Differenzierung kardiale Synkope und Epilepsie
Posted: Mon Jun 26, 2017 8:37 am
Hallo liebes Team,
es geht um meine französische Bulldogge, 15,5 kg, 7 1/2 Jahre.
Wir wussten dass Winston eine -bislang leichte- Herzinsuffizienz hatte (vergrößertes Herz erkennbar, linke Herzklappe schließt etwas schlechter) und haben halbjährliche Kontrollen, bislang sind wir mit ACE Hemmern (5mg Fortekor tägl.) allein ausgekommen. Winston hatte trotz seiner Rasse bislang keine Atemprobleme etc. In letzter Zeit wurde er etwas träger, wir dachten es wäre das Wetter.
Vor 2 Wochen ist Winston nach einem Spaziergang (einer der ersten Tage wo es heiß wurde, daher auch nur ein kurzer Spaziergang) nachhause gekommen, hat sich hingelegt, etwa 10 Minuten, dann wollte er aufstehen, schaute uns an und kippte um, lag auf dem Rücken, Beine in die Höhe, Augen vollkommen starr, ansonsten auch keine Regung außer einer Art Schrei. Nach etwa 15-20 Sekunden war das Ganze vorbei und Winston war sofort wieder normal als wäre nichts gewesen. Wir sind dann in den Notdienst unserer Tierklinik gefahren, wo sofort ein Herzröntgen (konnte kein Wasser gefunden werden) und ein Herzultraschall gemacht wurde. Am Herzultraschall zeigte sich, dass sich das Herz leider in den letzten 5 Monaten stark verschlechtert hat (nächste Kontrolle wäre Ende Juni gewesen), der Herzmuskel nun auch geschwächt ist und die Pumpleistung von 27% beim letzten Mal auf 21% gesunken ist. Es könnte daher zu kurzen Aussetzern kommen in denen das Hirn ohne Sauerstoff ist, und er dann umkippt.
Wir bekamen Vetmedin Chews, allerdings nur sehr sehr niedrig dosiert für den Anfang (2x tägl. 1,25mg), da wir bereits vor einem Jahr mit Vetmedin anfangen wollten, diese aber nach 2 Tagen absetzen mussten wegen akuten Magenproblemen. Das waren allerdings die Tabletten, es hieß diese Chews sind besser verträglich. So ist es auch, bislang keine Magenprobleme. Fortekor sollen wir auch normal weitergeben.
Wir sollten bei dem warmen Wetter nun besonders aufpassen, 3 Tage später hatten wir nochmals eine Herzultraschallkontrolle, Pumpleistung auf 22%. Wir sollten nun mal so weitermachen für 2 Wochen, dann wieder Herzröntgen und Ultraschall sowie EKG (alle bisherigen EKGs waren unauffällig) – Kontrolltermin morgen.
Nun ist Winston aber eine Woche nach dem 1. Vorfall abends am Sofa gelegen und hat geschlafen. Unsere andere Hündin hat draußen ein Geräusch gehört, ist aufgesprungen und hat gebellt, Winston ist aufgewacht, auch aufgehüpft, losgerannt und umgefallen. Er lag wieder am Rücken, Beine in die Höhe, eher steif, Augen starr und wieder dieses merkwürdige Schreien. Diesmal hat Winston auch gekotet und Urin verloren. Winston war kurz nicht ansprechbar, nach rund 30 Sekunden war alles wieder ok - beim „zu sich kommen“ hat er etwas mit den Beinen „gerudert“.
Wir waren dann an der Veterinärmedizinischen Universität im Notdienst. Dort hieß es, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass solche Anfälle vom Herzen kommen und dass das Herz wohl ein Nebenbefund war, aber wohl Epilepsie vorliegt. Dafür sprechen – lt.der Ärztin- die Tatsache dass Winston sich diesmal dabei eingekotet und uriniert hat sowie das „Rudern“ der Beine.
Diese Diagnose kommt mir aber nun doch ziemlich „schnell gesagt“ vor und ich weiß aus der Humanmedizin, dass Epilepsie oftmals vorschnell diagnostiziert wird. Wir haben nun weitere Untersuchungen veranlasst:
- großer Blutbefund inkl allen Zeckenkrankheiten: alle Werte entsprechen der Norm
- Ende der Woche haben wir einen Termin beim Neurologen
- ein 24h/Holter EKG soll auch noch folgen
- MRT od CT wollen wir einstweilen lieber nicht machen bei der Hitze, da Winstons Herz ohnedies gerade schlecht ist
- morgen eben Kontrolltermin Herzultraschall – vermutlich höhere Dosierung Vetmedin
Ich weiß, dass Sie mir aus der Ferne keine Diagnose stellen können. Es würde mich nur interessieren, ob Sie als Spezialist Erfahrungen haben, ob dieses Umkippen/“Anfälle“ durchaus auf Grund von Herzaussetzern kommen können? Wir werden ohnedies weitere Untersuchungen abwarten, aber ich möchte nicht auf Verdacht hin dann mit antiepileptischen Medikamenten behandeln, wenn eigentlich das Herz die Ursache ist…
Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung!!
es geht um meine französische Bulldogge, 15,5 kg, 7 1/2 Jahre.
Wir wussten dass Winston eine -bislang leichte- Herzinsuffizienz hatte (vergrößertes Herz erkennbar, linke Herzklappe schließt etwas schlechter) und haben halbjährliche Kontrollen, bislang sind wir mit ACE Hemmern (5mg Fortekor tägl.) allein ausgekommen. Winston hatte trotz seiner Rasse bislang keine Atemprobleme etc. In letzter Zeit wurde er etwas träger, wir dachten es wäre das Wetter.
Vor 2 Wochen ist Winston nach einem Spaziergang (einer der ersten Tage wo es heiß wurde, daher auch nur ein kurzer Spaziergang) nachhause gekommen, hat sich hingelegt, etwa 10 Minuten, dann wollte er aufstehen, schaute uns an und kippte um, lag auf dem Rücken, Beine in die Höhe, Augen vollkommen starr, ansonsten auch keine Regung außer einer Art Schrei. Nach etwa 15-20 Sekunden war das Ganze vorbei und Winston war sofort wieder normal als wäre nichts gewesen. Wir sind dann in den Notdienst unserer Tierklinik gefahren, wo sofort ein Herzröntgen (konnte kein Wasser gefunden werden) und ein Herzultraschall gemacht wurde. Am Herzultraschall zeigte sich, dass sich das Herz leider in den letzten 5 Monaten stark verschlechtert hat (nächste Kontrolle wäre Ende Juni gewesen), der Herzmuskel nun auch geschwächt ist und die Pumpleistung von 27% beim letzten Mal auf 21% gesunken ist. Es könnte daher zu kurzen Aussetzern kommen in denen das Hirn ohne Sauerstoff ist, und er dann umkippt.
Wir bekamen Vetmedin Chews, allerdings nur sehr sehr niedrig dosiert für den Anfang (2x tägl. 1,25mg), da wir bereits vor einem Jahr mit Vetmedin anfangen wollten, diese aber nach 2 Tagen absetzen mussten wegen akuten Magenproblemen. Das waren allerdings die Tabletten, es hieß diese Chews sind besser verträglich. So ist es auch, bislang keine Magenprobleme. Fortekor sollen wir auch normal weitergeben.
Wir sollten bei dem warmen Wetter nun besonders aufpassen, 3 Tage später hatten wir nochmals eine Herzultraschallkontrolle, Pumpleistung auf 22%. Wir sollten nun mal so weitermachen für 2 Wochen, dann wieder Herzröntgen und Ultraschall sowie EKG (alle bisherigen EKGs waren unauffällig) – Kontrolltermin morgen.
Nun ist Winston aber eine Woche nach dem 1. Vorfall abends am Sofa gelegen und hat geschlafen. Unsere andere Hündin hat draußen ein Geräusch gehört, ist aufgesprungen und hat gebellt, Winston ist aufgewacht, auch aufgehüpft, losgerannt und umgefallen. Er lag wieder am Rücken, Beine in die Höhe, eher steif, Augen starr und wieder dieses merkwürdige Schreien. Diesmal hat Winston auch gekotet und Urin verloren. Winston war kurz nicht ansprechbar, nach rund 30 Sekunden war alles wieder ok - beim „zu sich kommen“ hat er etwas mit den Beinen „gerudert“.
Wir waren dann an der Veterinärmedizinischen Universität im Notdienst. Dort hieß es, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass solche Anfälle vom Herzen kommen und dass das Herz wohl ein Nebenbefund war, aber wohl Epilepsie vorliegt. Dafür sprechen – lt.der Ärztin- die Tatsache dass Winston sich diesmal dabei eingekotet und uriniert hat sowie das „Rudern“ der Beine.
Diese Diagnose kommt mir aber nun doch ziemlich „schnell gesagt“ vor und ich weiß aus der Humanmedizin, dass Epilepsie oftmals vorschnell diagnostiziert wird. Wir haben nun weitere Untersuchungen veranlasst:
- großer Blutbefund inkl allen Zeckenkrankheiten: alle Werte entsprechen der Norm
- Ende der Woche haben wir einen Termin beim Neurologen
- ein 24h/Holter EKG soll auch noch folgen
- MRT od CT wollen wir einstweilen lieber nicht machen bei der Hitze, da Winstons Herz ohnedies gerade schlecht ist
- morgen eben Kontrolltermin Herzultraschall – vermutlich höhere Dosierung Vetmedin
Ich weiß, dass Sie mir aus der Ferne keine Diagnose stellen können. Es würde mich nur interessieren, ob Sie als Spezialist Erfahrungen haben, ob dieses Umkippen/“Anfälle“ durchaus auf Grund von Herzaussetzern kommen können? Wir werden ohnedies weitere Untersuchungen abwarten, aber ich möchte nicht auf Verdacht hin dann mit antiepileptischen Medikamenten behandeln, wenn eigentlich das Herz die Ursache ist…
Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung!!