Wassertrinken bei Dimazon.

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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ttt
Posts: 2
Joined: Sun Nov 13, 2011 9:17 am

Wassertrinken bei Dimazon.

Post by ttt »

Hallo !
Mein Dackel hat ein vergrösserte Herkammer, Klape schliesst nicht richtig, und dadurch hat sie Wasser in der Lunge.
Jetzt kriegt sie Vetmedin, und Dimazon, zum entwässern. Ich soll dabei aufpassen, dass sie "nicht zu viel trinkt , nicht das sie mehr trinkt, als sie entwässern werden kann"-sagte der Artzt . Aber wie viel darf sie so trinken ?- sie hat durst, aber ich weiss nicht, wie viel ich ihr geben darf. sie wiegt 8,5 kg, frisst nassfutter, und kriegt 2x tägl. eine halbe tablette dimazon40mg. (kann ich auf 2x ganze tablette erhöhen, wenn sie würgt)
ich möchte sie mit wasserentzug nicht mehr stressen, als notwendig. Überall in Foren lese ich, dass die Tiere mehr trinken (und dürfen) wenn sie Dimzon kriegen. Wie mache ich das richtig ? Bitte hilft uns ! Danke im voraus.
p.holler
Posts: 390
Joined: Mon Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Wassertrinken bei Dimazon.

Post by p.holler »

Guten Morgen,
worauf sich Ihr Tierarzt wahrscheinlich bezieht ist die intravenöse Flüssigkeitsgabe (also wenn Flüssigkeit direkt in eine Vene verabreicht wird) - hier muss man speziell aufpassen, denn man kann hier sehr leicht einen erneuten Flüssigkeitsrückstau in die Lunge verursachen. Dies kommt vor allem bei chirurgischen Eingriffen zum tragen.
Zuhause empfehlen wir hier, dass die Tiere soviel trinken dürfen, wie sie wollen. Andernfalls kommt es bei entsprechender Entwässerung sehr schnell zu einem Austrocknen der Tiere.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
ttt
Posts: 2
Joined: Sun Nov 13, 2011 9:17 am

Re: Wassertrinken bei Dimazon.

Post by ttt »

Danke schön für schnelle, klare  aAntwort !
Spitzenhund
Posts: 21
Joined: Wed Dec 30, 2009 12:10 pm

Re: Wassertrinken bei Dimazon.

Post by Spitzenhund »

[quote author=ttt link=1321175205/0#0 date=1321178805]
ich möchte sie mit wasserentzug nicht mehr stressen, als notwendig. Überall in Foren lese ich, dass die Tiere mehr trinken (und dürfen) wenn sie Dimzon kriegen. Wie mache ich das richtig ? Bitte hilft uns ! Danke im voraus.[/quote]

Hallo "ttt",

unser Hund (Herzbasistumor mit Perikarderguss und Aszites) bekommt seit zwei Jahren Dimazon, je nach Bedarf, und ich kann mich der Empfehlung Eures behandelnden Tierarztes - die Trinkwassermenge zu kontrollieren - erfahrungsgemäß nur anschließen.

Sobald der Hund täglich mehr trinkt als "herauskommt" sind die Tabletten wirkungslos doch die Nebenwirkungen bleiben erhalten und der Durst steigt ins Unermessliche. Bei notgedrungener Dosissteigerungen beginnt wegen des bekannten Reboundeffekts ein Teufelskreis und es ist schwer die Dosis wieder wirksam herunterzufahren...

Diese Information hatten wir anfangs nicht zur Verfügung, da unsere Tierklinik Dimazon ohne Beipackzettel aushändigte und unserem Hund ohnehin eine sehr kurze Lebenserwartung von wenigen Tagen prognostizierte. Durch vorsichtige Dosierung am unteren Limit und Trinkwasser-Beschränkung geht es unserer Hündin weiterhin erstaunlich gut.

In der GEBRAUCHSINFORMATION von DIMAZON (Furosemid) steht:

"Der Behandlungseffekt kann durch vermehrte Trinkaufnahme beeinträchtigt werden. Soweit es der Krankheitszustand des Patienten erlaubt, sollte deshalb die Trinkwassermenge für die Dauer der Behandlung weitgehend eingeschränkt werden."

Link zum Beipackzettel von DIMAZON:
http://www.msd-tiergesundheit.de/produc ... _40mg.aspx

Alles Gute für Euren Hund!
Viele Gr
p.holler
Posts: 390
Joined: Mon Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Wassertrinken bei Dimazon.

Post by p.holler »

Liebe/Lieber Spitzenhund,

herzlichen Dank für Ihren Beitrag in diesem Themenkreis - durch diese Zusatzinformationen und Erfahrungsberichte fängt dieses Forum erst zu leben an :-). Fachlich möchte ich nur einwänden, dass nicht jede Krankheit gleich behandelt wird, da unterschiedliche Pathophysiologien zugrunde liegen.

Generell sollten regelmäßige Blutbildkontrollen und Kontrollen der Elektrolyte durchgeführt werden; auch kann es gefährlich sein die Wassermenge zu beschränken, da die "richtige" Wassermenge zu Hause ohne entsprechende Messungen fast nicht bestimmbar ist und eine entsprechende Dehydratation mit Nierenschädigung verursacht werden kann. Gesondert zu betrachten ist weiters die akute und chronische Therapie. In der Humanmedizin wird die Wassermenge beschränkt, jedoch sich hier subtile Zeichen einer Dehydratation, wie beispielsweise Kopfschmerzen, deutlich leichter zu evaluieren.

Selbstverständlich liegt das jedoch in der Hand des behandelnden Tierarztes und des Besitzers den optimalen Weg für das Tier zu evaluieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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