HCM Kater, Frage zu Medikamenten
Posted: Fri Jan 20, 2017 11:08 am
Liebes LMU-Team,
bei meinem Kater, jetzt ca. 8-9 Jahre alt, wurde 2011 eine HCM diagnostiziert. Anfangs erhielt er nur 1x Atenolol 6,25 mg aufgrund der Herzrhythmusstörungen. In den folgenden Kontrolluntersuchungen ca. jährlich war immer eine leichte Verschlechterung sichtbar.
Seit 09/2015 erhält er zusätzlich 2x 5mg Furosemid (aufgrund eines minimalen Perikardergusses) und 1x Ramipril 0,625 mg.
Bei der letzten Kontrolle 11/2016 wurde eine deutlichere Verschlechterung festgestellt, auch wieder Herzrhythmusstörungen (die vorher unter Atenolol nicht mehr nachweisbar waren).
Hier der Befund:
Ausk: Herzgeräusch 4/6 systolisch, immer wieder mal arrhythmisch, V.a. einzelne Extrasystolen, Atmung ruhig.
EKG: einzelne supraventrikuläre und auch ventrikuläre Extrasystolen
Echo: ca 1 mm Perikarderguss, Myokard homogen hypertroph mit ausgeprägter Papillarmuskelhypertrophie und Moderatorband. Bedingt durch die Obstruktion im linksventrikulären Ausflusstrakt kommt es zu einer im Farbdoppler darstellbaren Aortenflussbeschleunigung mit systolic anterior movement (SAM) und mittelgradigen Mitralklappeninsuffizienz.
Das linke Atrium ist deutlich größer geworden im Vergleich zur letzten Untersuchung mit LA/Ao 2,5 (Ao 9,5 mm, LA 24 mm)
m-mode Messung: mittelgradige Hypertrophie von Septum und linksventrikulärer Hinterwand mit 7,2 bzw. 7,2 mm in der Diastole.
Diagnose: Obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie mit SAM und mittelgradiger Mitralklappeninsuffizienz und Stauungsanzeichen in Form von Vorhofvergrößerung und minimalem Perikarderguss und Arryhthmie.
Therapieempfehlung: Die Gabe von Atenolol in der bisherigen Dosierung von 6,25 mg sollte erhöht werden auf 2x täglich wegen der Arrhythmie. Der ACE Hemmer Ramipril in Form von 0,625 mg/Tag sollte weiterhin 1x tgl. abends verabreicht werden. Zur Reduzierung der Tablettenmenge stellen wir von Furosemid auf Torasemid 1x tgl. 1,25 mg (1x 1/4 Torem Cor 5 mg) um. Angesichts der Vorhofgröße ist außerdem die Gabe von Clopidogrel zur Thrombusprophylaxe sinnvoll, 1x tgl. 1/4 Tablette der 75 mg Tablette.
Bis auf das Clopidrogrel haben wir die Therapieempfehlung umgesetzt, allerdings erst Anfang des Jahres auf Torasemid umgestellt. Er hat bisher nie irgendwelche Symptome oder Probleme gehabt.
Jetzt der aktuelle Fall:
Montag lethargisch, liegt nur, frisst nicht.
Check beim Tierarzt: Starke Rhythmusstörungen, im Echo sieht man, dass sich die Herzklappe meist nur noch wenig öffnet. Allerdings kein oder nur sehr wenig Lungenödem, auch kein Aszites.
Wir vereinbaren, das Atenolol hochzudosieren auf 2x 12,5 mg und ihm zwei Tage zu geben, um zu schauen ob er sich wieder aufrappelt. Viel Hoffnung haben sie mir nicht gemacht. Ich habe dann eigenmächtig an den ersten beiden Tagen die Entwässerung weggelassen und jetzt wieder auf die ursprüngliche Dosis von Furosemid umgestellt (die Ärztin meinte auch, die Rückumstellung wäre möglich).
Er hat sich von Tag zu Tag erholt, angefangen zu fressen und sich zu bewegen, und heute (Freitag) wirkt er wieder verhältnismäßig fit. Hat ein fast normales Frühstück verspeist und ist eine kurze Strecke durch den Garten galoppiert (-:
Nächsten Dienstag sind wir noch einmal bei der Kardiologin für eine kurze Untersuchung und Besprechung der weiteren Medikation. Als Vorbereitung und für eine zweite Meinung würde ich gerne folgende Fragen stellen:
1. Meinen Sie, dass der Zusammenbruch ev. von der Umstellung auf Torasemid hervorgerufen worden sein könnte? Gibt es da Erfahrungen? In der Rückschau meine ich, dass er seit der Umstellung vor 2-3 Wochen schlapper wurde.
Fällt Ihnen ansonsten ein anderer Grund ein, der ihn so plötzlich aus dem Gleichgewicht gebracht haben könnte?
2. Ist die momentane Medikamentengabe geeignet als Dauermedikation?
Er erhält 2x Atenolol 12,5 mg, 1x Ramipril 0,625 mg, 2x Furosemid 5 mg
3. Halten Sie die Gabe von Clopidogrel in seinem Fall für sinnvoll? Es wäre dann noch eine Tablette mehr...
Es tut mir leid, dass mein Beitrag so lang geworden ist! Freue mich auf eine kurze Antwort!
Herzliche Grüße und Danke im Voraus!
bei meinem Kater, jetzt ca. 8-9 Jahre alt, wurde 2011 eine HCM diagnostiziert. Anfangs erhielt er nur 1x Atenolol 6,25 mg aufgrund der Herzrhythmusstörungen. In den folgenden Kontrolluntersuchungen ca. jährlich war immer eine leichte Verschlechterung sichtbar.
Seit 09/2015 erhält er zusätzlich 2x 5mg Furosemid (aufgrund eines minimalen Perikardergusses) und 1x Ramipril 0,625 mg.
Bei der letzten Kontrolle 11/2016 wurde eine deutlichere Verschlechterung festgestellt, auch wieder Herzrhythmusstörungen (die vorher unter Atenolol nicht mehr nachweisbar waren).
Hier der Befund:
Ausk: Herzgeräusch 4/6 systolisch, immer wieder mal arrhythmisch, V.a. einzelne Extrasystolen, Atmung ruhig.
EKG: einzelne supraventrikuläre und auch ventrikuläre Extrasystolen
Echo: ca 1 mm Perikarderguss, Myokard homogen hypertroph mit ausgeprägter Papillarmuskelhypertrophie und Moderatorband. Bedingt durch die Obstruktion im linksventrikulären Ausflusstrakt kommt es zu einer im Farbdoppler darstellbaren Aortenflussbeschleunigung mit systolic anterior movement (SAM) und mittelgradigen Mitralklappeninsuffizienz.
Das linke Atrium ist deutlich größer geworden im Vergleich zur letzten Untersuchung mit LA/Ao 2,5 (Ao 9,5 mm, LA 24 mm)
m-mode Messung: mittelgradige Hypertrophie von Septum und linksventrikulärer Hinterwand mit 7,2 bzw. 7,2 mm in der Diastole.
Diagnose: Obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie mit SAM und mittelgradiger Mitralklappeninsuffizienz und Stauungsanzeichen in Form von Vorhofvergrößerung und minimalem Perikarderguss und Arryhthmie.
Therapieempfehlung: Die Gabe von Atenolol in der bisherigen Dosierung von 6,25 mg sollte erhöht werden auf 2x täglich wegen der Arrhythmie. Der ACE Hemmer Ramipril in Form von 0,625 mg/Tag sollte weiterhin 1x tgl. abends verabreicht werden. Zur Reduzierung der Tablettenmenge stellen wir von Furosemid auf Torasemid 1x tgl. 1,25 mg (1x 1/4 Torem Cor 5 mg) um. Angesichts der Vorhofgröße ist außerdem die Gabe von Clopidogrel zur Thrombusprophylaxe sinnvoll, 1x tgl. 1/4 Tablette der 75 mg Tablette.
Bis auf das Clopidrogrel haben wir die Therapieempfehlung umgesetzt, allerdings erst Anfang des Jahres auf Torasemid umgestellt. Er hat bisher nie irgendwelche Symptome oder Probleme gehabt.
Jetzt der aktuelle Fall:
Montag lethargisch, liegt nur, frisst nicht.
Check beim Tierarzt: Starke Rhythmusstörungen, im Echo sieht man, dass sich die Herzklappe meist nur noch wenig öffnet. Allerdings kein oder nur sehr wenig Lungenödem, auch kein Aszites.
Wir vereinbaren, das Atenolol hochzudosieren auf 2x 12,5 mg und ihm zwei Tage zu geben, um zu schauen ob er sich wieder aufrappelt. Viel Hoffnung haben sie mir nicht gemacht. Ich habe dann eigenmächtig an den ersten beiden Tagen die Entwässerung weggelassen und jetzt wieder auf die ursprüngliche Dosis von Furosemid umgestellt (die Ärztin meinte auch, die Rückumstellung wäre möglich).
Er hat sich von Tag zu Tag erholt, angefangen zu fressen und sich zu bewegen, und heute (Freitag) wirkt er wieder verhältnismäßig fit. Hat ein fast normales Frühstück verspeist und ist eine kurze Strecke durch den Garten galoppiert (-:
Nächsten Dienstag sind wir noch einmal bei der Kardiologin für eine kurze Untersuchung und Besprechung der weiteren Medikation. Als Vorbereitung und für eine zweite Meinung würde ich gerne folgende Fragen stellen:
1. Meinen Sie, dass der Zusammenbruch ev. von der Umstellung auf Torasemid hervorgerufen worden sein könnte? Gibt es da Erfahrungen? In der Rückschau meine ich, dass er seit der Umstellung vor 2-3 Wochen schlapper wurde.
Fällt Ihnen ansonsten ein anderer Grund ein, der ihn so plötzlich aus dem Gleichgewicht gebracht haben könnte?
2. Ist die momentane Medikamentengabe geeignet als Dauermedikation?
Er erhält 2x Atenolol 12,5 mg, 1x Ramipril 0,625 mg, 2x Furosemid 5 mg
3. Halten Sie die Gabe von Clopidogrel in seinem Fall für sinnvoll? Es wäre dann noch eine Tablette mehr...
Es tut mir leid, dass mein Beitrag so lang geworden ist! Freue mich auf eine kurze Antwort!
Herzliche Grüße und Danke im Voraus!