Herzkranker Dobermann

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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Chrissybln
Posts: 1
Joined: Thu Mar 18, 2010 5:24 pm

Herzkranker Dobermann

Post by Chrissybln »

Hallo,

meine 7 Jährige Dobermannhündin hat seid August die Diagnose Mitralklappeninsuffizienz. Im August riet der Tierarzt schon zum einschläfern, da sie hohe Wasseransammlungen in der Lunge hatte und der Allgemeinzustand auch sehr schlecht war.
Dank Medikamente hat sie sich aber innerhalb von 48h wieder erholt und bis vor 3 Wochen oder so, war ihr die Krankheit kaum anzumerken.
Sie bekommt zur Zeit an Medis:

Morgens - 2 Vetmedin; 1,5 Dimazon
Mittags - 1,5 Dimazon
Abends - 1 Vetmedin, 1,5 Vasotop 2,5mg, 1 Reklawan, 1,5 Dimazon

Nun waren ich mit ihr Di wieder beim Kardiologen, es wurde Ultraschall und EKG gemacht und ihr Zustand hat sich halt trotz Medikamente verschlechtert. Ihre Herzleistung beträgt nur noch 10% und der Herzschlag lag bei 200, so das der TA meinte, die nächste Stufe wäre Kammerflimmern :(
Nun hustet sie auch wieder vermehrt, gestern abend bestimmt 2 h immer wieder dieser Herzhusten.
Meine Frage ist jetz, gibt es noch andere Alternativmöglichkeiten an Medikamenten, kann sie an dem Herzhusten ersticken? ist der arg gefährlich oder sollte ich sie besser erlösen? Der Kardiologe riet zum einschläfern.
Ihr Allgemeinzustand ist im Vergleich zu August allerdings gut, sie läuft, will spielen, frisst. Nur ist sie halt schneller erschöpft, man sieht den ganzen Hund "beben", wenn sie schläft, aufgrund des Herzschlags und sie keucht halt sehr stark bzw hustet.
Lisa_Keller
Posts: 504
Joined: Fri Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Herzkranker Dobermann

Post by Lisa_Keller »

Hallo,
ohne den Hund selbst untersucht zu haben kann ich leider über die genaue Prognose und Therapie nicht viel sagen. In unserem Hause wird eine Studie über die Dobermannkardiomyopathie durchgeführt an der Sie (insofern Ihr Hund ein reinrassiger Dobermann ist) ggf. teilnehmen könnten. Die Kosten für die Erstuntersuchung lägen bei 120 Euro, falls Ihr Hund in die Studie passt wären eventuelle Folgeuntersuchungen dann umsonst. Das Dimazon kann auf bis zu 3 x täglich 4 - 5 mg/kg erhöht werden, ggf. könnten weitere Entwässerungsmedikamente dazu gegeben werden. Da Ihr Hund Rhythmusstörungen zu haben scheint wäre ein antiarrhythmische Therapie wichtig, diese erhält Ihr Hund laut Ihren Angaben bisher noch nicht. Ein 24-h-EKG wäre ebenfalls sinnvoll. Die Dosis von Vetmedin (Pimobendan) ist 0,25 mg/kg 2 x täglich.
An Wasser auf der Lunge (Lungenödem) können die Patienten leider auch ersticken, Wasser auf der Lunge stellt potentiell einen lebensbedrohlichen Notfall dar.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
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