Kater mit HCM - Frage zu Werten

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Moderator: j.schöbel

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Pegasus 2009
Beiträge: 1
Registriert: Mi Apr 06, 2016 8:29 am

Kater mit HCM - Frage zu Werten

Beitrag von Pegasus 2009 »

Guten Tag!

Bei meinem Kater (Russisch Blau, 7 Jahre) wurde eine HCM mit subaortaler muskulärer Vorwölbung, dadurch dynamische Flussbeschleunigung in die Aorta festgestellt, weiterhin eine geringgradige Mitralklappeninsuffizienz. Das linke Atrium ist ohne Befund. Im EKG zeigt sich ein Sinusrhythmus mit linksventrikulären Extrasystolen, gegen die er Atenolol 25mg 1/4 Tabl. 1x tägl. bekommt. Blutdruck ist bei 110 mmHg.
Weitere Medikamente wurden nicht verordnet.

Im Ultraschall wurden folgende Werte ermittelt:

IVSd = 7,6 mm
IVSs = 9,6 mm

LVIDd = 10,4 mm
LVIDs = 5,3 mm

LVPWd = 8,4 mm
LVPWs = 9,7 mm

Besondere Sorgen machen mir die Werte LVIDd und LVIDs, da diese - jedenfalls meinen Recherchen nach - doch ganz erheblich unter der jeweiligen Referenz liegen.
Können Sie mir anhand der o.g. Werte eine ungefähre Einschätzung geben, wie ausgeprägt die HCM bei meinem Kater ist und ob ich ggfs. eine engmaschigere Kontrolle (d.h. Kontrollintervall < 12 Monate) einhalten sollte?
Ist die o.g. Medikation ausreichend?

Vielen Dank schon vorab und mit besten Grüßen
Pegasus2009
mtorti
Beiträge: 95
Registriert: Mo Mär 30, 2015 4:53 pm

Re: Kater mit HCM - Frage zu Werten

Beitrag von mtorti »

Hallo!
Im Rahmen dieses Forums ist es leider nicht möglich, die von anderen Tierärzten erhobenen Befunde zu interpretieren.

Die Hypertrophe Kardiomyopathie der Katze ist dadurch charakterisiert, dass sich der Herzmuskel der linken freien Wand und/oder des Kammerseptums verdickt. Dadurch nimmt der Innendurchmesser und das Volumen der linken Kammer ab. Diagnostisch für eine HCM sind diastolische Werte ( also in der Entspannungsphase gemessene Werte) der freien Wand und des Septums ab einer Dicke von 6 mm.
Bei der Therapie gibt es derzeit keine Möglichkeiten, die Dickenzunahme des Myokards mittels Medikamenten aufzuhalten. Eine entwässernde Therapie wird erst dann empfohlen, wenn es zu einem Rückstau des Blutes in die Lunge kommt.

Da die Therapie immer individuell auf das Tier abgestimmt werden sollte und wir Ihre Katze nicht selber untersucht haben, empfehlen wir Ihnen, die Therapiemöglichkeiten und weiteren Schritte mit Ihrem Tierarzt zu besprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marin Torti
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwigs-Maximilan-Universität München
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