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Tierkardiologie LMU • Aorteninsuffizienz, AV-Klappeninsuffizienz
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Aorteninsuffizienz, AV-Klappeninsuffizienz

Posted: Mon Aug 08, 2011 9:00 pm
by tibifreund
Guten Abend,

ich habe einen 11,5jährigen Tibet Terrier Rüden, bei dem vor ca. 3 Jahren Herzgeräusche bei normalem TA-Besuch festgestellt wurden. Er bekam damals Lanitop verschrieben, was er überhaupt nicht vertragen hat.... er schlich nur noch. Ich habe Lanitop abgesetzt und ihm Crataegutt Kapseln 650 mg. für ca. 1/4 gegeben. Seit ca. 1,5 Jahren bekam er Enalapril 1x 5mg und Prilactone 40mg 3/4 Tabl.

Unser Rüde hat einen abgebrochenen Schneidezahn im Unterkiefer und meine TA möchte bei den HG nicht ohne Empfehlung zur Narkose diese OP machen. Deshalb haben wir ihn vergangene Woche in Hannover zur  Herzultraschalluntersuchung vorgestellt.
aus dem Befund:
Myokardium: normotroph und normokontraktil, keine Wandbewegungsstörungen
Perikard: festanliegend, kein Hinweis auf vermehrte Füllung des Herzbeutels
linker Ventrikel: LVDd 46,3rom, normale systolische Funktion, systolische Verkürzungskraktion FS 40,3%, Ejektionsfraktion EF 60%
rechter Ventrikel: nicht dilatiert
linker Vorhof: hochgrd dilatiert LA:Ao 2,33
Klappenapparat: Mitralklappendokardiose mit 5,37 m/sec Reflux, Trikuspidalis unaufffällig, Aorta: Insuffizienz über 2/3 des linken Ventrikels/ A. Pulmonalis anatomisch sowie im PW/CW- und Farbdoppler ohne krankhaften Befund
Kein Hinweis auf Scheidewanddefekte
Monitor EKG: HF 110/min
Diagnose: AV-Klappeninsuffizienz CHIEF C1, Aorteninsuffizienz
Prognose: Linksherzinsuffiezienz Progression nach C2/C3 zu erwaten, Vorhofarrahthmie denkbar,
Therapie: 2x5mg Enalapril, Prilactone, Dimazon stand by
Bei anstehender OP: 1 Wo prä/pos. + Vetmedin, Daizepam, Polamivet, Inhalation als OPtion    

Mit diesem Befund, d.h. der Aorteninsuffizienz habe ich nicht gerechnet, die diese wohl in den meisten Fällen angeboren sein soll.
Mein Rüde ist glaube ich bis zu seinem 8. Lebensjahr noch regelmäßig am Rad gelaufen. Erst danach haben wir eine Leistungseinschränkung festgestellt und keine Radtouren mehr unternommen. -  Aber normale Wanderungen von ca. 1-1,5 h machten ihm bisher nichts aus.
Vor ca. 1 Jahr bekam er eine Goldakupunktur-Behandlung, weil er in der rechten HH lahmte. Zum Glück hat er diese Narkose gut überstanden!!!!!
Jetzt kann er wieder gut laufen und will natürlich tgl. spazieren gehen.

Nachdem ich nun im Internet nach Aorteninsuffizienz gesucht habe und nachgelesen habe, frage ich mich, ob es denn möglich sei, dass er diese Krankheit nicht im Laufe seines Lebens erworben hat.

Außerdem würde ich gern wissen, wie sich diese Krankheit vererbt, d.h. wie der Erbgang verläuft.

Wir haben nach unserem Rüden einen 1,5jährigen Jungrüden, der bereits angekört ist und ggf. mal in die Zucht gehen soll. - Wäre es möglich, dass der Jungrüde diese Krankheit geerbt hat?

Sollten wir unseren Rüden nun deutlich schonen? Ich habe leider vergessen, in Hannover danach zu fragen.

Für Ihre Hilfe bedanke ich mich im Voraus und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
K. Zobel

Re: Aorteninsuffizienz, AV-Klappeninsuffizienz

Posted: Tue Aug 09, 2011 10:16 am
by C.glatzmeier
Guten Tag,
es ist leider schwierig nur Befunde zu bewerten, ohne das Tier selber untersucht zu haben.
Unsere Meinung zu Herzerkrankungen ist, dass die Tiere alles machen dürfen was sie gerne möchten, also nicht besonders geschont werden müssen. Allerdings sollte man sie nicht mehr zu Leistungen animieren. Die meisten wissen selber sehr genau wenn sie Pausen brauchen und wieviel sie sich Anstrengen können.
Zur Aorteninsuffizienz: Isolierte angeborene Aorteninsuffizienzen kommt selten vor. Häufig sind zusätzliche angeborene Defekte zu finden wie zum Beispiel Herzscheidewand-Defekte, Subaortenstenosen oder Aortenklappen mit 4 statt nur 3 Segeln. Manchmal sieht man eine Aorteninsuffizienz bei jungen oder älteren Hunden mit einer Erweiterung der Aorta, dessen Urasache jedoch unklar ist. Eine Infektion der Aortenklappe (Endokarditis) ist eher unwahrscheinlich, da diese unbehandelt meistens nicht überlebt wird.

Angeborene Herzerkrankungen sind meist genetisch bedingt und somit besteht auch die Möglichkeit der Weitervererbung. Je nach Schweregrad der Befunde raten wir deshalb auch immer zum Zuchtausschluss der betroffenen Tiere bzw. deren Nachkommen. Wie schon gesagt, ohne die Untersuchung selber durchgeführt zu haben, ist es schwierig konkretere Aussagen zu treffen.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Glatzmeier
Tierärztin, Abteilung für Kardiologie