Guten Tag,
wir haben einen Maine Coon Kater der nun ca. 1 1/2 Jahre als ist. Wir waren schon 2 mal beim Herzecho mit ihm, da er (vermehrt im Sommer) manchmal die Zunge austreckt und hächelt. Wie du TÄ mir sagte könne Sie nicht 100%ig das Herzecho deuten. Es scheint es minimal vergrößerung zu geben und so schickte Sie mich zu einer "Spezialistin", aber auch diese war sich nicht zu 100% sicher und sagte auch es sicht nicht ganz eindeutig. Sie würde das ganze lieber vorerst beobachten. Das ganze war im Juli10. Â
In der Email mit dem Befund stand:
Klinischer Befund
deutliches bronchiales Atemgeräusch,Herz pochend
Befunde/Verdachtsdiagnose
RA eher etwas groß, sosntkein Hinweis auf Herzinsuffizienz
Therapievorschlag
Rat: Lunge kontrollieren, felines Asthma??, eine Rechtsherzbelastung könnte sonographisch möglich
sein.
Ich bin Krankenschwester und verstehe nur ein wenig von Medizin bei Katzen, daher hatte ich darauf vertraut dass es vorerst okay sei abzuwarten und in 6 Monaten nochmals zu ihr zu gehen.
Leider hat sich dann gestern ein schwerer Schocl für uns aufgetan:
Leo lag auf der Ablage der Badewanne und schaute mich anfangs sehr normal an. Da es nicht ungewöhnlich war ging ich Baden und wunderte mich nach ca. 10 Minuten das die anderen Katzen ihn ärgerten - er aber nur fauchte und nicht hinter Ihnen herlief. Erst da fiel mir auf das er zuvor nicht gekommen war. Ich habe ihn dann sofort angesehen und festgestellt das er die Rechte Hinterpfote nicht mehr bewegen konnte. In meiner "Panik" habe ich den Notdienst angerufen aber dieser war nicht da. Also fuhr ich sozusagen in Vertretung zu einem uns unbekannten Tierarzt.
Auf der Pritsche des Tierarztes zeigte Leo dann allerdings das er zumindest (gebückt vor Angst) wieder laufen konnte und der Tierarzt schaute mich wohl etwas verwundert an. Ich habe ihm dann erklärt dass ich mir sicher sei das mein kater nicht laufen konnte und das beim schleifte. Dieser hat das ganze dann auf eine Schwäche geschwoben die durch das Herz verursacht wird und gemeint es könnte auch verstaucht sein weil er vor Schwäche irgendwo abgerutscht ist beim Springen.
Er gab ihm ein Diuretika und etwas zur stärkung des Herzmuskels - weil er zudem Nasenausfluss feststellte.
Auf dem Heimweg kamen mir immer mehr zweifel. Ich hatte meinen Kater "weinerlich" miauen gehört als ich die Pfote anfasste. Ich hatte gehört das er miaute als der TA den Bauch abtastete - aber dennoch nicht mehr als die Medikamente gab. Ich sollte nur am nächsten Tag zum EKG und zum Echo kommen.
Auf dem Heimweg traf ich dann meine Nachbarin die auch in der TA-Praxis arbeitet bei der wir sonst sind. Sie fuhr sofort mit mir in die Praxis und untersuchte Leo nochmals Sie schließt einen Knochenschaden bzw eine Verstauchung aus, das sie das Bein völlig frei durchwegen konnte und bei Abtasten nichts fand. Allerdings fehlte ihr auf der re Seite der Puls. Leo war sehr aufgeregt weshalb er zitterte - also gab Sie zuerst sich selbst die Schuld sie könne den Puls nicht finden. Allerdings fand Sie ihn auch nach langem Suchen nicht.
Diagnose: Aorten Thrombose.
Leopold bekam dann Heparin von ihr und Sie sagte mir gleich dass Katzen mit Thrombosen schlechte >Chancen hätten durchzukommen.
Bisher scheint er das Heparin gut zu vertragen. Er geht aufs Katzenklo und schläft viel. Er geht aber z.B auch auf den Kratzbaum und wetzt sich die Krallen. Das einzige was mich beunruhigt das immer mal wieder ( am gestrigen Tag noch 2 Mal ) und heute auch schon 2 mal diese "Anfälle" des Humpelns und schleifens auftreten.
Und nun nach langer Geschichte meine Fragen an Sie;:
Gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten den Thrombus zu lösen?
Muss man hierfür die genaue Lokalisation kennen?
Wie schätzen Sie die Chancen ein?
Und nun meine wichtigste Frage:
Wie dosiert man bei einer 6,2 Kilo Katze das Heparin und kann er daran verbluten?
Ich kenne es selbst von der humanmedizin und ich habe Angst das mein Kater mir verblutet.
Ich danke Ihnen schon jetzt für ihre Hilfe und ihre Antworten und wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Ängstliche Grüße
Fam. Engel
Maine Coon
Moderator: j.schöbel
Re: Maine Coon
Guten Abend,
bei kardial bedingten Thromben liegt meist ein vergrößerter linker Herzvorhof vor. Durch einen veränderten Blutfluss kann es hier zu einer Gerinnselbildung kommen die sich zuerst als sogenannter "Smoke", dann als Thrombus darstellt. Beides ist in der Regel im Herzultraschall zu erkennen.
Beim Vorliegen einer Thrombose kann versucht werden dem Körper selbst die Möglichkeit einer Auflösung zu geben. Da eine Thrombose meist sehr schmerzhaft ist sollte eine Schmerztherapie erfolgen. Mit der Verwendung von Fragmin sollte versucht werden einer erneuten/weiteren Thrombusbildung entgegen zu wirken.
Eine Möglichkeit zur Auflösung ist der Tissue Plasminogen Aktivator. Eine Therapie hiermit sollte jedoch spätestens nach 24 Stunden, besser bereits nach 6-12 Stunden erfolgen. Weitere Informationen hierzu:http://www.tierkardiologie.lmu.de/stude ... athie.html -> Thrombembolie.
Wir verwenden Fragmin (low molecular heparin) in einer Dosierung von 100 IE/kg 3 x täglich. Das Medikament wird unter die Haut gespritzt. Wir konnten mit dieser Dosierung bislang keine Nebenwirkungen bezüglich erhöhter Blutungsneigung beobachten. Da eine Medikamentenempfehlung via Internet ohne das Tier selbst untersucht zu haben und die genauen Befunde zu kennen jedoch nicht möglich ist, sollten sie sich unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt in Verbindung setzen.
Bei kardial bedingten Aortenthrombosen ist das Risiko einer erneuten Thrombose sehr hoch und die Langzeitprognose daher leider meist schlecht.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
bei kardial bedingten Thromben liegt meist ein vergrößerter linker Herzvorhof vor. Durch einen veränderten Blutfluss kann es hier zu einer Gerinnselbildung kommen die sich zuerst als sogenannter "Smoke", dann als Thrombus darstellt. Beides ist in der Regel im Herzultraschall zu erkennen.
Beim Vorliegen einer Thrombose kann versucht werden dem Körper selbst die Möglichkeit einer Auflösung zu geben. Da eine Thrombose meist sehr schmerzhaft ist sollte eine Schmerztherapie erfolgen. Mit der Verwendung von Fragmin sollte versucht werden einer erneuten/weiteren Thrombusbildung entgegen zu wirken.
Eine Möglichkeit zur Auflösung ist der Tissue Plasminogen Aktivator. Eine Therapie hiermit sollte jedoch spätestens nach 24 Stunden, besser bereits nach 6-12 Stunden erfolgen. Weitere Informationen hierzu:http://www.tierkardiologie.lmu.de/stude ... athie.html -> Thrombembolie.
Wir verwenden Fragmin (low molecular heparin) in einer Dosierung von 100 IE/kg 3 x täglich. Das Medikament wird unter die Haut gespritzt. Wir konnten mit dieser Dosierung bislang keine Nebenwirkungen bezüglich erhöhter Blutungsneigung beobachten. Da eine Medikamentenempfehlung via Internet ohne das Tier selbst untersucht zu haben und die genauen Befunde zu kennen jedoch nicht möglich ist, sollten sie sich unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt in Verbindung setzen.
Bei kardial bedingten Aortenthrombosen ist das Risiko einer erneuten Thrombose sehr hoch und die Langzeitprognose daher leider meist schlecht.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier
Re: Maine Coon
Hallo Frau Roos ,
erstmal herzlichen Dank für ihre Hilfe.
Leopold bekommt derzeit 3 mal täglich 2ml Heparin (wenn ich es richtig gesehen habe 25000 IE ) ist das dann nicht etwas viel? Ich denke sie versuchen so den Thrombus zu lösen - aber wie gesagt ich bin mir nicht sicher.
Ich hoffe morgen ergibt sich etwas neues und die "Spezialistin" hat sich gemeldet.
Zudem kann man also mit dem "herzecho" auch gut die Beinarterien darstellen und den Thrombus so sehen?
Herzlichen Dank
Fam. Engel
erstmal herzlichen Dank für ihre Hilfe.
Leopold bekommt derzeit 3 mal täglich 2ml Heparin (wenn ich es richtig gesehen habe 25000 IE ) ist das dann nicht etwas viel? Ich denke sie versuchen so den Thrombus zu lösen - aber wie gesagt ich bin mir nicht sicher.
Ich hoffe morgen ergibt sich etwas neues und die "Spezialistin" hat sich gemeldet.
Zudem kann man also mit dem "herzecho" auch gut die Beinarterien darstellen und den Thrombus so sehen?
Herzlichen Dank
Fam. Engel
Re: Maine Coon
Hallo,
die Dosierung von Heparin wird in der Literatur mit 100-300 IE/kg 3x täglich angeben. Blutung ist eine beschriebene Nebenwirkung. Bei Bedenken wegen einer Blutungsgefahr kann bei ihrem Tierarzt die Blutgerinnung überprüft werden.
Heparin dient nicht zur Auflösung sondern es soll verhindern dass sich bereits vorhandene Thromben vergrößern und neue entstehen.
Bei Thrombosen sind die betroffenen Gliedmaßen oft kalt. Nagelbett und Ballen erscheinen blass bis zyanotisch. Die Muskulatur kann verhärtet sein. Eine Untersuchung auf arteriellen Blutfluss mit Hilfe eines Dopplers ist sinnvoll.
Mit dem Herzecho kann man das Herz auf einen vergrößerten linken Herzvorhof hin untersuchen und so Hinweise auf eine kardiale Ursache der Thrombose gewinnen. Bei einem kleinen linken Herzvorhof in dem keine Blutkoagulation zu beobachten ist, ist eine kardial bedingte Aortenthrombose eher unwarscheinlich.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
die Dosierung von Heparin wird in der Literatur mit 100-300 IE/kg 3x täglich angeben. Blutung ist eine beschriebene Nebenwirkung. Bei Bedenken wegen einer Blutungsgefahr kann bei ihrem Tierarzt die Blutgerinnung überprüft werden.
Heparin dient nicht zur Auflösung sondern es soll verhindern dass sich bereits vorhandene Thromben vergrößern und neue entstehen.
Bei Thrombosen sind die betroffenen Gliedmaßen oft kalt. Nagelbett und Ballen erscheinen blass bis zyanotisch. Die Muskulatur kann verhärtet sein. Eine Untersuchung auf arteriellen Blutfluss mit Hilfe eines Dopplers ist sinnvoll.
Mit dem Herzecho kann man das Herz auf einen vergrößerten linken Herzvorhof hin untersuchen und so Hinweise auf eine kardiale Ursache der Thrombose gewinnen. Bei einem kleinen linken Herzvorhof in dem keine Blutkoagulation zu beobachten ist, ist eine kardial bedingte Aortenthrombose eher unwarscheinlich.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier