AV-Block bei 12-jährigem Mastiff

[kiara_12]

Hallo,
kürzlich waren wir mit unserem 12-jährigen Mastiff (nur noch knapp 50 Kilo) in der Klinik um Hilfe für seine sich verschlechternde Arthrose zu bekommen (er kam die 3 Stufen ins Haus nicht mehr hoch und runter). Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass er Flüssigkeit im Brustkorb hat und nur eine Herzfrequenz von ca. 35 hatte. Sie haben ihn dann gleich in der Klinik behalten und mittels EKG und Herzultraschall festgestellt, dass er einen AV-Block hat. Die Flüssigkeit wurde punktiert. Eine histologische Untersuchung ergab, dass sie nicht tumorbedingt war. Mittlerweile erhält er eine Vielzahl von Medikamenten, die ich hier einmal aufliste:

Itrop (morgens 1, abends 1/2)
Aminophyllin 125 (morgens 2, abends 2)
Vetmedin (morgens 3, abends 3)
Dimazon (morgens 1, abends 1 - die ersten Tage erhielt er je 2)
Rimadyl (wg. der Arthrose - morgens 2,5)

Außerdem erhält er bereits dauerhaft seit ca. 2 Jahren aufgrund von Inkontinenz Propalin.

Mit all diesem Medikamenten hat sich seine Herzfrequenz auf gerade einmal 50 (Ruhezustand) erhöht (nach Anstrengung max. 65). Meine Frage ist, ob es wirklich Sinn macht, ihm diese Vielzahl von Medikamenten dauerhaft zu verabreichen. Wieviel Lebensqualität hat er noch? Er kann keine Spaziergänge mehr machen - dafür fehlt ihm die Kraft. Er hechelt auch im Ruhezustand häufig. So wichtig uns unser Hund ist und ich auch alles tun würde, um sein Leben zu verlängern - ich habe jedoch Bedenken, dass wir mit diesen vielen Medikamenten lediglich den Tod verlängern. Uns wurde auch bereits gesagt, dass die einzigste Möglichkeit, wenn seine Herzfrequenz nicht weiter hoch geht, ein Herzschrittmacher wäre - aber bei einem 12 jährigen Mastiff mit Herzproblemen hat selbst der Tierarzt von dieser OP abgeraten. Wieviel Sinn macht es, ihm nun diese Zahl an Herzmedikamenten, die auch extrem teuer sind (€ 350 pro Monat), dauerhaft zu geben? Wir möchten nicht, dass er leidet, aber auch nicht, dass er "künstlich" am Leben erhalten wird, das keines mehr ist.
Viele Grüße
Kiara_12

[Lisa_Keller]

Hallo,
durch Zufall habe ich heute wahrscheinlich die Befunde Ihres Hundes zu sehen bekommen. Die Kardiologin in Ihrer Tierklinik hat mit uns die Befunde nochmals besprochen. Die Therapie die Ihr Hund bekommt ist das maximale was an medikamenteller Therapie möglich ist, der nächste Schritt wäre tatsächlich ein Schrittmacher. Die Leistungsschwäche ist wahrscheinlich durch die Herzrhythmusstörung bedingt. Reagiert der Hund nicht auf Medikamente kann Ihm ein Schrittmacher wahrscheinlich noch einige Zeit eine gute Lebensqualität ermöglichen. Die Langzeitprognose ist sicherlich abhängig von möglicherweise gleichzeitig vorliegenden zusätzlichen Erkrankungen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller