Restriktives CMP bei jungen Kater.

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Jaypie84
Posts: 1
Joined: Tue Nov 26, 2013 12:28 am

Restriktives CMP bei jungen Kater.

Post by Jaypie84 »

Hallo.
Mein Kater ist 8 Monate alt. (EKH /BKH Mix) Vor zwei Wochen wurde bei ihn CMP festgestellt. (Wahrscheinlich angeboren)
Es äußerte sich durch:
Starkes Pumpen
Geräusche beim Atmen
bleiche Schleimhäute
Und Schwäche des Tieres.

Vor 6 Wochen hatte mein Kater das erste Mal diese Anzeichen, da hatte meine TÄ zuerst den Verdacht dass er einen Schock hätte, sie hatte ihn Cortison gespritzt und zu Beobachtung behalten. Am nächsten Tag ging es ihn wieder gut und die Anzeichen verschwanden.
4 Wochen später zeigte mein Kater dieselben Symptome. Ich wieder mit ihn zu meiner TÄ und da hat sie starke Herzgeräusche gehört und mir gesagt ich solle einen Herzultraschall machen lassen.
Ich fuhr mit meinen Kater am nächsten Tag in eine andere Kleintierpraxis. Dort wurde dann der Ultraschall gemacht, man konnte deutlich erkennen das, dass Herz zu langsam schlug und schon sehr geschwächt war.
Der rechte Herzmuskel ist stark vergrößert weswegen das Herz nicht genug Blut in die Venen pumpen kann.
Bei der Untersuchung wurde auch ein Röntgenbild der Lunge gemacht, es hatte sich bereits Wasser angesammelt.
Mein Kater bekam nun Prillium 75mg (2,5ml einmal am Tag) und Furosemid (1/4 Tablette 2 mal am Tag)
es ging die ganze Zeit über gut, jetzt fast zwei Wochen später beginnt er wieder leicht zu Pumpen und leise Geräusche beim Atmen zu machen.
Er ist aber Fit, spielt noch eifrig, frisst ganz normal und ist Munter.

Mein Frage wäre nun, kann es sein das die Medikamente nicht mehr helfen?
Gibt es andere Medikamente die helfen könnten?
Wann sollte ich zum TA. Ich hätte Freitag wieder einen Kontroll Termin, wo auch überprüft werden soll ob die Entwässerungs Tabletten abgesetzt werden könnten.
reicht es wenn ich bis Freitag warte, wenn es meinen Kater so weit gut geht?

Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen.
LG Janina
Mariposa3103
Posts: 53
Joined: Tue Jul 31, 2012 9:14 am

Re: Restriktives CMP bei jungen Kater.

Post by Mariposa3103 »

Hallo,

sofern bei Ihrem Kater eine RCM (restriktive Kardiomyopathie) vorliegt, handelt es sich um eine erworbene Herzerkrankung, bei welcher sich der Herzmuskel durch Einlagerung von Bindegwebe versteift und nicht mehr adäquat füllen kann. Typischerweise präsentieren sich diese Katzen im Herzultraschall mit dilatierten Vorhöfen und sind in der Regel auch älter, da die Erkrankung wie gesagt erst mit der Zeit entsteht. Genauere Informationen zu der Erkrankung erhalten Sie unter: http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... athie.html

Zu den angeborenen Herzerkrankungen gehören viele, eine genaue Auflistung dieser würde den Rahmen sprengen, generelle Informationen zu Herzerkrankungen bei der Katze finden Sie jedoch hier:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besit ... eiten.html

Generell kann je nach Herzerkrankung und nach vorliegenden Befunden die Therapie unterschiedlich sein.
Wenn bereits eine Dekompensation eingetreten ist, also sich Flüssigkeit in der Lunge oder im Brustkorb gestaut hat, ist die Therapie mit entwässernden Medikamenten unabhängig von der zugrunde liegenden Herzerkrankung und die Dosierung hängt vom Schweregrad der Befunde ab.
Die entwässernden Medikamente müssen dann lebenslänglich gegeben werden, bei einem Absetzen der Medikamente wird es sonst erneut zu einer Dekompensation kommen.
Meist kommt es mit der Zeit zu einem Fortschreiten der Herzerkrankung, sodass es auch bei gut eingestellten Patienten irgendwann nötig ist die Entwässerung  zu erhöhen.
Es ist also möglich, dass die Entwässerung bei Ihrer Katze jetzt nicht mehr ausreicht und wieder optimiert werden muss.
Sie sollten daher umgehend einen Tierarzt konsultieren, welcher die Befunde Ihres Katers kennt und ggf. muss mittels eines Röntgenbildes das Vorliegen eines Lungenödems oder eines Thoraxergusses ausgeschlossen und die entwässernde Therapie entsprechend angepasst werden.
Sofern bei Ihrer Katze eine erneute Dekompensation vorliegt, kann die Situation schnell lebensbedrohlich werden und wir raten daher dringend zur Konsultation eines Tierarztes!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Katze alles Gute
Mit herzlichen Grüßen

Maria Seckerdieck
Maria Seckerdieck
Tier
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