Guten Morgen,
ich habe für diese Forum eine ungewöhnliche Frage.
Kann ich dem 15 Jahre alten Pudel meiner Eltern Vetmedin ohne TA-Untersuchung geben?
Der Pudel zeigt alle im Forum unter "Herzhusten" geschilderten Symptome, aber in (noch) schwacher Ausprägung. Nur nach dem Fressen, vor allem am Abend, hechelt er länger, sonst ist der Kleine ganz fit.
Zum TA kann ich nicht da meine Eltern dies aus verschiedensten Gründen ablehnen, sie gehen ja selbst nicht zum Arzt. der TA wird nur in absoluten Notfallsituationen und zum Impfen konsultiert. Da ich selbst aus dem humanmedizinischen Beereich komme hoffe ich auf eine fachl. fundierte Antwort, ob ich durch das Geben von Vetmedin mehr anrichte als besser mache. Ich selbst hatte einen Hund der über Jahre das Medikament erhalten hat und es ging im gut dabei.
Ich bitte von Moralpredigten Abstand zu nehmen, da mir sehr wohl bewusst ist, dass dieses Vorgehen suboptimal ist.
Vielen Dank im Voraus!
Maggie
Vetmedin
Moderator: j.schöbel
Re: Vetmedin
Hallo,
die häufigste Herzerkrankung bei Hunden kleinerer Rassen im Alter ist die Mitralklappenendokardiose. Wenn hierbei ein schwerwiegenderer Befund vorliegt, sollte auskultatorisch ein eher lautes systolisches Herzgeräusch zu hören sein. Ohne ein Herzgeräusch ist eine Herzerkrankung bei den kleinen Rassen im Alter eher unwahrscheinlich. Differentialdiagnostisch kommen dann z. B. eine chronische Bronchitis oder ein Trachealkollaps in Frage. Wenn Vetmedin eingesetzt wird, ohne indiziert zu sein, könnte es theoretisch auf Dauer zu einer Verdickung der Herzwand führen. Wenn der Husten bei Ihrem Pudel durchs Herz ausgelöst wird, braucht er evt. zusätzlich noch Furosemid. Kardial bedingter Husten beim Hund kann durch ein Lungenödem oder ein auf die Bronchien drückendes vergrößertes linkes Atrium verursacht werden. Ein zusätzlicher Hinweis auf ein kardial bedingtes Lungenödem ist eine erhöhte Ruheatemfrequenz (> 45/min). Wenn ein Lungenödem vorliegt, ist Furosemid lebenswichtig. Für die genaue Diagnose ist ein Röntgenbild, optimalerweise zusammen mit einem Ultraschall, nötig. Vielleicht können Sie mit Ihren Eltern besprechen, dass ein kardial bedingter Husten durchaus zu einer echten Notfallsituation werden kann. Zumindest eine Vorstellung beim Haustierarzt mit Abhören wäre sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
die häufigste Herzerkrankung bei Hunden kleinerer Rassen im Alter ist die Mitralklappenendokardiose. Wenn hierbei ein schwerwiegenderer Befund vorliegt, sollte auskultatorisch ein eher lautes systolisches Herzgeräusch zu hören sein. Ohne ein Herzgeräusch ist eine Herzerkrankung bei den kleinen Rassen im Alter eher unwahrscheinlich. Differentialdiagnostisch kommen dann z. B. eine chronische Bronchitis oder ein Trachealkollaps in Frage. Wenn Vetmedin eingesetzt wird, ohne indiziert zu sein, könnte es theoretisch auf Dauer zu einer Verdickung der Herzwand führen. Wenn der Husten bei Ihrem Pudel durchs Herz ausgelöst wird, braucht er evt. zusätzlich noch Furosemid. Kardial bedingter Husten beim Hund kann durch ein Lungenödem oder ein auf die Bronchien drückendes vergrößertes linkes Atrium verursacht werden. Ein zusätzlicher Hinweis auf ein kardial bedingtes Lungenödem ist eine erhöhte Ruheatemfrequenz (> 45/min). Wenn ein Lungenödem vorliegt, ist Furosemid lebenswichtig. Für die genaue Diagnose ist ein Röntgenbild, optimalerweise zusammen mit einem Ultraschall, nötig. Vielleicht können Sie mit Ihren Eltern besprechen, dass ein kardial bedingter Husten durchaus zu einer echten Notfallsituation werden kann. Zumindest eine Vorstellung beim Haustierarzt mit Abhören wäre sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Re: Vetmedin
Sehr geehrte Fr. Dr. Simak,
Vielen Dank für die Informationen. Ich hoffe sehr, dass ich meine Eltern dazu bringen kann mit dem Kleinen zum TA zu gehen.
Es ist leider so, dass er zur Zeit - Gott sei Dank - einen sehr guten Eindruck macht (Hustet nur wenn er sich freut bzw. aufregt, ganz selten in der Nacht oder wenn er aufsteht nach einer Ruhephase). Ich hoffe, dass ich die Medikamente nicht blind geben muss, da wirklich die Diagnose von einem TA stammen sollte. Vielleicht überzeugt sie ja Ihre Antwort.
Nochmals herzlichen Dank, ich erlaube mir Ihnen über das Forum zu berichten, wie es weiter gegangen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Maggie
Vielen Dank für die Informationen. Ich hoffe sehr, dass ich meine Eltern dazu bringen kann mit dem Kleinen zum TA zu gehen.
Es ist leider so, dass er zur Zeit - Gott sei Dank - einen sehr guten Eindruck macht (Hustet nur wenn er sich freut bzw. aufregt, ganz selten in der Nacht oder wenn er aufsteht nach einer Ruhephase). Ich hoffe, dass ich die Medikamente nicht blind geben muss, da wirklich die Diagnose von einem TA stammen sollte. Vielleicht überzeugt sie ja Ihre Antwort.
Nochmals herzlichen Dank, ich erlaube mir Ihnen über das Forum zu berichten, wie es weiter gegangen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Maggie