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Tierkardiologie LMU • vergrößertes Herz und Herzklappenfehler
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vergrößertes Herz und Herzklappenfehler

Posted: Wed Mar 12, 2014 4:35 pm
by jessi
Hallo, ich hab mal eine frage mein Hund (Rüde) ist ca 7 Jahre jung und vor 2 Monaten hab ich die Diagnose bekommen das sein Herz stark vergrößert ist und zwei Herzklappen nicht richtig funktionieren... Er war nicht auffällig hatte null Symptome die typisch für eine Herzerkrankung wären... nach einem Herzultraschall soll er jetzt 3 Medikamente nehmen: Dimazon, Cardalis und am meisten sorgen bereitet mir Vetmedin 1,25 mg davon soll er morgens und abends eine ganze Tablette nehmen bei 3.8 kg... Die Dosis kommt mir sehr hoch vor ich gebe sie seit gestern Abend und das Herz klopft wie wild bei ihm... Er röchelt auch so nach der Einnahme... Und was ich garnicht verstehen kann ist das er so viel einnehmen soll ohne das mal jemand ein Blutbild gemacht hat wegen der Leber und Nierenwerte... Lg

Re: vergrößertes Herz und Herzklappenfehler

Posted: Wed Mar 12, 2014 8:08 pm
by alexandraseuss
Hallo!

Bei der Erkrankung Ihres Rüden handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Mitralklappenendokardiose +/- Trikuspidalklappenendokardiose. Diese Erkrankung verläuft zunächst über lange Zeit absolut symptomlos, d. h. der Besitzer merkt nichts von der schleichenden Degeneration der Klappen im Herzen. Irgendwann kann es jedoch – häufig sehr plötzlich – zum Herzversagen kommen mit Anbildung eines lebensbedrohlichen Lungenödems, welches mit hochgradiger Atemnot einhergeht. Ab diesem Stadium muss unbedingt mit einer Therapie begonnen werden. Im Einzelfall kann schon früher mit einer Therapie begonnen werden, wenn aufgrund einer hochgradigen Veränderung des Herzens, welche im Herzultraschall festgestellt wurde, damit zu rechnen ist, dass es ohne Therapie bald zu einem Herzversagen kommen kann.

Das wichtigste Element der Therapie ist die Entwässerung (Dimazon mit dem Wirkstoff Furosemid), welche unbedingt lebenslang verabreicht werden muss. Die Entwässerung soll verhindern, dass sich ein solches lebensbedrohliches Lungenödem heranbilden kann. Die Dosis der Entwässerung richtet sich dabei v. a. nach der Ruheatemfrequenz des Tieres. Die Ruheatemfrequenz sollten Sie daheim regelmäßig zählen, wenn Ihr Hund ganz entspannt schläft. Einmal Heben und Senken des Brustkorbs/Bauchs zählt dabei als ein Atemzug. In der Regel ist die Dosis der entwässernden Medikation gut eingestellt, wenn die Ruheatemfrequenz einen Wert von 45 Atemzügen in der Minute nicht überschreitet (wobei es keine „zu niedrigen“ Atemfrequenzen geben kann). Falls die Ruheatemfrequenz über 45 Atemzügen in der Minute liegt, oder der kleine Patient vermehrt Symptome zeigt wie Husten oder erschwerte Atmung aus dem Bauch heraus, so besteht die Möglichkeit, dass sich ein Lungenödem heranbildet. In diesem Fall sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht und die Dosis der Entwässerung nach oben angepasst werden.

Das zweitwichtigste Medikament nach der Entwässerung ist das Vetmedin (Wirkstoff: Pimobendan). Man hat in Studien herausgefunden, dass Pimobendan die Überlebenszeit von Hunden mit dieser Erkrankung stark verlängert. Es wird in einer Dosierung von 0,2 – 0,6 mg/kg Körpergewicht zweimal täglich verabreicht. Nachdem Ihr Hund 0,33 mg/kg bekommt, liegt er absolut im Bereich der empfohlenen Dosierungsbreite.

Vetmedin ist in der Regel ein äußerst gut verträgliches Präparat. Herzrasen und Röcheln nach der Einnahme von Vetmedin sind nicht typisch (wenngleich der Beipackzettel in seltenen Fällen eine leichte Erhöhung der Herzfrequenz erwähnt und individuelle Nebenwirkungen natürlich niemals pauschal ausgeschlossen werden können). Herzrasen und Röcheln können jedoch unter Umständen auf das Vorliegen eines Herzversagens mit Lungenödem hindeuten und damit darauf, dass die Dosis der Entwässerungsmittel nicht ausreicht. Wir empfehlen daher dringend, dass Sie bei Ihrem Hund die Ruheatemfrequenz zählen und gegebenenfalls zum Tierarzt gehen um ein Röntgenbild des Brustkorbs anfertigen zu lassen, da auf diese Art und Weise ein Lungenödem diagnostiziert und die Medikation entsprechend angepasst werden kann.

Eine Kontrolle der Leberwerte wird nicht routinemäßig empfohlen, eine Kontrolle der Nierenwerte und Elektrolyte sollte nach Beginn einer entwässernden Therapie in regelmäßigen Abständen erfolgen. Eine initiale Überprüfung der Nierenwerte (d. h. bei Beginn der Entwässerungstherapie) ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch helfen eventuelle spätere Nierenwertveränderungen besser einzuschätzen, da man einen Ausgangswert hat, mit dem man vergleichen kann.

Ich wünsche alles Gute an den kleinen Patienten,

mit freundlichen Grüßen,

Alexandra Seuß