Tierkardiologie LMU

Sehr geehrter Herr Dr. Wess,
unser Dobermannrüde Attila ist knapp 4 Monate alt. Als wir ihn bekamen, machte uns die Züchterin bereits auf einen Herzfehler aufmerksam. Es handele sich um ein sogen. 'Maschinengeräusch'. Der seinerzeit zuständige Tierarzt konnte mit seinem Ultraschallgerät auch nichts anderes feststellen.
Gestern nun hatte ich einen Termin in der Tierklinik Oberhaching. Das EKG war normal. Beim 'Doppler'-Ultraschall aber dann die für uns erschreckeden Befunde: Ductus arteriosus Botalli (PDA), Aorteninsuffizienz und ggrd. Mitralklappeninsuffizienz. Bisher zeigt unser Hund keinerlei Symptome, er hechelt und japst nicht, hat einen gesunden Appetit und toll und spielt mit anderen Hunden ausgiebig (ohne Ermüdungserscheinungen). Er wächst und nimmt gut ein Kilo p. Woche zu, also ganz normal.
Wir sind nun natürlich trotzdem sehr traurig, da wir vermuten, dass die Lebenserwartung des Tieres wahrscheinlich nicht sehr hoch sein wird.
Zwar werden wir kommenden Montag bei Ihnen in der Sprechstunde am Nachmittag vorstellig werden, aber vielleicht gibt es auch andere Hundebesitzer, deren Tiere ähnliche Diagnosen gestellt bekommen haben und genauso verunsichert sind wie wir. Ist es möglich, dass die operative Behandlung des PDA das Herz und die Klappen entlastet? Sind die Klappendefekte ggf. medikamentös zu 'behandeln' und welche mittel- oder längerfristige Prognose gibt es für unseren Hund?
Für Ihre Bemühungen schon jetzt vielen, herzlichen Dank!
bombo

Hallo,
ein Ductus arteriosus botalli kann mittels Kathetereingriff oder - falls das nicht möglich ist - mittels OP am offenen Brustkorb operiert werden. Der Kathetereingriff ist minimalinvasiv und belastet die Tiere kaum. In den meisten Fällen ist der Kathetereingriff möglich. Ist der Eingriff erfolgreich und hat das Herz vorher noch keinen grossen Schaden genommen, d.h. bestehen noch keine schweren Rhythmusstörungen oder ein Lungenödem (was unwahrscheinlich ist, wenn Ihr Tier keine Symptome hat), hat ihr Tier danach vom Herzen her gesehen eine normale Lebenserwartung. Welche Art des Eingriffs vorgenommen werden kann und inwieweit das Herz vorgeschädigt ist werden wir bei Ihrem Termin nächste Woche genauer beurteilen können. Auf unserer Homepage können Sie sich unter Hundekrankheiten -> angeborene Erkrankungen über die Erkrankung Ihres Hundes informieren. Alle verbleibenden Fragen werden wir Ihnen gerne nächste Woche bei Ihrem Termin beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. L. Keller

Sehr geehrte Frau Dr. Keller,

vielen lieben Dank für Ihre schnelle Antwort. Sie haben uns damit bereits ein wenig beruhigt. Wir sind gespannt auf unseren Termin bei Ihnen und verbleiben dahin mit vielen Grüßen

bombo

Sehr geehrte Frau Dr. Keller, sehr geehrte Frau Dr. Wolf, sehr geehrter Herr Dr. Wess!
Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals sehr herzlich für den gestrigen Termin mit unserem Attila bei Ihnen bedanken. Sie haben uns viel Angst genommen, nach der Diagnose der Tierklinik in Oberhachimg waren wir schon sehr verunsichert und besorgt.
Wie gestern besprochen, wären wir einverstanden, den OP-Termin im Januar anzugehen. Da es jetzt terminlich bei Ihnen 'eng' ist und sicherlich auch der eine oder andere Notfall dazwischen kommt, wäre es uns lieber, die OP möglichst 'stressfrei' im Januar nach den Feiertagen und Ferientagen anzusetzen. Wir hoffen, dass auch für Sie so eine Terminplanung besser ist.
Wie vereinbart, rufen Sie uns dann bitte an.
Nochmals herzlichen Dank, Ihnen alle erholsame Weihnachtstage und alles erdenklich Gute für das neue Jahr!
Mit vielen Grüßen
Christine und Fritz Probst

Hallo,
leider konnte ich gestern bei Ihrem Termin nicht dabei sein, es freut mich aber natürlich zu hören, dass Sie sich gut aufgehoben gefühlt haben. Wegen eines konkreten Termins - dann also im Januar - wird sich Frau Wolf sobald wie möglich bei Ihnen melden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller