Dosierung der Entwässerung zu hoch?

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Carolyn1207
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Registriert: Fr Nov 24, 2023 1:32 pm

Dosierung der Entwässerung zu hoch?

Beitrag von Carolyn1207 »

Hallo ,

mein Kater hat bekannte Herzprobleme auch schon 2 x Wasser in der Lunge. Jetzt ein Drittes mal im Bauchraum und Brustkorb festgestellt würde dies vor ca 2 Wochen also würde die Entwässerung auf täglich eine ganze dimazol 10 mg früh und Abends hochgestuft. Die Atmung wurde aber irgendwie nicht besser also waren wir heute noch dort. Ergebnis: es hat sich so gut wie nichts getan.
Da es wohl aber zum punktierten noch nicht reicht und sie ihn ungern sedieren will würde die Dosierung nun massiv erhöht.

Täglich 3 x dimazon eine ganze plus 2 x upcard 1/2 😮

Ich war heute erlich gesagt so gestresst dort das ich das garnicht realisiert hab. Ist das noch trotzdem etwas arg viel? Ich dachte man gibt upcard immer statt dimazol und da es potenter ist auch nur 1 x

Nicht falsch verstehen das Wasser muss raus aber ist die Erhöhung für einen 3,4 kliogramm schweren Kater nicht etwas heftig? ( Nieren???)
j.schöbel
Beiträge: 46
Registriert: Mo Okt 04, 2021 7:03 am

Re: Dosierung der Entwässerung zu hoch?

Beitrag von j.schöbel »

Guten Tag,

es tut uns sehr leid, von der Diagnose Ihres Katers zu hören.
Bei Furosemid und Torasemid handelt es sich um Schleifendiuretika, die einen nahezu gleichen Wirkmechanismus aufweisen, jedoch unterschiedlich potent sind.
Sollte bei einem dieser Präparate ein Dosismaximum erreicht sein, so kann man entsprechend sequentieller Nephronblockade ein Diuretikum mit einem anderen Wirkmechanismus wie bspw. Sprinolacton hinzufügen. Die Maximaldosis von Furosemid (Dimazon / Furotab) beträgt 5mg/kg/Gabe und man gibt es in der Regel 2x täglich - in schwerwiegenden Fällen kann es bis zu 3x täglich erhöht bzw. die Dosis verteilt werden. Für Torasemid (Upcard / Isemid) beträgt die Maximaldosis 0,6mg/kg, dieses wird 1x täglich verabreicht - auch hier kann in schwerwiegenden Fällen die Dosis auf 2x täglich verteilt werden.
Es kann im Zuge einer Entwässerungstherapie zu einer Nierenwerterhöhung wie auch zu einem Kaliummangel kommen, sodass diese Werte regelmäßig kontrolliert werden sollten. Ebenso sollte daher im Verlauf, wenn ein stabiler Zustand einmal erreicht ist, die niedrigstmögliche Entwässerungsdosis gefunden und im Falle eines Mangels Kalium subsituiert werden.

Bei Tieren im Herzversagen, ist eine Reabsorption von freier Flüssigkeit nicht die Regel - auch unter Therapie. Daher rät man, wenn möglich, zu einer Punktion der Flüssigkeit und anschließenden Einstellung mit Diuretika.
In schwerwiegenden Fällen, wenn eine orale Entwässerungstherapie nicht ausreichend ist in diesem Moment, kann auch eine intravenöse Therapie temporär erwägt werden.

Die finale Therapieentscheidung obliegt jedoch dem behandelnden Tierarzt.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kater alles Gute!
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Carolyn1207
Beiträge: 3
Registriert: Fr Nov 24, 2023 1:32 pm

Re: Dosierung der Entwässerung zu hoch?

Beitrag von Carolyn1207 »

Guten Abend,

Danke für die Antwort. Mein Kater ist gerade bei einer halben upcard früh und Abend. Kann man diese Dosierung noch erhöhen bei 3.3 Kilogramm?

Was meinen sie mit Reabsorption?

Sie meinen es wäre besser die Flüssigkeit zu punktieren? Leider verschwindet die Flüssigkeit nicht egal wie viel Entwässerungstabletten er bekommt.. sonst war sie immer Recht schnell wieder draußen. Ich weiß garnicht mehr was man noch machen soll..
j.friederich
Beiträge: 193
Registriert: Di Jan 08, 2019 7:18 am

Re: Dosierung der Entwässerung zu hoch?

Beitrag von j.friederich »

Guten Tag,

Reabsorption bedeutet, dass der Körper die freie Flüssigkeit von selbst wieder ins Gefäßsystem aufnimmt. Das ist bei Herzerkrankungen aber leider nicht gegeben, da der Druck in den Gefäßen erhöht ist. Daher wäre es ratsam, die Flüssigkeit zu punktieren, wenn die Atmung ihres Kater dadurch beeinträchtigt sein sollte.
Wenn die Flüssigkeitsmenge trotz gesteigerter Entwässerung weiter zunimmt, sollte man aber auch andere Ursachen für den Erguss in Betracht ziehen (Erkrankungen des Brustfells oder des Lymphabflusses, Entzündungen, Infektionen oder tumoröse Erkrankungen im Brustkorb). Diese sprechen in der Regel nicht auf eine Entwässerungstherapie an. Eine Ergussanalyse (inklusive Zytologie) würde hierfür weitere Informationen liefern.

Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!
Dr. Jana Friederich
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
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