Tierkardiologie LMU

Hallo,
ich war heute morgen mit meiner 21 Monate alten Dogge zum Herzultraschall. Schon beim Abhören stellte die Ärztin manchmal Extrasystolen fest. Das Ultraschallbild beschrieb jedoch als "eigentlich gut". beim anschließenden EKG wurden die ES häufiger und regelmäßiger.
Die Ausschläge wären nicht  " hoch genug, die Kontaktion nicht stark genug". Entschuldigung, ich habe es nicht besser verstanden.
Ich wurde mit der Empfehlung den Hund jährlich Untersuchen zu lassen, nach Hause geschickt. Sie wäre ein DCM Kandidat,Medikamente wären " Vielleicht?" noch nicht nötig.
Zum Hund: Sie ist extrem lebhaft, sehr sportlich, nie müde, war noch keinen Tag krank, hustet nicht, Schleimhäute sind o.k. 79 cm, 59 kg. Bei Eltern/ Großeltern werden jährlich geschallt und sind gesund
Die Hündin hatte bei der Untersuchung extreme Angst, hat mehrfach unter sich gemacht und ist völlig erstarrt.

Ich kann mit diesem allem nicht wirklich was anfangen.
Ist mein junger Hund jetzt todkrank? Oder zumindest bald?
Vielen Dank für eine Antwort
Intipony

Hallo,
via Internet Ihnen eine ausreichende Antwort zu geben ohne die Befunde selbst erhoben zu haben ist sehr schwierig. Generell können beim Hund Extrasystolen durch Herzerkrankungen oder durch schwerwiegendere systemische Erkrankungen ausgelöst werden. Dass Ihr Hund im Ultraschall noch keine Veränderungen zeigt, schliesst leider nicht aus, dass auf zellulärer Ebene ein Herzmuskelschaden besteht, der für die Extrasystolen verantwortlich ist (Ursachen können u.a. eine primäre DCM aber auch Herzmuskelentzündungen sein). Hierzu könnte zum Beispiel eine Taurinmessung im Blut durchgeführt werden, ausserdem sollten, wie Ihr Tierarzt schon empfohlen hat, regelmässig Kontrollultraschalls durchgeführt werden. Hinsichtlich der Therapie für die Rhythmusstörungen wäre es wichtig zu wissen wie viele Rhythmusstörungen/24 Stunden Ihr Hund hat und wie schnell diese sind. Hierfür könnte eine 24-Stunden(Holter)-EKG durchgeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller

Vielen Dank erstmal für die Antwort.
Was mich nur irritiert, ist die Tatsache, dass die Hündin aus 2 DCM freien Linien stammt. Nach den Erkenntnissen der bisherigen Forschung müßte sie das rezessive Gen doch 2 x mitbekommen haben um zu erkranken?

Hallo,
leider machen DCM-freie Linien eine DCM weniger wahrscheinlich, jedoch kann sie nicht ausgeschlossen werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller