Tierkardiologie LMU

Hallo,

meine 11jährige Hündin hatte im Juni / Juli eine schwere Niereninfektion. Diese wurde mit Anibiotika behandelt. Gleichzeitig trat Herzrasen bei ihr auf. Deshalb bekommt sie seit dem Lanitop.
Es folgte eine Blasenentzündung im August / September mit einer erneuten Antibiotika - Gabe.

Da sie noch immer einen schlechten Eindruck macht, wurde ein erneuter Blut- und Urintest gemacht. Dieser ergab, dass ihre Harnstoff- und Kreatininwerte sehr hoch waren. Ebenso erhöht waren Alkalische Phosphatase, Stabkernige Granulozyten und Eosinophile. Deutlich unter dem Normbereich liegen Hämoglobin und Hämatokrit.
Daraufhin bekam sie 1/2 Tablette Furosemid 40 verschrieben.

Zudem hat sie Leishmaniose und bekommt Allopurinol.

Nachdem ich ihr gestern abend zum ersten Mal Furosemid gegeben habe, bemerkte ich, dass es ihr nicht so gut ging. Sie lief, als ob sie Schmerzen (mit Katzenbuckel und Passgang) hätte und sehr langsam. Zuhause wirkte sie unruhig. Nachts war sie dann sehr unruhig. Sie legte sich nicht in ihren Korb, sondern stand mit gesenktem Kopf herum. Sie trank sehr viel, immer wieder ging sie zum Wassernapf und trank. Ich bin dann noch 2 mal mit ihr raus gegangen, wo sie dann auch Urin abgesetzt hat. Ich habe mit den Fingerspitzen gespürt, dass ihr Herz wieder gerast ist. Ihr Verhalten erinnerte mich sehr an damals, als sie die Infektion hatte und das erste Mal dieses Herzrasen hatte. Doch seit sie Lanitop bekommt, war es nicht mehr aufgetreten.

Nach einigen Stunden beruhigte sie sich wieder und schlief ein. Beim Morgenspaziergang wirkte sie lustlos, aber ansonsten fast wieder wie vorher.

Kann ihr Zustand heute Nacht vom Furosemid verursacht gewesen sein? Ich hatte Angst, sie würde sterben und nun traue ich mich nicht, ihr heute abend wieder eine halbe Tablette zu geben.

Laura

Guten Morgen,
Azotemie (hoher Harnstoff und hohes Kreatinin), gepaar mit einer Anämie (niedriger Hämatokrit) deuten auf ein chronisches Nierenversagen hin. Dies wurde entweder durch die Leishmaniose verursacht oder wird durch diese Erkrankung verstärkt.
Ob Fursosemid (entwässernde Medikation - stimuliert die Nieren mehr Flüssigkeit über den Urin auszuscheiden und verursacht durch kompensatorische Mechanismen damit auch mehr Durst bei den Tieren; dies kann uU zu Unruhe führen) hier indiziert ist oder nicht, kann ohne die genauen Befunde zu kennen, nicht aus der Ferne beurteilt werden. Wichtig wären die genauen Nierenparameter zu erheben (Harnstoff und Kreatinin, wie dies bereits geschehen ist, und weiters das spezifische Gewicht des Harnes, und etwaige Nierenfunktionstest). Auch sehr wichtig ist das Harnabsetzverhalten - also die Frequenz und auch die Menge - Ihres Hundes. Ihr Tierarzt kann aus diesen Befunden die optimale Therapie für Ihren Hund etablieren. Generell wird eher Abstand von entwässernder Therapie bei Nierenversagen genommen, jedoch können zusätzliche Aspekte oder Symptome auftreten, die eben diese nötig machen.
Bezugnehmend auf das Lanitop - auch hier wäre es nötig, die genaue Diagnose zu kennen; hierfür müsste ein EKG angefertigt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler