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Mitralklappeninsuffizienz
Posted: Wed Jan 04, 2012 4:39 pm
by Argos
Guten Tag,
mein Hund bekommt epileptiforme Anfälle, für die wir noch keine Ursache gefunden haben. Er ist jetzt mit Luminal sehr gut eingestellt.
Im Herz-US wurde eine Mitralklappeninsuffizienz im mittleren Stadium diagnostiziert. Ödeme hat er (noch) keine, Herzmedikamente benötigt er noch nicht.
Ich wüsste gerne, ob eine Mitralklappeninsuffizienz grundsätzlich auch zu epileptiformen Anfällen beim Hund führen könnte. Also rein theoretisch, nicht fallspezifisch.
LB Katharina B.
Re: Mitralklappeninsuffizienz
Posted: Wed Jan 04, 2012 5:52 pm
by p.holler
Hallo,
generell ist dies im gering-mittelgradigen Stadium einer Mitralinsuffizienz nicht beschrieben.
In hochgradigen Fällen kann es zu Bewußtlosigkeit (Synkopen) kommen - dies kann durch Rhythmusstörungen, starkes Husten (reflexmediiert), einen Riss im linken Vorhof, bzw. in den Haltestrukturen des Klappenapparates, oder ähnliches verursacht werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
Re: Mitralklappeninsuffizienz
Posted: Wed Jan 04, 2012 7:08 pm
by Argos
Vielen Dank für die rasche Antwort.
Synkopen gehen in der Tiermedizin mit Bewußtlosigkeit einher?
In der Humanmed. sind sie das nämlich nicht.
Argos hat ganz selten "Zitteranfälle" - dabei zittert er urplötzlich aus dem Stand über den ganzen Körper und fällt dann - zuweilen, nicht immer - um, steht aber sofort wieder auf.
Ich dachte dabei schon mal an Synkopen. Damit liege ich wohl falsch, weil er es bewußt erlebt?
Re: Mitralklappeninsuffizienz
Posted: Wed Jan 04, 2012 7:32 pm
by p.holler
Hallo,
Synkopen müssen nicht immer mit voller Bewußtlosigkeit einhergehen - dies ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich.
Wie bereits im vorherigen geschrieben, könnten sich Herzrhythmusstörungen auch ähnlich darstellen. Beispielsweise eine 24-h-EKG Untersuchung kann hier weitere Informationen bringen. Auch andere Differentialdiagnosen kommen in Frage, ebenso wie eben auch primäre Epilepsie ohne erkennbare eindeutige Ursache. Die genaue Differenzierung zwischen Synkopen und epileptoformen Anfällen ist zumeist schwer und kann aus der Ferne nicht getroffen werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler