Sehr geehrte Damen und Herren,
vor zwei Monaten wurde bei unserem Hund(Malamut 11,5 Jahre, männl. kastr.) die Milz entfernt und ein Teilstück der Leber (lt. Ultraschall Verdacht auf Hämangiosarkom).
Die histopathologische Untersuchung ergab, daß es sich in beiden Fällen um Regenaratknoten handelte.
Vor der Operation zeigte sich nach einem Kreislaufkollaps im Herzultraschall ein AV-Block 2. Grades mit erheblicher Bradykardie.Auswurfvolumen normal, ggr. AV-und Mitralklappeninsuffizienz)
Zwei Monate nach der Splenektomie wurde erneut eine Ultraschalluntersuchung des Herzens zur Kontrolle gemacht.
kein Av-Block mehr (wurde nicht medikamentös behandelt), myokardiale Fibroseherde in der Hinterwand.
Da diese Fibrosen vor zwei Monaten nicht zu sehen waren, würde ich  gerne wissen, ob es durch die nach einer Splenektomie auftretende Thrombozytose zu Durchblutungsstörungen (Mikrothromben)im Myokard kommen kann, welche dann eine Fibrose zur Folge haben.
Ist dies vorstellbar oder kann man sicher ausschließen, daß hier ein Zusammenhang besteht.
Klinisch war nach der OP zu beobachten, daß der Hund zweimal für ca. 30 Sekunden (ohne körperliche Anstrengung) fast zu Boden ging. In diesem Zeitraum sehr blasse Schleimhäute und stark verlangsamte kap.Rückfüllzeit.
Würden Sie eine Blutuntersuchung zur Überprüfung der Thrombozytenzahl/Gerinnungszeit(ich möchte unserem Hund im Moment unnötige "Manipulationen" ersparen..) anraten und welches Medikament käme in Betracht (Prilactone?).
Für eine ausführliche Antwort wäre ich sehr dankbar.
Freundliche Grüße
B.K.
Myokardfibrose
Moderator: j.schöbel
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Myokardfibrose
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Re: Myokardfibrose
Hallo,
Myokardinfarkte sind bei Hunden sehr selten. Theoretisch kann eine erhöhte Blutungsneigung (wie z.B. bei sehr hohen Thrombozytenzahlen > 1.000.000) zu Infarkten in allen möglichen Organen führen. Den Beweis einer Fibrose/eines Infarkts kann letztendlich nur ein Myokardbiopsie liefern, die in der Tiermedizin nicht standardmässig durchgeführt wird, im Ultraschall kann man lediglich einen Verdacht äussern. Zum weiteren Vorgehen sollten Sie den behandelnden Kardiologen befragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Myokardinfarkte sind bei Hunden sehr selten. Theoretisch kann eine erhöhte Blutungsneigung (wie z.B. bei sehr hohen Thrombozytenzahlen > 1.000.000) zu Infarkten in allen möglichen Organen führen. Den Beweis einer Fibrose/eines Infarkts kann letztendlich nur ein Myokardbiopsie liefern, die in der Tiermedizin nicht standardmässig durchgeführt wird, im Ultraschall kann man lediglich einen Verdacht äussern. Zum weiteren Vorgehen sollten Sie den behandelnden Kardiologen befragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU