Tierkardiologie LMU

Hallo Liebes Kardioteam,
gestern war ich mit meiner 17-jährigen Katze in der Tierklinik, da sie seit 3 Tagen vermehrt niesen musste.
Sie zeigte sonst keinerlei andere Auffälligkeiten. Fressen und Trinken lief super. Sie war sehr aktiv.
Da bei einer früheren Untersuchung ein dilatierter Vorhof festgestellt wurde, stand noch ein Herzsono an. Das wurde dann gestern gleich mit erledigt.
Im Sono zeigte sich eine restriktive Kardiomyopathie, bd Vorhöfe sind dilatiert.
Gegen die Infektion bekam meine Katze 80mg Covenia gespritzt. Außerdem soll sie ab sofort 3x 5mg Furotab als Tablette bekommen.
Damit habe ich gestern auch gleich angefangen.
Heute ist meine Katze total müde, frisst und trinkt nicht und nimmt nicht mal die sonst heiß begehrte Leberwurstpaste an. Allerdings niest sie nicht mehr.
Ich habe in der Tierklinik alles geschildert. Die Ärztin war ziemlich genervt und sagte nur, das wird schon und ich soll nicht in Panik verfallen.
Meine Frage: Sind das bekannte Nebenwirkungen, die sich bald wieder geben, so dass ich einfach noch ein bisschen abwarten kann? Ich hab gerade sehr unsicher.
Danke für's Lesen.
Liebe Grüße

Guten Tag,

es tut mir sehr leid, von der Erkrankung Ihrer Katze zu hören!
Bei Furosemid handelt es sich um ein sogenanntes Schleifendiuretikum, welches die Wasserausscheidung über die Niere fördert. Hierbei werden auch Elektrolyte über die Niere ausgeschwemmt. Wichtig ist hier vorallem das Kalium. Liegt eine Hypokaliämie vor (erniedrigter Kaliumwert im Blut), dann werden die Tiere schlapp und stellen die Futteraufnahme ein. Daher ist es wichtig, das Furosemid erst dann zu starten, wenn auch eine Dekompensation vor liegt. Das heißt, es kam aufgrund der vergrößerten Vorhöfe zu einem Rückstau des Blutes und zur Ausbildung eines Lungenödems ("Wasser auf der Lunge") und eines Throaxergusses (freie Flüssigkeit im Brustkorb). Sollte dies nicht der Fall sein und die Therapie mit Furosemid zu früh begonnen wird, können oben beschriebene Nebenwirkungen auftreten.
Deshalb bitten Sie wir die Nötigkeit der Therapie mit der/dem behandelden Tierarzt*in zu besprechen. Wenn das Furosemid wirklich induziert ist, sollte der Kaliumwert im Blut bestimmt werden und ggf. Kaliumpulver zum Futter ergänzt werden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!

Hallo und vielen Dank für die Antwort.
Zum Glück scheint es meiner Katze wieder besser zu gehen. Seit heute früh frisst und trinkt sie wieder. Außerdem ist sie deutlich vitaler.
Ein Lungenödem liegt noch nicht vor. Allerdings hat sie freie Flüssigkeit im Bauchraum. Daher meinte die OÄ in der Tierklinik, die Katze sollte entwässern.
Ich werde die Situation aber weiter beobachten. Ende der Woche haben wir nochmal einen Termin, bei dem es u. a. um die Thromboseprophylaxe geht. Dann werde ich das Thema nochmal ansprechen.
Vielen Dank nochmal.
Liebe Grüße