pimobendan (Vetmedin).
Inwieweit der Befund Ihrer Hündin hochgradig ist, hängt von der Ultraschalluntersuchung ab. Ohne die genauen Befunde zu kennen, kann ich leider die Therapie nicht beurteilen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak