Hallo,
bei meinem Kaninchen wurde vor 2 Wochen Wasser in der Lunge resultierend aus einer Herzerkrankung diagnostiziert. Seit 2 Wochen bekommt Lotte jetzt Dimazon (10mg) 2x täglich. Das soll sie nun auch langfristig in der selben Dosierung weiter bekommen. Hier schon meine erste Frage: Ist die Dosierung zu hoch? Lotte wiegt gerade mal 1,5 kg. Ich soll in ca. 1/4 Jahr wieder zur Kontrolle kommen, ist eine dauerhafte Gabe schädlich?
Zusätzlich bekommt Lotte seit 1 Woche Vasotop (0,625mg) 1/4 Tablette täglich. Ihr scheint es ganz gut zu gehen - sie frisst ordentlich und ist fit. Außerdem schlägt laut TA das Herz nun wieder kräftig. Auch das Vasotop soll langfristig weiter gegeben werden.
Kann ich die Tabletten grundsätzlich in Saft (Karotte oder Apfel) anstatt Wasser auflösen, dass Lotte sich nicht so sträubt bei der Gabe?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten.
Herzerkrankung beim Kaninchen
Moderator: j.schöbel
Re: Herzerkrankung beim Kaninchen
Guten Abend,
gleich vorweg - es freut uns, dass es Lotte wieder gut zu gehen scheint
!
Generell kann leider keine pauschale Empfehlung hinsichtlich der optimalen Dimazondosierung gegeben werden - diese orientiert sich vor allem am Allgemeinbefinden Ihrer Kaninchendame. Normalerweise sind 1-3mg/kg 1-3x täglich beschrieben. Oftmals ist es jedoch so, dass vor allem am Anfang eine höhere Dosierung benötigt wird um das akute Herzversagen in den Griff zu bekommen, im weiteren Verlauf aber eine gewisse Reduktion der entwässernden Medikation möglich ist.
Wichtige Parameter zur Evaluierung des Allgemeinbefindens bei Herzpatienten sind vor allem die Atemfrequenz, die Art, wie Ihr Kaninchen atmet (z.B. ob sie stark mit dem Bauch pumpt) und natürlich ob sie gut frisst und trinkt. Anhand dieser und weiterer Parameter können sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die optimale Langzeit-Dosierung für Lotte finden.
Auch ist es so, dass entwässernde Medikamente immer eine Gradwanderung darstellen aus dem, dass das Herz so weit als nötig/möglich entlastet wird, und einer größtmöglichen "Schonung" der Nieren. Da die Nieren jedoch sehr stark durch das Medikament angeregt werden, kommt es meistens im weiteren Verlauf der Therapie zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Deshalb sind regelmäßige Blutuntersuchungen - vor allem der Nierenwerte und der Elektrolyte - wichtig um ggf. die Therapie anzupassen.
Bei Tieren, die im Herzversagen sind, also schon Flüssigkeit in der Lunge hatten aufgrund einer Herzschwäche, bietet sich eine Kontrolle alle 3-4 Monate an - wie dies auch von Ihrem Tierarzt empfohlen wurde.
Bezüglich der Verabreichungsform der Tabletten, wäre es optimal die Tabletten in ihrer ursprünglichen Form zu verabreichen, da es durch das Auflösen zu einer möglichen Veränderung des Wirkstoffes, bzw. der Wirkeffizienz kommen könnte. Wenn Ihre Kaninchendame jedoch die Tabletten nur mit "Tricks" nimmt, dann ist jedes Mittel recht, da die Medikamente lebensnotwendig sind. Hier sollte nur spezielle Sorge getragen werden, dass die gesamte Flüssigkeit von Lotte aufgenommen wird.
Auf Fruchtsäfte sollte verzichtet werden, da die Fruchtsäure und der oftmals zugesetzte Zucken unter Umständen zu Fehlgärungen und damit zu Magen-Darm-Problemen bei Lotte führen könnten.
Weiterhin nur das Beste für Lotte!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
gleich vorweg - es freut uns, dass es Lotte wieder gut zu gehen scheint

Generell kann leider keine pauschale Empfehlung hinsichtlich der optimalen Dimazondosierung gegeben werden - diese orientiert sich vor allem am Allgemeinbefinden Ihrer Kaninchendame. Normalerweise sind 1-3mg/kg 1-3x täglich beschrieben. Oftmals ist es jedoch so, dass vor allem am Anfang eine höhere Dosierung benötigt wird um das akute Herzversagen in den Griff zu bekommen, im weiteren Verlauf aber eine gewisse Reduktion der entwässernden Medikation möglich ist.
Wichtige Parameter zur Evaluierung des Allgemeinbefindens bei Herzpatienten sind vor allem die Atemfrequenz, die Art, wie Ihr Kaninchen atmet (z.B. ob sie stark mit dem Bauch pumpt) und natürlich ob sie gut frisst und trinkt. Anhand dieser und weiterer Parameter können sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die optimale Langzeit-Dosierung für Lotte finden.
Auch ist es so, dass entwässernde Medikamente immer eine Gradwanderung darstellen aus dem, dass das Herz so weit als nötig/möglich entlastet wird, und einer größtmöglichen "Schonung" der Nieren. Da die Nieren jedoch sehr stark durch das Medikament angeregt werden, kommt es meistens im weiteren Verlauf der Therapie zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Deshalb sind regelmäßige Blutuntersuchungen - vor allem der Nierenwerte und der Elektrolyte - wichtig um ggf. die Therapie anzupassen.
Bei Tieren, die im Herzversagen sind, also schon Flüssigkeit in der Lunge hatten aufgrund einer Herzschwäche, bietet sich eine Kontrolle alle 3-4 Monate an - wie dies auch von Ihrem Tierarzt empfohlen wurde.
Bezüglich der Verabreichungsform der Tabletten, wäre es optimal die Tabletten in ihrer ursprünglichen Form zu verabreichen, da es durch das Auflösen zu einer möglichen Veränderung des Wirkstoffes, bzw. der Wirkeffizienz kommen könnte. Wenn Ihre Kaninchendame jedoch die Tabletten nur mit "Tricks" nimmt, dann ist jedes Mittel recht, da die Medikamente lebensnotwendig sind. Hier sollte nur spezielle Sorge getragen werden, dass die gesamte Flüssigkeit von Lotte aufgenommen wird.
Auf Fruchtsäfte sollte verzichtet werden, da die Fruchtsäure und der oftmals zugesetzte Zucken unter Umständen zu Fehlgärungen und damit zu Magen-Darm-Problemen bei Lotte führen könnten.
Weiterhin nur das Beste für Lotte!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Re: Herzerkrankung beim Kaninchen
Hallo Herr Dr. Holler,
zunächst vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
Von der Dimazondosierung, die Sie beschrieben haben, bin ich auch ausgegangen. Deshalb bin ich etwas beunruhigt, wenn ich Lotte am Tag 20 mg gebe. Wenn ich Ihre Aussage aber richtig deute, sollte ich mir diesbezüglich erst Gedanken machen, wenn sich Lotte nicht mehr "normal" verhält bzw. frisst und trinkt? Oder sollte ich demnächst nochmal Kontakt zu meinem TA aufnehmen, um dann evtl. die Dosierung zu minimieren?
Der einzige "Trick" auf den Lotte anspringt war bisher der Karottensaft (vermischt mit Wasser), in dem ich die Tabletten aufgelöst habe. Sollte ich das in Zukunft lieber lassen? Sobald ich ihr die Tabletten am Stück mit etwas anderem zum Futtern gebe, spuckt sie die Tablette sehr gekonnt wieder aus...
Über eine weitere Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
zunächst vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
Von der Dimazondosierung, die Sie beschrieben haben, bin ich auch ausgegangen. Deshalb bin ich etwas beunruhigt, wenn ich Lotte am Tag 20 mg gebe. Wenn ich Ihre Aussage aber richtig deute, sollte ich mir diesbezüglich erst Gedanken machen, wenn sich Lotte nicht mehr "normal" verhält bzw. frisst und trinkt? Oder sollte ich demnächst nochmal Kontakt zu meinem TA aufnehmen, um dann evtl. die Dosierung zu minimieren?
Der einzige "Trick" auf den Lotte anspringt war bisher der Karottensaft (vermischt mit Wasser), in dem ich die Tabletten aufgelöst habe. Sollte ich das in Zukunft lieber lassen? Sobald ich ihr die Tabletten am Stück mit etwas anderem zum Futtern gebe, spuckt sie die Tablette sehr gekonnt wieder aus...
Über eine weitere Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Re: Herzerkrankung beim Kaninchen
Guten Morgen,
bezüglich der Dimazondosierung bietet sich ein Gespräch mit Ihrem Tierarzt an - dieser hat ein entsprechendes Gesamtbild über den Zustand von Lotte. Abhängig von seiner klinischen Einschätzung können Sie gemeinsam entscheiden, ob eine Erniedrigung der Dosierung in Frage kommt.
Wenn Lotte die Medikamente sonst nicht einnimmt, dann ist Ihr Trick selbstverständlich erlaubt - wobei verdünntem Saft der Vorrang zu geben ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
bezüglich der Dimazondosierung bietet sich ein Gespräch mit Ihrem Tierarzt an - dieser hat ein entsprechendes Gesamtbild über den Zustand von Lotte. Abhängig von seiner klinischen Einschätzung können Sie gemeinsam entscheiden, ob eine Erniedrigung der Dosierung in Frage kommt.
Wenn Lotte die Medikamente sonst nicht einnimmt, dann ist Ihr Trick selbstverständlich erlaubt - wobei verdünntem Saft der Vorrang zu geben ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit