Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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lavendula
Posts: 1
Joined: Mon Oct 10, 2011 10:15 am

Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz

Post by lavendula »

Hallo,

bei meinem Hund (männlich, 7 Jahre alt, Dackel- Terrier-Mischling) ist mir im Juni zum ersten Mal ein lautes Piepen in der Herzgegend aufgefallen, es war hörbar, wenn der Hund neben mir stand.

Vorgeschichte: im Dezember und Mai je OP wegen Patella-Luxation, ansonsten keine Vorerkrankungen.

Es ist nicht permanent so laut, nur zeitweise, besonders morgens nach dem Aufstehen. Symptome sind keine erkennbar. Der erste Kardiologe sagte nach dem Abhören, das Geräusch käme auf keinen Fall vom Herzen. Da mir das Ganze keine Ruhe ließ, war ich mit ihm bei einem weiteren Kardiologen.

Befund:

Ausk.: sehr hochfrequentes frühsystolisches Hubgeräusch über beiden Thoraxhemisphären Grad 5/6, nur zeitweise hörbar, auch atmungsabhängig, aber stets herzsynchron, zudem noch niederfrequenteres Herzgeräusch mitral und trikuspidal



Echokradiographie: hochgradige kompensierte Mitralklappeninsuffizienz mit 2 Strömungsrichtungen, Mitralklappe dezent verdickt ohne Klappenprolaps, kein Chordaeabriss erkennbar, Trikuspidalklappe ebenfalls mit deutlich mittelgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz, beide Atrien nicht vergrößert (LA/Ao quer 1,33), Aorta und Pulmonalarterie unauffällig



Wie ist Ihre Einschätzung in diesem Fall? Mein Hund ist sehr agil, er geht mit mir joggen, ich bin sehr viel mit ihm draußen. Ich kann keine der typischen Herzsymptome bei ihm feststellen. Zurzeit wird er mit Crataegus ad us vet. Lösung therapiert. Ein ACE-Hemmer wurde wegen des Fehlens der Symptome noch nicht gegeben. In 3 Monaten soll die Untersuchung wiederholt werden.

Im Voraus vielen Dank!
C.glatzmeier
Posts: 37
Joined: Wed Jan 19, 2011 4:32 pm

Re: Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz

Post by C.glatzmeier »

Guten Morgen,

natürlich ist es nicht möglich die Diagnose ihres Tierarztes in diesem Rahmen zu überprüfen. Die Mitralklappenendokaridose ist die häufigste Herzerkrankung beim älteren kleinen Hund und es ist durchaus möglich, dass diese Klappenundichtigkeit ungewöhnliche Geräusche verursacht.
Bei hochgradigen Mitralklappenendokardiosen empfehlen wir ebenfalls Kontrollen in 3-monatigen Abständen und noch keine Therapie. Was sie noch weiterhin machen können, ist die Atemfrequenz ihres Hundes zu zählen. Diese sollte in Ruhe!!!! nicht über 45 Atemzüge pro Minute gehen. Sollte die Ruheatemfrequenz dauerhaft erhöht sein, ist dies ein erstes Anzeichen, dass sich Wasser in der Lunge ansammelt und umgehend eine Therapie gestartet werden muss.
Auf dieser Homepage befinden sich noch weitere Informationen zur Krankheit, falls sie Interesse haben.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Glatzmeier
Tierärztin, Abteilung für Kardiologie
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