Hallo,
mein kleiner Pudel (10) ist schwer herzkrank. Ich habe das schon mal hier geschildert: http://www.tierkardiologie.lmu.de/sys/c ... 346478/0#0
Befund:
Echokardiographie: IVSd: 5,2 mm; LVDd: 35,8 mm; HWd: 5,6 mm; FS: 44 %; LA/A: 1,67 mm; Ao/LA: 14,0/29,7 mm; LA: 35,2 mm (absolut).
Dopplersonographie : Aorta : Vmax 1,13 m/s ; Pulmonalis : Vmax 0,80 m/s ; Mitralis : mgr. –hgr. Insuff. ; Trikuspidalis : o.b.B.
EKG : HF : 109/Min. ; P 48 ms ; PQ : 108 ms ; QRS : 54 ms ; QT : 198 ms.
Diagnose: -> Mgr. –hgr. Mitralisinsuffizienz
-> Rezidivierendes Vestibularsyndrom, aktuell mit Kopf-Schief-Haltung nach rechts,
Die Befunde der Herzultraschalluntersuchung sind konstant zu denen der letzten Untersuchung.
Sein Zustand ist unverändert gut.
Nun wackelt der obere linke Reißzahn sehr stark, eine Zahn-OP ist wohl unumgänglich. Kann man bei einem Hund mit diesem Befund eine Narkose verantworten? Gibt es Chancen, daß er die Narkose überlebt? Gibt es eine andere Möglichkeit?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Herzliche Grüße, Limoncina
Narkose bei schwer herzkrankem Hund
Moderator: j.schöbel
Re: Narkose bei schwer herzkrankem Hund
Hallo limoncina,
Ohne ihr Tier selber untersucht zu haben, lässt sich der Krankheitszustand ihres Hundes leider nicht genau abschätzen. Wenn ihr Pudel noch frisst, würde man eine Narkose so lange aufschieben, solange es geht. Patienten mit einer Mgr. hgr. Mitralinsiffizienz haben ein erhöhtes Narkoserisiko und es besteht die Gefahr, dass die Herzerkrankung dekompensiert, sich also zB. Wasser auf Lunge bildet.
Wenn ihr Hund überhaupt nicht mehr frisst und durch den Zahn massiv beeinträchtigt wird, wird man eine Narkose dann doch überlegen müssen. Es sollte dann ein möglichst wenig Kardio- depressives Narkoseprotokoll gewählt werden und so wenig Infusion, wie irgendwie möglich verabreicht werden und dies nur unter Atemfrequenzkontrolle.
Andere Möglichkeiten kommen dann wahrscheinlich nicht in Frage, da so ein Zahn weder im Wachen noch im sedierten Zustand gezogen werden kann.
Wir empfehlen in solchen Fällen immer die Narkose aufzuschieben, solange das Tier mit dem Zahnproblem noch gut zurecht kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Ohne ihr Tier selber untersucht zu haben, lässt sich der Krankheitszustand ihres Hundes leider nicht genau abschätzen. Wenn ihr Pudel noch frisst, würde man eine Narkose so lange aufschieben, solange es geht. Patienten mit einer Mgr. hgr. Mitralinsiffizienz haben ein erhöhtes Narkoserisiko und es besteht die Gefahr, dass die Herzerkrankung dekompensiert, sich also zB. Wasser auf Lunge bildet.
Wenn ihr Hund überhaupt nicht mehr frisst und durch den Zahn massiv beeinträchtigt wird, wird man eine Narkose dann doch überlegen müssen. Es sollte dann ein möglichst wenig Kardio- depressives Narkoseprotokoll gewählt werden und so wenig Infusion, wie irgendwie möglich verabreicht werden und dies nur unter Atemfrequenzkontrolle.
Andere Möglichkeiten kommen dann wahrscheinlich nicht in Frage, da so ein Zahn weder im Wachen noch im sedierten Zustand gezogen werden kann.
Wir empfehlen in solchen Fällen immer die Narkose aufzuschieben, solange das Tier mit dem Zahnproblem noch gut zurecht kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Re: Narkose bei schwer herzkrankem Hund
Danke, Frau Renz, für die schnelle Antwort.
Ja, er frisst ganz normal, nur seinen Ball mag er nicht mehr aufnehmen. Er sucht sich dann eher ein weicheres Spielzeug. Ansonsten zeigt er keine Anzeichen von Schmerzen. Morgen werde ich bei unserem Haustierarzt vorstellig, um den Zahn begutachten zu lassen.
Wenn eine OP unumgänglich ist, könnte man die bei Ihnen durchführen lassen? Wie wäre die Vorgehensweise?
Herzliche Grüße, Limoncina
Ja, er frisst ganz normal, nur seinen Ball mag er nicht mehr aufnehmen. Er sucht sich dann eher ein weicheres Spielzeug. Ansonsten zeigt er keine Anzeichen von Schmerzen. Morgen werde ich bei unserem Haustierarzt vorstellig, um den Zahn begutachten zu lassen.
Wenn eine OP unumgänglich ist, könnte man die bei Ihnen durchführen lassen? Wie wäre die Vorgehensweise?
Herzliche Grüße, Limoncina
Re: Narkose bei schwer herzkrankem Hund
Hallo Limoncina,
Wenn ihr Hund noch gut frisst und sonst keine Symptome zeigt, würden wir eher dazu raten im Moment noch von einer Narkose abzusehen und sie dann erst durchzuführen wenn es unbedingt nötig ist.
Wir selber als kardiologische Abteilung einer internistischen Klinik führen keine Zahn- Operationen durch. Wir schicken solche Patienten in unsere benachbarte chirurgische Kleintierklinik, die haben sehr gute Anästhesisten, die auch solche Patienten bei den Operationen sehr gut überwachen können. An diese Klinik können sie sich wenden, wenn es nötig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Wenn ihr Hund noch gut frisst und sonst keine Symptome zeigt, würden wir eher dazu raten im Moment noch von einer Narkose abzusehen und sie dann erst durchzuführen wenn es unbedingt nötig ist.
Wir selber als kardiologische Abteilung einer internistischen Klinik führen keine Zahn- Operationen durch. Wir schicken solche Patienten in unsere benachbarte chirurgische Kleintierklinik, die haben sehr gute Anästhesisten, die auch solche Patienten bei den Operationen sehr gut überwachen können. An diese Klinik können sie sich wenden, wenn es nötig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia Renz
Tierärztin
Abteilung für Kardiologie
Re: Narkose bei schwer herzkrankem Hund
Hallo Frau Renz,
dankeschön!
Die TÄ hat heute den Zahn untersucht, er macht wohl wirklich keine Schmerzen und ist nicht entzündet, sodaß wir erstmal abwarten können, wie sich das ganze entwickelt.
Aber es ist gut, daß ich schon weiß, an wem ich mich wenden kann, wenn es nötig ist.
Herzliche Grüße, Limoncina
dankeschön!
Die TÄ hat heute den Zahn untersucht, er macht wohl wirklich keine Schmerzen und ist nicht entzündet, sodaß wir erstmal abwarten können, wie sich das ganze entwickelt.
Aber es ist gut, daß ich schon weiß, an wem ich mich wenden kann, wenn es nötig ist.
Herzliche Grüße, Limoncina