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Tierkardiologie LMU • LV-Hypertrophie dekompensiert u. Kolonkoprostase
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LV-Hypertrophie dekompensiert u. Kolonkoprostase

Posted: Tue Jul 05, 2011 11:53 pm
by Jeanncro
Hallo liebes Tierärzte-Team,

unser geliebter Freigänger-Kater wurde letzte Woche bei einem Kardiologen/Gastroenterologen vorgestellt mit folgendem Befund u. entsprechender Therpie:

Anamnese
Erbrechen nach der Futteraufnahme, teilweise in Wurstform, nicht  täglicher Kotabsatz
Episode mit Schweratmigkeit

Klinische Untersuchung
BCS III
Polypnoe 52/min, gemischte Dyspnoe
HF 180/min
systolisches Herzgeräusch III/VI
Colon kotgefüllt palpabel

Radiologie
     Thorax: Linker Vorhof mit Mitraliszeichen, Pulmonalvene breiter als Rippendurchmesser, milde Hepatomegalie
     Abdomen: Vollständig angeschopptes Colon ascendens, transversus und descendens.      Breiteste Stelle 20 mm, L7 19 mm lang: kein typisches Megacolonzeichen
Echokardiographie
     Hypertrophie der linken Hinterwand und linksatriale Stauung: LA/Ao 1.7      , IVSD 3.3 mm.      LVPWD 11.5 mm, LVIDD 17 mm. LVIDS 5 mm.

Diagnose:
•      Herzinsuffizienz: LV-Hypertrophie, dekompensiert
•      Kolonkoprostase


Beurteilung
•      Es besteht eine Herzinsuffizienz, die die Atemnot erklärt. Es besteht Obstipation bedingt durch eine funktionelle Störung des Mastdarms. Die Befunde erklären die Symptome Erbrechen und Dyspnoe zunächst ausreichend.

Therapie:
•      Fütterung wie gehabt
•      Lactulose 3 x 3-5 ml täglich als Bifiteral®
•      Ranitidin 75® 2 x 1/ 4 täglich
•      Bei fehlendem Kotabsatz nach 24 Stunden: sofort Mikroklist® anwenden.
•      Atenolol 25® ¼ Tabl. Täglich
•      Vasotop 1.25®  ½ Tbl. täglich

weiteres Vorgehen:
•      Eine Kontrolluntersuchung soll nach 4 Wochen erfolgen.


Was bedeutet das für unseren Kater?

- Besteht ein Zusammenhang zwischen der Colon Koprostase und der Herzinsuffizienz?

- Ist die Vergrößerung des Herzmuskels reversibel?

- Ist die Medikation aufgrund des Befundes angemessen?

- Wie gehen wir mit dem zunächst erteilten vierwöchigen "Hausarrest" um? Unser Kater verkriecht sicih den ganzen Tag apathisch unter seiner Decke wenn sein "Hausarrest-Protest" keine Wirkung zeigt.
Welche Einschränkungen gibt es grundsätzlich für ihn als Freigänger?

- Wird unser Kater die Tabletten sein Leben lang einnehmen müssen?

- Bestehen Nebenwirkungen bei der o.g. Medikation?
Teilw. Apathie (Wand anstarren), nach vier Tagen heftiges Kopfschütteln und Kratzen an beiden Ohren (nach erneuter Vorstellung bei TA keine Milben od. Entzündung, evtl . Unverträglichkeit der Medikamente? -> Diagnose eines milliaren Ekzems vor zwei Jahren), leichte Koordinationsstörungen

- Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Fütterung (Trocken - versus Nassfutter)? Unser Kater hat bereits als Katzenkind bis heute nur Trofu akzeptiert.

Wir würden uns sehr über eine Einschätzung Ihrerseits freuen.

Vorab herzlichen Dank und viele Grüße,

A. u. J. Cronauer

Re: LV-Hypertrophie dekompensiert u. Kolonkoprosta

Posted: Wed Jul 06, 2011 8:54 am
by Anja_Roos
Hallo,

- Besteht ein Zusammenhang zwischen der Colon Koprostase und der Herzinsuffizienz?

Ich halte einen Zusammenhang für unwarscheinlich

- Ist die Vergrößerung des Herzmuskels reversibel?
Besteht die Verdickung (Hypertrophie) des Herzmuskels aufgrund einer HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist die Hypertrophie nicht reversibel. Eine sekundäre Hypertrophie durch eine Hyperthyreose oder Bluthochdruck kann in manchen Fällen unter Therapie reduziert werden.

- Ist die Medikation aufgrund des Befundes angemessen?

Eine Beurteilung der Therapie ist via Internet und ohne das Tier gesehen zu haben nur schwer möglich. Beim Vorliegen einer dekompensierten Herzerkrankung (wenn es zu einem Rückstau von Blut und in Folge zu Wasseransammlungen in Lunge oder Brust/Bauchraum kommt) ist i.d.R. eine lebenslange Entwässerung mit Dimazon (Wirkstoff Furosemid) erforderlich.

- Wie gehen wir mit dem zunächst erteilten vierwöchigen "Hausarrest" um? Unser Kater verkriecht sicih den ganzen Tag apathisch unter seiner Decke wenn sein "Hausarrest-Protest" keine Wirkung zeigt.
Welche Einschränkungen gibt es grundsätzlich für ihn als Freigänger?

Wichtig ist, dass er seine Medikamente regelmäßig erhält. Ist er ein Freigänger der längere Zeit weg bleibt könnte dies schwierig werden. Allerdings sollte seine Lebensqualität durch dauerhaften Hausarrest auch nicht zu stark eingschränkt werden. Besprechen sie den weiteren Ablauf nach dem vierwöchigen Hausarrest am besten nochmal mit dem behandelnden Tierarzt.

- Wird unser Kater die Tabletten sein Leben lang einnehmen müssen?
Bei Herzerkrankungen ist i.d.R. eine lebenslange Therapie erforderlich. Da dies ein kardiologisches Forum ist kann ich die Therapie der Obstipation nicht beurteilen.

- Welchen Einfluss hat die Diagnose auf die Fütterung (Trocken - versus Nassfutter)? Unser Kater hat bereits als Katzenkind bis heute nur Trofu akzeptiert  

Aus kardiologischer Sicht können sowohl Nass als auch TRockenfutter gegeben werden. Es sollte darauf geachtet werden dass die Fütterung nicht zu salzhaltig ist. Auch hier sollten sie sich bzgl dem gastrointestinalen Aspekt an einen Gastroenterologen wenden.

- Bestehen Nebenwirkungen bei der o.g. Medikation?
Teilw. Apathie (Wand anstarren), nach vier Tagen heftiges Kopfschütteln und Kratzen an beiden Ohren (nach erneuter Vorstellung bei TA keine Milben od. Entzündung, evtl . Unverträglichkeit der Medikamente? -> Diagnose eines milliaren Ekzems vor zwei Jahren), leichte Koordinationsstörungen

Als Nebenwirkungen von Vasotop sind Müdigkeit, Apathie oder Ataxie beschrieben, bei Atenolol ist ebenfalls vermehrte Müdigkeit beschrieben.


Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos