Tierkardiologie LMU

Guten Tag,

wir haben zwei Dackel (Hündin 12 Jahre, Rüde 9 Jahre), die beide an einer Herzinsuffizienz leiden.
Die Erstdiagnose erfolgte 2013, seitdem Medikation bei beiden mit Cardalis (jeweils 2,5mg Tablette morgens).
Bei der Hündin ist seit ein paar Monaten 1-2 mal täglich Husten/Würgen aufgetreten. Nach erneutem Herzultraschall und Röntgen wurde eine dekompensierte Herzinsuffizienz durch AV Klappenendokardiose diagnostiziert. Bei dem Rüden weiterhin eine kompensierte Form, obwohl die Herklappen wohl schon deutlich "ausgefranst" sind.
Die Hündin bekommt nun Dimazon zur Entwässerung.
Außerdem wurde empfohlen, beiden Hunden zusätzlich zum Cardalis 2x täglich eine Kapsel Vetmedin 2,5 mg zu geben. Würden Sie dies auch empfehlen?
Der Rüde ist sehr agil und zeigt gar keine Symptome. Auch die Hündin ist sonst fit und belastbar.

Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.

Guten Tag,

die Therapie der Mitralklappenendokardiose mit Vetmedin (Wirkstoff Pimobendan) hängt vom jeweiligen Stadium ab, in dem sich der Patient befindet.

Hunde, die bereits ein Lungenödem (Wasser in der Lunge) aufgrund einer Mitralendokardiose entwickelt haben, profitieren von einer Therapie mit Vetmedin. (In einer groß angelegten Studie konnte eine längere Überlebenszeit für Hunde mit dekompensierter Mitralendokardiose und einer Verabreichung von Vetmedin nachgewiesen werden).

Für alle anderen Krankheitsstadien gibt es bisher noch keine veröffentlichten Studien, die einen positiven Effekt der Vetmedintherapie nachweisen – allerdings gibt es bisher erste Hinweise dafür, dass Vetmedin schon in dem Stadium, in dem es bereits zu einer Vergrößerung des Herzens gekommen ist, zu einem positiven Effekt führt und die Zeit bis zur Entwicklung eines Lungenödems verlängert.

Ich wünsche Ihren beiden Hunden alles Gute!!!