Guten Tag,
bei meiner 14 jährigen Katze Ella wurde eine Schilddrüsenüberfunktion, sowie eine obstuktive HCM und hgr. Hypertonie (BD über 300mmHg) festgestellt.
Die SDÜ wird auf Carbimazol eingestellt ( T4 zuletzt 0,9 ; Carbimazol wurde nun reduziert)
Was mich sehr verunsichert ist die Medikation der HCM, da sie mir nicht den hier empfohlenen Leitlinien zu entsrechen scheint. Die Tierärztin (Kardiologin) ist bisher auf meine Bedenken nicht eingegangen, sie meint die Behandlung der HCM sei unter Kardiologen umstritten. Daher wende ich mich nun hilfesuchend an sie.
Befundbericht:
Herzultraschall
Perikard: kein Hinweis auf vermehrte Füllung
linker Vorhof: nicht dilatiert, LA/AO 1,3
rechter Vorhof: obB
linker Ventrikel: hgr. Hypertrophie des Septums im Bereich des linken Ausflusstraktes mit postvalvulärer Dilatation der Aorta
IVS - d 5,5mm LVW-d 5,8mm
Klappenapparat: Mitralis/Trikuspidalis/A.Pulmonalis anatomisch sowie im PW/CW- und Farbdoppler obB
im Farbdoppler deutliche Turbulenzen im linken Ausflusstrakt
EKG: Sinusrhytmus mit einer Herzfrequenz von 210/min
Aktuelle Medikation:
Fortekor 2,5mg 1x tgl
Norvasc 0,625mg Kps. 2x tgl
(Carbimazol 2,5mg 2x tgl)
Letzte Untersuchung:
BD: 170mmHG
Kreatin: 2,9 (Normbereich bis 1,9)
alle anderen Werte des allg. Suchprogr. geriatrischen Profils im Normbereich
Meine Fragen.
1.Sowie ich gelesen habe, ist ein ACE Hemmer nur bei einer dekompensierten HCM angezeigt, was bei Ella ja nicht vorliegt. Auch eine Niereninsuffizienz liegt laut Aussage der TÄ nicht vor.
Zur Blutdruchsenkung wird ein ACE Hemmer nur empfohlen, wenn das Norvasc nicht ausreicht. Die TÄ möchte aber wenn sich der BD stabilisiert, zunächst das Norvasc reduzieren , nicht das Fortekor.
Ist das Fortekor wirklich sinnvoll?
2. Braucht sie nicht wegen der obstruktiven HCM einen Betablocker?
Würde dieser nicht auch den BD senken, so dass das Fortekor abgesetzt werden könnte?
3. Sie bekommt das Norvasc als Kapseln, die ich zum Eingeben öffnen muss, was möglicherweise die Wirksamkeit reduziert.
Wäre Norvasc in Tablettenform geeigneter? Darf man die zerkleinern und schmecken die dann für Katzen erträglich?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn sie mir weiterhelfen könnten
Mit freundlichen Grüssen C. Paulus
Medikation bei obstuktiver HCM und Bluthochdruck
Moderator: j.schöbel
-
- Posts: 36
- Joined: Thu Jul 12, 2012 9:57 am
Re: Medikation bei obstuktiver HCM und Bluthochdruck
Hallo,
zunächst einmal ist zu sagen, dass es sich bei Ihrer Katze evtl. gar nicht um eine primäre Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) handelt, sonder dass sich die Verdickung des Herzmuskels evtl. sekundär zu dem Bluthochdruck entwickelt haben kann. Das Herz muss gegen einen erhöhten Blutdruck (und somit Wiederstand) ankämpfen und kann sich dadurch verdicken.
Wichtig ist es daher als erstes den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen (der mit 300 mmHg sehr stark erhöht war, der obere Referenzbereich ist unter Aufregung bei ungefähr 180 mmHg anzusetzen).
Sie schreiben, dass dieser bei der Kontrolluntersuchung bei 170 mmHg lag, was ein sehr gutes Resultat ist. Die Therapie die Ihre Tierärztin verordnet hat scheint sich als erfolgreich zu erweisen. Ob neben dem Einsatz von Amlodipin (Norvasc), welches ein sehr potentes Mittel zur Blutdrucksenkung ist, zusätzlich noch ein ACE-Inhibitor (Fortekor) benötigt wird, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ob Ihre Katze Norvasc als Tablettenform gut tolleriert, müssten Sie evtl. einfach mal auprobieren.
