Herz/Niereninsuffizienz

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Moderator: j.schöbel

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straydog
Beiträge: 2
Registriert: Fr Jan 16, 2009 7:40 pm

Herz/Niereninsuffizienz

Beitrag von straydog »

Sehr geehrtes Team,
folgendes Problem:
eine 17,5 Jahre alte 5,2 kg schwere Pudenco-Chihuahua-Jack-Russel-Mix, kastrierte Hündin,Mitralklappeninsuffienz,
z.Zt. bekommt der Hund 1-2x/Woche 5 mg Furosemid, 2,5 mg Fortecor 1xtgl., Hund ist z.Zt unauffällig, die Blutwerte waren wie folgt:

13.12.2007
   Harnstoff 36,4 mg/dl (NW 10-25)
   Krea 1,2 mg/dl (NW<1,4)
Hiernach wurde Enacard auf Fortecor geändert, die Hündin erhielt eine SUC Therapie.

   26.05.2008
   GPT 112,1 U/l
   Harnstoff 40,6 mg/dl
   Krea 1,4 mg/dl
   anorgan Phophat 1,5 mmol/l
   Kalium 5,3 mmol/l

17.12.2008
GLDH 20,5 U/l (<9)
Harnstoff 45,3 mg/dl (10-25)
Krea 1,7 mg/dl (<1,4)
Kalium 6,2 mmol/l (3,6-5,8)
Triglyceride 31 mg/dl (50-100)
Erythro 5,62 T/l (6-9)
Hb 14,0 g/dl (15-19)
MCV 79 fl (60-77)
HbE 25 pg (17-23)
Eosinophile 8% (0-6)
Segmentkernige 52 % (55-75)
Monocyten12 % (0-4)
die Eos,Seg,absolut sind normalwertig
Monocyten absolut 771/ul (0-500)
alle anderen Werte sind normal.

Die Vorwerte habe ich zum Vergleich noch mal aufgeführt, in den Klammern finden Sie die Normalwerte.

Sie bekommt zusätzlich:
k/d Nierenfutter
Ipaktine 2xTgl. nach KgKG


Meine Fragen:
Was kann noch unternommen werden, um die fortschreitende Nierensituation zu verbessern, bzw. nicht zu verschlechtern?
Sollte das Fortecor auf 2 Gaben verteilt werden?
Spironolacton wurde von einem Kollegen empfohlen, dies halte ich aufgrund der Kaliumerhöhung für kontraindiziert, ist das korrekt?
Was kann getan werden, um den Kaliumspiegel zu senken?
Was kann ich noch tun?
Wäre es sinnvoll Fortecor zu ändern?
Hat es einen Sinn die ACE Hemmer+Furosemid zeitversetzt zu geben?
Belastungsfähigkeit lt. Besitzer 2h langsames spazierengehen.
Ich bedanke mich jetzt schon für Ihre kollegiale Unterstützung!
Dr. S.
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Herz/Niereninsuffizienz

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
da bei Ihrem Hund zusätzlich zur Mitralendokardiose eine Azotämie besteht, sollte genau evaluiert werden, ob überhaupt eine Entwässerungstherapie notwendig ist (bestand/besteht eine Dekompensation mit Lungenödem, liegen Stauungserscheinungen im Thoraxröntgen und im Herzultraschall vor, zeigt oder zeigte der Hund Atemnot oder Husten). Falls dies nicht der Fall ist, könnten Furosemid und Spironolacton abgesetzt werden. Wenn die Entwässerung abgesetzt werden kann sollte ggf. nach Absetzen die Nierenfunktion mittels Urinuntersuchung weiter evaluiert werden (spez. Gewicht, ggf. Urin-Protein-Creatinin-Verhältnis), da durch die Entwässerung evtl. auch ein prärenaler Anteil einer Azotämie vorhanden sein könnte. Die Gabe von Benazepril ist bei Nierenerkrankten Nieren von Vorteil, da es teilweise über die Leber eliminiert wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
straydog
Beiträge: 2
Registriert: Fr Jan 16, 2009 7:40 pm

Re: Herz/Niereninsuffizienz

Beitrag von straydog »

Sehr geehrtes Team,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Es bestand eine Verschlechterung lt. US Herz, deshalb wurde eine Furosemidtherapie angesetzt, im Rö waren keine Stauungszeichen erkennbar. Das spez. Gewicht ist normal, eine leichte Eiweisausscheidung ist manchmal vorhanden (0,3g/l).
Deshalb nochmals die Frage:
kann ich in der Therapie noch irgendetwas besser machen?
Mit freundlichen Grüssen
Dr.S.
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Herz/Niereninsuffizienz

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
wenn bisher im Röntgen trotz sonographischer Verschlechterung keine Stauungsanzeichen vorhanden sind (und der Hund damit vermutlich auch noch keine Symptome von Atemnot oder Husten aufgrund eines Lungenödems zeigt) braucht er eigentlich auch keine entwässernde Therapie, was ggf. zur Entlastung der Niere beitragen kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
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