Unser Dobirüde ist vor 4 Tagen in einer Tierklinik nach Überweisung des Tierarztes gründlich untersucht worden. Es wurde DCM nach einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Bereits auf dem Röntgenbild zuvor, sah man ein deutlich vergrößertes Herz. Nun ist auch Wasser in der Lunge festgestellt worden. Wir gingen mit unserem 5-Jährigen Dobermann zum Arzt, weil er einige Zeit hustete. Einen leichten Leistungsabfall haben wir auch ausgemacht, haben das  allerdings zuerst auf die heißen Monate geschoben. Jetzt wird er mit 2 mal täglich 2 Tabl. Vetmedin 5mg, 1 mal täglich mit Vasotop 5 mg und 2 mal täglich 2 Tabl. Dimazon 40 mg behandelt.  In 4 Wochen soll eine Kontrolluntersuchung mit Ultraschall gemacht werden.
Merlin ( unser Dobirüde ) nimmt jetzt den dritten Tag diese Medikamente und trinkt erheblich mehr als je zuvor. Das hat unweigerlich zur Folge, dass er nachts alle 1,5 Stunden raus muss, um seine Blase zu leeren. In der Klinik sagte man uns schon, dass er niemals auf diese Medikamente verzichten können wird und dass es höchstens so sei, dass er mit der Zeit höhere Dosierungen oder noch andere Medikamente hinzunehmen müsse. Eine Lebenserwartung wurde uns auch nicht mitgeteilt, weil man zuerst die Kontrolluntersuchung abwarten müsse.
Jetzt ist meine Frage, ob wir uns jetzt drauf einstellen müssen, dass wir alle 1,5 Stunden nachts mit ihm raus müssen...sein lebenlang oder ob sich dieser extreme Harndrang mit der Zeit gibt. Übertags ist das alles gar kein Problem, nur schlaucht es sehr, wenn sich die nächtlichen Ausflüge nicht verringern.
Ist es überhaupt normal, dass er einen solchen Harndrang hat? Zuvor hat er nachts nie rausgemusst. Wenn es seine Lebensqualität erhöht, nehmen wir das selbstverständlich in Kauf, wären aber über Alternativen nicht unglücklich.
Ich möchte mich jetzt schonmal sehr für eine Antwort bedanken.
Diagnose DCM
Moderator: j.schöbel
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Re: Diagnose DCM
Hallo,
dass Ihr Hund so häufig raus muss, hängt mit den Entwässerungsmedikamenten zusammen (Dimazon). Liegt tatsächlich eine Herzerkrankung mit Lungenödem vor, wird er das Medikament tatsächlich lebenslang benötigen, manchmal ist es allerdings möglich, die Dosis zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
dass Ihr Hund so häufig raus muss, hängt mit den Entwässerungsmedikamenten zusammen (Dimazon). Liegt tatsächlich eine Herzerkrankung mit Lungenödem vor, wird er das Medikament tatsächlich lebenslang benötigen, manchmal ist es allerdings möglich, die Dosis zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
Re: Diagnose DCM
Sehr geehrte Frau Dr. Keller,
danke für Ihre rasche Antwort. Wir haben nach Rücksprache mit unserer Tierärztin die zweite Gabe Dimazon in den Nachmittag verlegt. Trotzdem muss unser Hund vier- bis fünfmal die Nacht raus.
Hinzu kommt jetzt leider noch, dass er an extremer Appetitlosigkeit leidet. Diese Nebenwirkung habe ich bei keinem der verschriebenen Präparate ausmachen können. Auch erbricht er hin und wieder. Gibt sich diese Appetitlosigkeit mit der Zeit, wenn sein Körper sich auf die Tabletten eingestellt hat? Wissen Sie über diese Nebenwirkung Bescheid bzw. ist das ungefährlich? Zuvor hat er immer gut und reichlich gegessen.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Boneß
danke für Ihre rasche Antwort. Wir haben nach Rücksprache mit unserer Tierärztin die zweite Gabe Dimazon in den Nachmittag verlegt. Trotzdem muss unser Hund vier- bis fünfmal die Nacht raus.
Hinzu kommt jetzt leider noch, dass er an extremer Appetitlosigkeit leidet. Diese Nebenwirkung habe ich bei keinem der verschriebenen Präparate ausmachen können. Auch erbricht er hin und wieder. Gibt sich diese Appetitlosigkeit mit der Zeit, wenn sein Körper sich auf die Tabletten eingestellt hat? Wissen Sie über diese Nebenwirkung Bescheid bzw. ist das ungefährlich? Zuvor hat er immer gut und reichlich gegessen.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Boneß
Re: Diagnose DCM
Hallo,
eine hochgradige Herzerkrankung kann auch trotz optimaler Medikamenteneinstellung zu Appetitlosigkeit führen. Oft wirkt sich das auf die weitere Prognose eher ungünstig aus. Bitte stellen Sie Ihren Hund nochmals in Ihrer Tierklinik zu weiteren Untersuchungen vor, damit andere Ursachen außer der Herzerkrankung für die Appetitlosigkeit ausgeschlossen werden können. Gerade Nierenwerte sollten unter Entwässerungstherapie regelmäßig kontrolliert werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
eine hochgradige Herzerkrankung kann auch trotz optimaler Medikamenteneinstellung zu Appetitlosigkeit führen. Oft wirkt sich das auf die weitere Prognose eher ungünstig aus. Bitte stellen Sie Ihren Hund nochmals in Ihrer Tierklinik zu weiteren Untersuchungen vor, damit andere Ursachen außer der Herzerkrankung für die Appetitlosigkeit ausgeschlossen werden können. Gerade Nierenwerte sollten unter Entwässerungstherapie regelmäßig kontrolliert werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Re: Diagnose DCM
Sehr geehrte Frau Dr.Simak,
wir waren gestern mit unserem Dobi zu einer weiteren Herzultraschalluntersuchung in der Tierklinik. Die Medikamentengabe soll so beibehalten werden, da die Stauungserscheinungen deutlich besser geworden sind. Die myokardiale Funktion ist allerdings unverändert schlecht.
Nachts muss er nach wie vor mindestens dreimal raus, um seine Blase zu entleeren ... auch zittert er vermehrt. Auf die Frage, ob die Nierenwerte kontrolliert werden müssten, bekamen wir die Antwort, dass man sich das sparen kann. Wenn die Nierenwerte sich verschlechtern würden, wäre die einzige Alternative die Entwässerungstabletten abzusetzen oder die Dosierung extrem runterzufahren, was den Tod für unseren Merlin bedeuten würde.
Sehen Sie das auch so?
Und müssen wir uns damit abfinden, dass die Appetitlosigkeit und das Zittern bleiben? Dass er nachts keine Ruhe findet, ist ja auch für ihn wohl kaum gesundheitlich förderlich. Was können wir sonst für sein Wohlbefinden weiter tun?
Ich werde ihm das Spielen und Laufen nicht verbieten, da es seinem Naturell entspricht und er sonst unglücklich drinnen rumsäße.
wir waren gestern mit unserem Dobi zu einer weiteren Herzultraschalluntersuchung in der Tierklinik. Die Medikamentengabe soll so beibehalten werden, da die Stauungserscheinungen deutlich besser geworden sind. Die myokardiale Funktion ist allerdings unverändert schlecht.
Nachts muss er nach wie vor mindestens dreimal raus, um seine Blase zu entleeren ... auch zittert er vermehrt. Auf die Frage, ob die Nierenwerte kontrolliert werden müssten, bekamen wir die Antwort, dass man sich das sparen kann. Wenn die Nierenwerte sich verschlechtern würden, wäre die einzige Alternative die Entwässerungstabletten abzusetzen oder die Dosierung extrem runterzufahren, was den Tod für unseren Merlin bedeuten würde.
Sehen Sie das auch so?
Und müssen wir uns damit abfinden, dass die Appetitlosigkeit und das Zittern bleiben? Dass er nachts keine Ruhe findet, ist ja auch für ihn wohl kaum gesundheitlich förderlich. Was können wir sonst für sein Wohlbefinden weiter tun?
Ich werde ihm das Spielen und Laufen nicht verbieten, da es seinem Naturell entspricht und er sonst unglücklich drinnen rumsäße.
Re: Diagnose DCM
Hallo,
nachdem wir den Hund nicht selbst untersucht haben, kann ich leider die genaue Ursache für die Appetitlosigkeit und das Zittern nicht beurteilen. Eine hochgradige Herzerkrankung kann zu Appetitlosigkeit führen, jedoch können auch andere Krankheiten zu solchen Symptomen führen. Um andere Krankheiten auszuschließen oder den Krankheitsstatus genauer zu beurteilen können, können eine Blutuntersuchung und weitere bildgebende Untersuchungen (z. B. Ultraschall Bauchraum) durchgeführt werden.
Falls die Nierenwerte stark erhöht sein sollten, wüsste man evt. warum Ihr Hund nicht fressen mag. Allerdings stellt eine Niereninsuffizienz zusammen mit einer Herzerkrankung ein therapeutisches Dilemma dar, d. h. für die Nierenerkrankung wäre Entwässerung und für das Herz Infusion schlecht. Der Nutzen von weiteren Untersuchungen wäre gegebenenfalls eine weitere Krankheit oder Ursache für die Appetitlosigkeit zu finden, die behandelt werden könnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
nachdem wir den Hund nicht selbst untersucht haben, kann ich leider die genaue Ursache für die Appetitlosigkeit und das Zittern nicht beurteilen. Eine hochgradige Herzerkrankung kann zu Appetitlosigkeit führen, jedoch können auch andere Krankheiten zu solchen Symptomen führen. Um andere Krankheiten auszuschließen oder den Krankheitsstatus genauer zu beurteilen können, können eine Blutuntersuchung und weitere bildgebende Untersuchungen (z. B. Ultraschall Bauchraum) durchgeführt werden.
Falls die Nierenwerte stark erhöht sein sollten, wüsste man evt. warum Ihr Hund nicht fressen mag. Allerdings stellt eine Niereninsuffizienz zusammen mit einer Herzerkrankung ein therapeutisches Dilemma dar, d. h. für die Nierenerkrankung wäre Entwässerung und für das Herz Infusion schlecht. Der Nutzen von weiteren Untersuchungen wäre gegebenenfalls eine weitere Krankheit oder Ursache für die Appetitlosigkeit zu finden, die behandelt werden könnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Re: Diagnose DCM
Sehr geehrte Frau  Dr. Simak,
erstmal möchte ich mich ganz herzlich für die Antworten bedanken, die mir hier gegeben werden.
Unser Dobermann frisst zum Glück wieder sehr gut. Ich vermute, dass sich der Körper einige Wochen an die verschiedenen Medikamente gewöhnen musste. Auch das Zittern hat fast vollständig nachgelassen, was vermutlich mit der besseren Nahrungsaufnahme zu tun hat. Oder irre ich mich?
Nun ist es so, dass er sich gestern "versprungen" hat und etwas humpelt. In der Vergangenheit habe ich ihm dann Rimadyl, welches vom Arzt verschrieben wurde, gegeben. Ist es unbedenklich ihm das Rimadyl noch zu dem Vetmedin, dem Vasotop und den Dimazon zu geben?
Mit freundlichen Grüßen
Ute Boneß
erstmal möchte ich mich ganz herzlich für die Antworten bedanken, die mir hier gegeben werden.
Unser Dobermann frisst zum Glück wieder sehr gut. Ich vermute, dass sich der Körper einige Wochen an die verschiedenen Medikamente gewöhnen musste. Auch das Zittern hat fast vollständig nachgelassen, was vermutlich mit der besseren Nahrungsaufnahme zu tun hat. Oder irre ich mich?
Nun ist es so, dass er sich gestern "versprungen" hat und etwas humpelt. In der Vergangenheit habe ich ihm dann Rimadyl, welches vom Arzt verschrieben wurde, gegeben. Ist es unbedenklich ihm das Rimadyl noch zu dem Vetmedin, dem Vasotop und den Dimazon zu geben?
Mit freundlichen Grüßen
Ute Boneß
Re: Diagnose DCM
Hallo,
eine Wechselwirkung zwischen Vetmedin, Dimazon, Rimadyl und Vasotop ist mir nicht bekannt. Da eine Entwässerungstherapie die Nieren belasten kann und auch Rimadyl über die Nieren ausgeschieden wird, ist es sinnvoll vor der Gabe von Rimadyl die Nierenwerte kontrollieren zu lassen und nochmals mit dem behandelnden Tierarzt Rücksprache zu halten.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
eine Wechselwirkung zwischen Vetmedin, Dimazon, Rimadyl und Vasotop ist mir nicht bekannt. Da eine Entwässerungstherapie die Nieren belasten kann und auch Rimadyl über die Nieren ausgeschieden wird, ist es sinnvoll vor der Gabe von Rimadyl die Nierenwerte kontrollieren zu lassen und nochmals mit dem behandelnden Tierarzt Rücksprache zu halten.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier
Re: Diagnose DCM
Hallo nochmals zusammen,
der Zustand unseres Dobermanns hat sich extrem verschlechert. Von einem Tag zum anderen kann er seinen Urin nicht mehr halten bzw. macht sich nicht mehr bemerkbar, wenn er mal raus muss. Selbst wenn ich bemerke, dass der Urin bei ihm läuft, wenn er z.B. in seinem Körbchen liegt, mag er kaum aufstehen und mit mir rausgehen. Er zittert wieder vermehrt am ganzen Körper ohne dass man ein Anzeichen dafür erkennen kann. Nach einem Telefonat mit unserer Tierärztin macht man mir wenig Mut, das wieder in den Griff zu bekommen. Ich probiere jetzt einige Tage auf Vorschlag der Tierärztin Reneel aus, aber ich seh keine Besserung.
Auch mag er kaum noch spielen, was völlig atypisch für ihn ist.
Gibt es gar keine Möglichkeit durch ein weiteres Medikament, dass er wieder zeigt, wann er urinieren muss? Und dieses auch nächtliche Zittern über lange Zeiträume...ist das auf die Herzschwäche zurückzuführen?
Danke schonmal für Ihre Mühe und Zeit!
Ute Boneß
der Zustand unseres Dobermanns hat sich extrem verschlechert. Von einem Tag zum anderen kann er seinen Urin nicht mehr halten bzw. macht sich nicht mehr bemerkbar, wenn er mal raus muss. Selbst wenn ich bemerke, dass der Urin bei ihm läuft, wenn er z.B. in seinem Körbchen liegt, mag er kaum aufstehen und mit mir rausgehen. Er zittert wieder vermehrt am ganzen Körper ohne dass man ein Anzeichen dafür erkennen kann. Nach einem Telefonat mit unserer Tierärztin macht man mir wenig Mut, das wieder in den Griff zu bekommen. Ich probiere jetzt einige Tage auf Vorschlag der Tierärztin Reneel aus, aber ich seh keine Besserung.
Auch mag er kaum noch spielen, was völlig atypisch für ihn ist.
Gibt es gar keine Möglichkeit durch ein weiteres Medikament, dass er wieder zeigt, wann er urinieren muss? Und dieses auch nächtliche Zittern über lange Zeiträume...ist das auf die Herzschwäche zurückzuführen?
Danke schonmal für Ihre Mühe und Zeit!
Ute Boneß
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- Joined: Fri Jun 17, 2005 8:43 am
Re: Diagnose DCM
Hallo,
leider können wir via Internet keine Diagnose stellen und ich kann auf diesem Wege leider kaum die Ursache für den schlechten Zustand Ihres Hundes ermitteln. Das viele, unkontrollierte Wasserlassen könnte mit der Entwässerungstherapie zusammenhängen. Evtl. könnte vorsichtig versucht werden die Dosis von Dimazon zu reduzieren, allerdings besteht dabei die Gefahr, dass Ihr Hund wieder Wasser auf der Lunge entwickelt. Sie sollten Ihn evtl. nochmal einem Kardiologen vorstellen um die Therapie zu optimieren. Das Zittern kann viele Ursachen haben, evtl. kann es auch ein Zeichen von Schwäche oder einer neurologischen Erkrankung sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
leider können wir via Internet keine Diagnose stellen und ich kann auf diesem Wege leider kaum die Ursache für den schlechten Zustand Ihres Hundes ermitteln. Das viele, unkontrollierte Wasserlassen könnte mit der Entwässerungstherapie zusammenhängen. Evtl. könnte vorsichtig versucht werden die Dosis von Dimazon zu reduzieren, allerdings besteht dabei die Gefahr, dass Ihr Hund wieder Wasser auf der Lunge entwickelt. Sie sollten Ihn evtl. nochmal einem Kardiologen vorstellen um die Therapie zu optimieren. Das Zittern kann viele Ursachen haben, evtl. kann es auch ein Zeichen von Schwäche oder einer neurologischen Erkrankung sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU