Herzschwäche: Wasser in der Lunge?

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Moderator: j.schöbel

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Janine
Beiträge: 1
Registriert: Sa Jul 03, 2010 11:25 pm

Herzschwäche: Wasser in der Lunge?

Beitrag von Janine »

Hallo,
ich weiß nicht ob der von mir beschriebene Fall exakt hier her passt, aber ich hoffe trotzdem auf Hilfe.

Unser Kaninchen (ein kastrierter Widder Bock) röchelt seit kurzem merkwürdig. Der Tierarzt zu dem meine Mutter ihn heute gebracht hat, glaubt es könnte Wasser in der Lunge sein.

Ich suche nun schon ein paar Stunden nach Information dies bezüglich und es gibt zwei Dinge, die mich ein wenig skeptisch stimmen.

Zum einen lese ich, das die Lunge geröngt wird, man ein EKG macht oder ähnliches und zum anderen sind es die Symptome.

Der Tierarzt bei dem der Kleine vorgestellt wurde, hat leider nichts weiter getan, als die Lunge abzuhorchen. Ihm eine Spritze gegeben und uns damit beauftragt ihm eine Woche lang Antibiotika mit einer Spritze über den Mund zu zuführen.

Zwei Sachen verstehe ich hier nicht. Zum einen frage ich mich ob man wirklich die Zeit hat eine Woche lang zu warten, ob das Antiobiotika wirkt (die Lunge ist ja schließlich kein unwichtiges Organ) und zum anderen wieso er weder geröngt hat oder irgendwelche Methoden in Aussicht gestellt hat, das Problem festzustellen. Ich meine, wenn etwas derartiges im Raume steht, sollte es doch auch wenigstens vernünftig überprüft werden, oder? Ist es normal erst einmal Antibiotika zu geben und abzuwarten?

Zum anderen sind es eben die Symptome die ich bislang gelesen habe. Unser Bock frisst normal, genießt seinen Auslauf, ist neugierig und munter. Das röcheln hört man während er aktiv ist überhaupt nicht. Nur in seinen "Ruhe"-Phasen, also meistens wenn er versucht zu schlafen/liegt ist es wahrzunehmen.

Zum Tier selbst kann ich weiterhin noch sagen, das er draußen zusammen mit seiner Schwester lebt und beide nun knapp 1 Jahr und 4 Monate alt sind. Und beide so gut wie den ganzen tag draußen laufen (also Grünfläche). Wir leben in der Stadt in einem Wohngebiet (eigenes Haus+Garten) das die beiden irgendwie Kontakt zu Wildkaninchen oder dergleichen haben und er es daher hat, ist also eher unwahrscheinlich.
Weiterhein ist vielleicht noch zu erwähnen, das seine Schwester den dominanten Part in ihrer "Partnerschaft" übernimmt. Besonders in Moment, wird er daher öfter von ihr gejagt und sie "rammelt" viel.

Ich weiß, das eine Ferndiagnose schwierig sein wird, aber trotzdem wäre ich dankbar, falls ich ein paar Tipps sammeln kann.

Meine Fragen sind:

1. Ist eine Herzschwäche und damit einhergehendes Wasser in der Lunge wirklich die wahrscheinlichste Diagnose?
2. Kann auch seine Schwester mit ihrer "Hetzjagd" Auslöser sein?
3. Ich habe gehört, dass das einspritzen von Mediakamenten in den Mund mit vorsicht zu genießen ist, da die Tiere sich durchaus verschlucken können und dann genau diese Flüßigkeit auch in der Lunge landen kann. Stimmt das? (gerade wenn er ein Lungenleiden haben sollte, will ich es ja nicht durch falsche Behandlung fördern  :-/)
Kann ich ihm sonst auch einfach ein bißchen Apfel musen und das Antibiotika drunter mischen? Oder würde ich dadurch die Wirkung Schwächen/Verfälschen? (Da meine Mutter kein Schriftstück vom TA bekommen hat, kann ich leider nicht sagen was für ein Antibiotika das ist. Gibt es eines, das man mit Apfel nicht mischen dürfte?)

Wie gesagt, mein beschriebener Fall passt wohl nur teilweise hier her und ich werde Montag definitiv zu meinem Kleintierspezialisten fahren um eine zweite Meinung einzuholen. Trotzdem wäre ich über weitere Meinungsbilder ect. dankbar. Vor allem eben bezüglich der Herzschwäche, da er bis auf das röcheln ja immer noch munter ist.

lg,
Janine

P.S.: Ich hoffe ich habe nicht zu viele unwichtige Informationen gebracht, aber ich dachte es würde bei der Analyse meines Falles helfen  :-[
verenabutz
Beiträge: 40
Registriert: Mo Apr 12, 2010 11:27 am

Re: Herzschwäche: Wasser in der Lunge?

Beitrag von verenabutz »

Hallo,

ohne Ihren Hasen selbst untersucht zu haben, ist es unmöglich, Angaben zur Diagnose zu machen.
Bei Hasen gibt es verschiedene Herzerkrankungen, zum Beispiel eine dilatative Kardiomyopathie. Dies kann aber definitiv nur mittels Herzultraschall festgestellt werden. Bei einem "Herzhusten" (Lungenödem), das man am besten im Röntgen diagnostizieren kann, muss eine entwässerndes Medikament gegeben werden. Antibiotika haben hier keine positive Wirkung. Ein Lungenödem verschlechtert sich mit der Zeit und äussert sich durch Atemnot.
Allerdings kann der Husten auch durch eine Infektion der Lunge ausgelöst werden, die mit Antibiotika behandelt wird.
Bei der Eingabe von Medikamenten sollte man darauf achten, dass das Tier zwischendurch schluckt. Das Antibiotikum mit Apfel zu mischen dürfte kein Problem sein.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Verena Butz
Dr. Verena Butz&&Tier
A_Strunk
Beiträge: 1
Registriert: Di Aug 10, 2010 11:37 am

Re: Herzschwäche: Wasser in der Lunge?

Beitrag von A_Strunk »

Hallo,
mein 12,5 jähriger Spitz-Mischling bekommt schon seit 3 Jahren Vasotop. Nun hatte er im März diesen Jahres Wasser in der Lunge. Es wurde ein Herz-Ultraschall gemacht und festgestellt, dass das Herz vergrößert ist, sich ständig verkrampft, die Herzklappe aussieht wie Blumenkohlröschen und er dazu auch noch Herzrythmusstörungen hat. Seit dem bekommt er zu der 1,25 mg Vasotop 1 x Lanitop 100 und 3 x Furosemid 40 mg. Jetzt hat er seit letzter Woche wieder Wasser in der Lunge, aber die Herzrythmusstörungen wären besser. Er bekommt jetzt zusätzlich noch 2 x 2,5 mg Vetmedin.
Meine Frage: Wenn das Wasser in der Lunge nicht besser wird, kann man bei einem 11,5 kg Hund die Dosis noch erhöhen? Gibt es bessere Präparate? Kann man im schlimmsten Fall noch weitere Medikamente zugeben? Der TA sagte, dass sein Herz ziemlich am Ende ist und wenn es möglich wäre, er einfach ein neues Herz bräuchte.
Wäre schön, wenn ich Antworten bekommen würde. Vielen lieben Dank
Astrunk
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Herzschwäche: Wasser in der Lunge?

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

Furosemid (Dimazon) kann in einer Dosis von 1 - 4 (5) mg/kg Körpergewicht je nach Schwere der Erkrankung oral verabreicht werden. Falls auch eine hohe Furosemiddosis nicht mehr ausreicht, können zusätzlich Hydrochlorothiazid oder Spironolakton (Entwässerungsmedikamente die an anderen Stellen in der Niere wirken) gegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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