Tierkardiologie LMU

Hallo,
meine 12 Jahre alte Labrador-Terrier-Hündin (20kg) hat seit einem viertel Jahr Probleme mit dem Herzen. Die
Symptome traten durch Husten auf, wenn Sie aktiv, bzw. aufgeregt war. Der Veterinär verordnete ihr 5mg
Fortekor morgens, bei Bedarf eine halbe Tablette am Abend zusätzlich. Am 30.03.2000 wurde sie durch die
Entnahme der Gebärmutter (nicht zu 100%) sterilisiert. Seit einem halben Jahr hat sie Probleme mit dem
Wasserhalten. Die Verabreichung (bis heute) von 1,5 Tabletten Dimazon (insgesamt 60mg) brachte nicht den
gewünschten Erfolg. Die wieder eingestellte Verabreichung von UTI Aid war ebenfalls erfolglos.
Die Hündin hat einen geschwollenen und strammen Bauchbereich, jedoch kaum Gewebe auf den Rippen. Sie
frisst jedoch ganz gut, auch wenn Sie nur weiche Nahrung anrührt. Harte Nahrung (Fertigfutter, Kaustreifen u.
Stangen) rührt sie nicht mehr an. Bisher hatte Sie wegen des geschwollenen Leibs 3 Spritzen vom Veterinär
erhalten, wobei nur die Erste kurzzeitig zum Rückgang der Schwellung führte. Der Veterinär sagte mir, dass sie
Wasser hat. Die letzten beiden Spritzen zeigten keine sichtbare Wirkung. Beim Gassigehen kommt sie schnell
aus der Puste. Die Wege haben sich drastisch verkürzt. Mental ist sie jedoch noch gut drauf. Sie reagiert auf
Sprache, und sie ist die Initiatorin, wenn es ums Gassigehen geht. Sie zeigt keine Anzeichen von Schmerzen.
Ihre Hinterläufe stehen etwas weiter auseinander. Ab und zu streift sie beim Gehen mit den Vorderläufen den
Boden.
Die letzte Wurmkur erhielt sie vor ca. 2 Monaten. Sie wurde in 2009/11 gegen Staupe (Nobivac LT + SHPPI)
und gegen Tollwut (Virbagen) geimpft.
Gibt es für meine Hündin noch eine Hoffnung auf Besserung?

Hallo,

um die Prognose hinsichtlich der Herzerkrankung richtig einzuschätzen, ist es wichtig die genaue Diagnose zu kennen. Diese kann eigentlich nur mittels Herzultraschall genau gestellt werden. Eine Röntgenuntersuchung um mögliches Wasser auf der Lunge (Lungenödem) zu beurteilen, wäre ebenfalls sinnvoll. Ein geschwollener Bauch kann durch eine primäre abdominale Erkrankung oder z. B. freie Flüssigkeit im Bauch (die auch durch eine Herzerkrankung verursacht werden kann) verursacht werden. Eine genaue Untersuchung des Bauches (z. B. mit Röntgen oder Ultraschall) könnte Klarheit bringen. Freie Flüssigkeit im Bauch kann punktiert werden und dann ebenfalls genauer untersucht werden (Flüssigkeit aufgrund einer Herzerkrankung, eines Tumors, einer Entzündung, usw.).

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak