ich würde mich freuen, wenn ich von Ihnen eine Einschätzung zu den Herzproblemen meines Hundes bekommen könnte.
Eckdaten: Bullterrier (großer Mini), Rüde, 8 Jahre alt, unkastriert, 24kg, seit 4 1/2 Jahren bei uns, lt. TÄ im Impfpass ohne diagnostizierte Vorerkrankungen
bei uns entdeckte Erkrankungen: Rücken- & Gelenksprobleme, erhöhte Nierenwerte, eine Niere hat veränderte Oberfläche & eine Zyste
Das Herz hatten die Hundetrainerin und meine TÄ von Anfang an in Verdacht, dass es eine Ursache sein könnte, warum der Hund mehr hechelt als andere und eher faul ist. Deshalb wurde er auch jährlich bei meiner Haus-TÄ geschallt. Ab Sommer 2011 bekam er dann Vetmedin, morgens 10mg abends 5mg.
Im Nov. 2012 schickte mich meine TÄ dann zu einem Herzspezialisten, weil sie Herzgeräusche hörte und meinte es wäre besser das vom Spezialisten abklären zu lassen.
Am 13.11.2012 bekamen wir dann folgende Diagnose:
Wir sollten das Vetmedin langsam ausschleichen lassen und dann Atenolol geben, morgens und abends je 6,25mg.Klinische Untersuchung: Herzfrequenz 110/min, rhytmisch und regelmäßig, Schleimhäute rosa, Grad 4/6 Systolikum links kranial.
Ultraschall: Aortenklappe und anteriores Mitralklaensegel verdickt, Aortenbulbus ggr. dilatiert, subvalvuläre Verengung. linksventrikuläres Myokard hypertrophiert
Doppelsonographie: V max Aorta 5,1 m/sec -> hochgradige
Subaortenstenose. Pulmonalklappe geringgradig plump, V max 2,5 m/sec.
Daraufhin wurde Simon irgendwie nervöser, hibbeliger, aktiver.
04.12.2012 erste Ohnmacht:
Ich ging spät morgens mit Simon eine gemütliche Runde Gassi. Er wurde plötzlich ganz aufmerksam und ist vlt. 200m irgendwas hinterher gerannt, ging dann mit mir 100m langsam weiter und dann wurden die Beine wackelig/schwammig, er sackte zusammen und war nicht mehr ansprechbar.
Ich habe ihn dann die 200m nach Hause zu meinem Auto getragen (in der Zeit hing er wie ein nasser Sack auf dem Arm), bin nach oben gerannt, habe meinen Geldbeutel geholt und bin in die Tierklinik zum Herzspezialisten gedüst.
Dort angekommen war Simon wieder so weit da, dass er von alleine ins Gebäude schleichen konnte. Er hustete dann aber etwa 2 Stunden lang noch regelmäßig (tut er sonst nicht).
Festgestellt werden konnte in der Klinik nichts, aber man hat uns vor den Untersuchungen auch 2 Std. warten lassen.
08.12.2012 Zusammenbruch:
Was hier genau geschah kann ich nicht sagen. Simon war abends im dunklen nochmal kurz im Garten pinkeln, wir hörten dann unten auf der Treppe ein Rumpeln und fanden ihn dort schlapp, kalt und mit blassen Schleimhäuten liegend.
05.12.2012 Langzeit-EKG:
Blieb leider nur 4 1/2 Stunden dran, umfasste aber alle Aktivitätsphasen des Hundes... kein Hinweis auf die Zusammenbrüche
10.12.2012: Auswertungs-Gespräch zum EKG vom 05.12., Ergebnis: Halbierung der Atenolol-Dosis auf 6,25mg abends
Dann hatten wir einige Zeit Ruhe, es kam 2x vor dass ich dachte Simon wird etwas schwächlich, habe ihn angesprochen, gerubbelt und ein paar Tropfen Rescue Bachblüten ins Maul gegeben. Dann ginge wieder.
09.01.2013 Setzen des Kastrationschips (Suprelorin), da die Hündin meines Chefs bald ins Läufigkeitsalter kommt und ich nicht wollte, dass Simon unnötig unruhig wird...
24.02.2013 zweite Ohnmacht:
Wieder Spaziergang am morgen, wir mußten vor dem Feld am Bahnübergang warten, Simon war unruhig, hat gequitescht (macht er öfter, weil er weiß, dass er am Feld frei laufen und toben kann). Sind dann rüber, haben ihn absitzen und dann laufen lassen. Er ist 200m gerannt, hat gepinkelt und ist dann nach hinten weggesackt, war kurz weggetreten. Habe ihn gerubbelt & angesprochen, er kam dann wieder zu sich un wir sind langsam nach Hause zurück. Dann wieder Husten für einige Zeit.
Das Atenolol habe ich dann abgesetzt (war so mit dem Arzt abgesprochen).
Bis jetzt scheint alles gut zu sein. Könnten diese Anfälle tatsächlich mit der Atenolol-Gabe zusammen hängen? Früher hatte er sowas nie - obwohl wir im Sommer z.B. Tageswanderungen mit ihm gemacht haben, er 1x die Woche wegen seiner Rückenprobleme zum Schwimmen mußte (und dort echt Stress hatte, weil wasserscheu), wir mit ihm Radtouren gemacht habe etc.
Nun meine Fragen:
Gibt es Alternativen zu Atenolol? Ist es vertetbar ihn nicht weiter zu behandeln (auch zu Gunsten seiner Nieren)? Oder könnte SAS vlt. eine falsche Diagnose sein?
Wie gehe ich richtig mit Ohnmachtsanfällen um, falls sie wieder kommen und in wieweit muss ich ihn wirklich einschränken (das Schwimmen haben wir vorsichtshalber aufgegeben, lange / schnelle Radtouren & Tageswanderungen ebenfalls)? Ich möchte ihm aber nicht jegliche Lebensfreuden nehmen (Toben und längere Spaziergänge mit Hundefreunden z.B.).
Inwieweit können die Anfälle dem Hirn schaden? Mir kommt Simon zunehmend "seniler" vor...
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Interessant ist vlt. auch, dass wir durch den Verein, der uns Simon vermittelt hat kürzlich einen Bruder (8J., 20kg, unkastriert) von ihm kennen gelernt haben. Auch er hat vor kurzem die Diagnose SAS bekommen (anderer Herzspezialist), allerdings "nur" mitterlgradig. Er bekommt nun einschleichend 25mg Atenolol / Tag. Also doppelt so viel wie Simons Tagesdosis sein sollte. Seit der Tablettengabe hechelt er viel, ist unruhig und hat Verdauungsstörungen.
Wir sind ehrlich gesagt alle ziemlich verunsichert und würden uns über eine Antwort freuen.
Zeitgleich sind wir auch schon auf der Suche nach einem weiteren Herspezialisten für eine 2. Meinung. München ist leider arg weit weg.
Vielen Dank vorab!
Mit freundlichen Grüßen
Catrin R.