Junger Border Collie kippt um - Supraventrikuläre Tachykardie
Posted: Tue Aug 21, 2018 10:16 pm
Hallo zusammen,
es geht um meinen Hund Timmy (Border Collie, 1,5 Jahre jung), der seit einigen Wochen mehrmals die Woche nach kurzer intensiver Belastung einfach umkippt.
Symptome:
Das äußert sich so, dass er immer kurz nach sportlicher Belastung (auch bereits nach ein/zwei intensiven Sprints oder Toben mit anderen Hunden) mit den Beinen wegknickt und die Augen weggleiten. Kurz darauf, oft noch während des Fallens, kommt er wieder zu sich, springt erschrocken auf um danach auf zittrigen Beinen meist wieder hinzufallen. Es dauert oft 5-10 Minuten bis er wieder so stabil ist, dass man weitergehen kann. Ansonsten kippt er mir nämlich zwei Minuten später wieder weg.
Das Weggleiten selbst dauert meistens nur wenige Sekunden mit einer Ausnahme, wo er angefangen hat 20-30 Sekunden zu krampfen (als ob was mit dem Herz sei) und sich stark zu winden (da stand er bereits unter Atenolol, siehe unten). Sonst ist aber weder ein starkes Zittern / Krampfen noch Schaum am Mund zu beobachten.
Beobachtungen am Rande:
Die Anfälle / das Umkippen passiert unabhängig vom Wetter. Zunächst habe ich die Hitzewelle vermutet, inzwischen ist er mir aber auch bei 20 Grad umgekippt.
Allerdings habe ich die Tage vor einem Anfall / Umkippen oft das Gefühl, dass er etwas schlapp ist und mehr schläft als sonst.
Als Futter erhält er hypoallergenes Lamm/Reis Trockenfutter, da er in der Vergangenheit auf anderes Futter teils recht sensibel reagiert hat (Taurinmangel?)
Vorerkrankungen:
Keine chronischen Vorerkrankungen bekannt, Basisuntersuchungen und Grundimpfungen alle durchgeführt.
Vier Wochen vor dem ersten Umkippen wurde Timmy kastriert.
Zwei Wochen vor dem ersten Umkippen haben wir bei Timmy entdeckt:
- Stark gerötete eitrige Augen
- Vergrößerte Lymphknoten am Hals
- gereizte Mandeln
- leichten Husten
- Auffällig viel Schlaf und viele Pausen eingefordert beim Spazieren gehen
Behandlung: Antibiotische Augentropfen und ein pflanzlicher Hustensaft. Die Augen waren noch lange danach leicht gerötet aber nicht mehr entzündlich, weshalb mit normaler Augenspülung gearbeitet wurde.
Die Lymphknoten haben sich nach einer Woche etwas zurückgebildet, nach zwei Wochen bis kurz vor dem Umkippen jedoch auf einer Seite noch minimal vergrößert.
Bisherige Untersuchungen der Synkopen / des Umkippens durch die Tierklinik Duisburg Kaiserberg:
Herzultraschall: Eine Herzklappe minimalst Undicht aber keine Behandlung empfohlen, sonst unauffällig
EKG während Schall: Kurzfristig eine Bradykardie bemerkt - hat sich im Langzeit-EKG nicht bestätigt
Langzeit-EKG Holter 24h: Kurz vor den Ohnmachtsanfällen (zwei Stück aufgezeichnet) wurde eine Supraventrikuläre Tachykardie mit Puls bis 300 festgestellt, sonst keine Auffälligkeiten.
Blutwerte (einschl. Schilddrüse TSH/T4, Niere, Leber etc.): Alle unauffällig
MDR1: Negativ
Therapie:
Atenolol 25mg 2x tgl. 1/2 Tbl.
Therapie-Anpassung:
Leider kippt Timmy auch unter Atenolol weiter um. Daher wurde die Therapie nach zwei Wochen geändert auf Sotalol 40mg tgl. 2x1 Tablette (langsam hochgefahren).
Fortsetzung:
Leider kippt mir Timmy weiter um. In einer Woche Sotalol ist er mir wieder an drei Tagen je einmal umgekippt. Neulich sogar beim langsamen Joggen (für ihn etwas schnelleres spazieren) nach nur 1,5 Kilometern.
Seit der Gabe von Sotalol ist Timmy auffällig unruhig und unausgeglichen trotz viel geistiger Arbeit, es ist kaum auszuhalten mit ihm. Das kann aber auch Zufall sein durch die verringerte Bewegung. Da die Wirkung jedoch ausblieb habe ich die Therapie nun seit einigen Tagen eingestellt, seitdem verbessert sich Timmys Verhalten auffällig.
Zweite Meinung:
Können Sie auf Basis dieser Informationen identifizieren, wie weiter zu verfahren ist? Die behandelnde Klinik erreiche ich leider seit einer Woche nicht. Ich bin mir unsicher, woher die Tachykardie kommen soll. Im Frühjahr waren wir Dogscooting fahren und sehr viel joggen - damit kam Timmy großartig zurecht und hat Spitzenleistung gezeigt (natürlich unter Rücksichtnahme, dass es ein Junghund ist, habe ich hoffentlich nicht übertrieben).
Ich freue mich sehr über Ihre Einschätzung.
Beste Grüße
es geht um meinen Hund Timmy (Border Collie, 1,5 Jahre jung), der seit einigen Wochen mehrmals die Woche nach kurzer intensiver Belastung einfach umkippt.
Symptome:
Das äußert sich so, dass er immer kurz nach sportlicher Belastung (auch bereits nach ein/zwei intensiven Sprints oder Toben mit anderen Hunden) mit den Beinen wegknickt und die Augen weggleiten. Kurz darauf, oft noch während des Fallens, kommt er wieder zu sich, springt erschrocken auf um danach auf zittrigen Beinen meist wieder hinzufallen. Es dauert oft 5-10 Minuten bis er wieder so stabil ist, dass man weitergehen kann. Ansonsten kippt er mir nämlich zwei Minuten später wieder weg.
Das Weggleiten selbst dauert meistens nur wenige Sekunden mit einer Ausnahme, wo er angefangen hat 20-30 Sekunden zu krampfen (als ob was mit dem Herz sei) und sich stark zu winden (da stand er bereits unter Atenolol, siehe unten). Sonst ist aber weder ein starkes Zittern / Krampfen noch Schaum am Mund zu beobachten.
Beobachtungen am Rande:
Die Anfälle / das Umkippen passiert unabhängig vom Wetter. Zunächst habe ich die Hitzewelle vermutet, inzwischen ist er mir aber auch bei 20 Grad umgekippt.
Allerdings habe ich die Tage vor einem Anfall / Umkippen oft das Gefühl, dass er etwas schlapp ist und mehr schläft als sonst.
Als Futter erhält er hypoallergenes Lamm/Reis Trockenfutter, da er in der Vergangenheit auf anderes Futter teils recht sensibel reagiert hat (Taurinmangel?)
Vorerkrankungen:
Keine chronischen Vorerkrankungen bekannt, Basisuntersuchungen und Grundimpfungen alle durchgeführt.
Vier Wochen vor dem ersten Umkippen wurde Timmy kastriert.
Zwei Wochen vor dem ersten Umkippen haben wir bei Timmy entdeckt:
- Stark gerötete eitrige Augen
- Vergrößerte Lymphknoten am Hals
- gereizte Mandeln
- leichten Husten
- Auffällig viel Schlaf und viele Pausen eingefordert beim Spazieren gehen
Behandlung: Antibiotische Augentropfen und ein pflanzlicher Hustensaft. Die Augen waren noch lange danach leicht gerötet aber nicht mehr entzündlich, weshalb mit normaler Augenspülung gearbeitet wurde.
Die Lymphknoten haben sich nach einer Woche etwas zurückgebildet, nach zwei Wochen bis kurz vor dem Umkippen jedoch auf einer Seite noch minimal vergrößert.
Bisherige Untersuchungen der Synkopen / des Umkippens durch die Tierklinik Duisburg Kaiserberg:
Herzultraschall: Eine Herzklappe minimalst Undicht aber keine Behandlung empfohlen, sonst unauffällig
EKG während Schall: Kurzfristig eine Bradykardie bemerkt - hat sich im Langzeit-EKG nicht bestätigt
Langzeit-EKG Holter 24h: Kurz vor den Ohnmachtsanfällen (zwei Stück aufgezeichnet) wurde eine Supraventrikuläre Tachykardie mit Puls bis 300 festgestellt, sonst keine Auffälligkeiten.
Blutwerte (einschl. Schilddrüse TSH/T4, Niere, Leber etc.): Alle unauffällig
MDR1: Negativ
Therapie:
Atenolol 25mg 2x tgl. 1/2 Tbl.
Therapie-Anpassung:
Leider kippt Timmy auch unter Atenolol weiter um. Daher wurde die Therapie nach zwei Wochen geändert auf Sotalol 40mg tgl. 2x1 Tablette (langsam hochgefahren).
Fortsetzung:
Leider kippt mir Timmy weiter um. In einer Woche Sotalol ist er mir wieder an drei Tagen je einmal umgekippt. Neulich sogar beim langsamen Joggen (für ihn etwas schnelleres spazieren) nach nur 1,5 Kilometern.
Seit der Gabe von Sotalol ist Timmy auffällig unruhig und unausgeglichen trotz viel geistiger Arbeit, es ist kaum auszuhalten mit ihm. Das kann aber auch Zufall sein durch die verringerte Bewegung. Da die Wirkung jedoch ausblieb habe ich die Therapie nun seit einigen Tagen eingestellt, seitdem verbessert sich Timmys Verhalten auffällig.
Zweite Meinung:
Können Sie auf Basis dieser Informationen identifizieren, wie weiter zu verfahren ist? Die behandelnde Klinik erreiche ich leider seit einer Woche nicht. Ich bin mir unsicher, woher die Tachykardie kommen soll. Im Frühjahr waren wir Dogscooting fahren und sehr viel joggen - damit kam Timmy großartig zurecht und hat Spitzenleistung gezeigt (natürlich unter Rücksichtnahme, dass es ein Junghund ist, habe ich hoffentlich nicht übertrieben).
Ich freue mich sehr über Ihre Einschätzung.
Beste Grüße