Wird der Bluthochdruck erfolgreich therapiert, kann es sein, dass sich die Veränderungen des Herzens zurückbilden. Eine echokardiographische Kontrolluntersuchung des Herzens sollte in einigen Wochen erfolgen um die Messwerte miteinander vergleichen zu können.
Ein ß-Blocker wäre nur bei Auftreten von Arrhythmien (laut EKG kein Hinweis) und/oder einer sehr ausgeprägten Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes indiziert, muss aber von Fall zu Fall individuell entschieden werden. Zur Blutdrucksenkung setzten wir ß-Blocker üblicherweise nicht ein.
Wichtig ist es den Blutdruck und die Schilddrüse auch weiterhin regelmäßig zu kontrollieren und die Therapie anzupassen.
Mit freundlichen grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Abteilung Kardiologie
zunächst einmal ist zu sagen, dass es sich bei Ihrer Katze evtl. gar nicht um eine primäre Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) handelt, sonder dass sich die Verdickung des Herzmuskels evtl. sekundär zu dem Bluthochdruck entwickelt haben kann. Das Herz muss gegen einen erhöhten Blutdruck (und somit Wiederstand) ankämpfen und kann sich dadurch verdicken.
Wichtig ist es daher als erstes den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen (der mit 300 mmHg sehr stark erhöht war, der obere Referenzbereich ist unter Aufregung bei ungefähr 180 mmHg anzusetzen).
Sie schreiben, dass dieser bei der Kontrolluntersuchung bei 170 mmHg lag, was ein sehr gutes Resultat ist. Die Therapie die Ihre Tierärztin verordnet hat scheint sich als erfolgreich zu erweisen. Ob neben dem Einsatz von Amlodipin (Norvasc), welches ein sehr potentes Mittel zur Blutdrucksenkung ist, zusätzlich noch ein ACE-Inhibitor (Fortekor) benötigt wird, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ob Ihre Katze Norvasc als Tablettenform gut tolleriert, müssten Sie evtl. einfach mal auprobieren.
Wird der Bluthochdruck erfolgreich therapiert, kann es sein, dass sich die Veränderungen des Herzens zurückbilden. Eine echokardiographische Kontrolluntersuchung des Herzens sollte in einigen Wochen erfolgen um die Messwerte miteinander vergleichen zu können.
Ein ß-Blocker wäre nur bei Auftreten von Arrhythmien (laut EKG kein Hinweis) und/oder einer sehr ausgeprägten Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes indiziert, muss aber von Fall zu Fall individuell entschieden werden. Zur Blutdrucksenkung setzten wir ß-Blocker üblicherweise nicht ein.
Wichtig ist es den Blutdruck und die Schilddrüse auch weiterhin regelmäßig zu kontrollieren und die Therapie anzupassen.
Mit freundlichen grüßen,
Cornelia Hackl
Tierärztin
Abteilung Kardiologie
Re: Medikation bei obstuktiver HCM und Bluthochdruck
Hallo,
Frau Hackl
Herzlichen Dank für ihre schnelle Antwort, die mich etwas beruhigt hat.
Ella wird zur Zeit von ihrer Tierärztin engmaschig überwacht (Kontolluntersuchungen alle 2 Wochen), die Untersuchungen sind sehr gründlich.
Ich werde jetzt den weiteren Verlauf abwarten und hoffe, dass ich mich bei weiteren Fragen wieder an Sie wenden darf.
Vielen Dank für dieses Forum
Mit freundlichen Grüssen
C.P.
Frau Hackl
Herzlichen Dank für ihre schnelle Antwort, die mich etwas beruhigt hat.
Ella wird zur Zeit von ihrer Tierärztin engmaschig überwacht (Kontolluntersuchungen alle 2 Wochen), die Untersuchungen sind sehr gründlich.
Ich werde jetzt den weiteren Verlauf abwarten und hoffe, dass ich mich bei weiteren Fragen wieder an Sie wenden darf.
Vielen Dank für dieses Forum
Mit freundlichen Grüssen
C.P.