Schwere Herzprobleme beim Hund

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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Xara
Beiträge: 2
Registriert: Mo Nov 08, 2010 1:05 pm

Schwere Herzprobleme beim Hund

Beitrag von Xara »

Hallo,

ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und möchte kurz die Sorgen um meine Flori vortragen.

Flori ist eine 13-jährige Gordon Setter Dame. Seit circa 2 Jahren bekommt sie homöopathische Herztropfen von meiner Tierärztin, mit denen sie bis ca. Juni dieses Jahres gut zurechtkam. Im Frühjahr begann sie öfter mal zu husten, ihr Brustkorb wurde geröngt und ein vergrößertes Herz festgestellt. Seit Anfang Juni bekommt sie nun Vetmedin. Was zuerst eine enorme Verbesserung der Lage brachte. Sie war wieder sehr fit und konnte die üblichen Spaziergänge gut mitmachen. Vor etwa 2 Monaten hatte sie plötzlich nachts eine starke Herzattacke. Herzrasen, starkes Herzklopfen, Übelkeit und Fieber. Der TA gab fiebersenkende Mittel und ein Antibiotikum. Am nächsten Tag ging es ihr wieder gut. Seit etwa drei Wochen nun, ist sie plötzlich nachts sehr unruhig, wandert herum, muss raus zum Pipi, was bisher nie der Fall war.  Mein TA meinte, das Herz ist kaputt und man kann leider nichts mehr machen. Tagsüber war sie relativ entspannt, schlief sehr viel, nahm aber am Leben noch Anteil, hatte auch Appetit. Seit zwei Tagen nun geht es ihr gar nicht gut. Das Herz schlägt viel zu schnell, sie ist beim Laufen immer ganz schnell außer Atem und auch sonst sehr zittrig auf den Beinen.

Meine Frage nun: Gäbe es aus Ihrer Sicht noch eine Möglichkeit, abgesehen von dem Vetmedin, dass offenbar nicht mehr hilft, das Herz zu unterstützen oder muss ich mich nun doch auf das Schlimmste vorbereiten....

Ich möchte sie nicht unnötig leiden lassen, aber auch nicht vorzeitig aufgeben. Und ich möchte ihr weitere unnötige TA-Besuche, die sie nur furchtbar aufregen würden, auch ersparen.

Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe!

Karin
Lisa_Keller
Beiträge: 504
Registriert: Fr Jun 17, 2005 8:43 am

Re: Schwere Herzprobleme beim Hund

Beitrag von Lisa_Keller »

Hallo,
bevor eine mögliche weitere Therapie begonnen werden kann sollte der Hund gründlich untersucht werden. Der schnelle Herzschlag könnte auf Rhythmusstörungen hinweisen, hierbei wäre ein EKG sinnvoll. Rhythmusstörungen können mit Medikamenten behandelt werden. Je nach kardiologischem Untersuchungsbefund könnten u.U. noch andere Medikamente zum Einsatz kommen. Vermehrter Urinabsatz ist eher kein Anzeichen einer Herzerkrankung, so dass evtl. auch auf andere Krankheiten (Niere, Hormonerkrankungen, Leber,...) untersucht werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. L. Keller
Dr. Lisa Keller&&Resident Kardiologie&&Team Tierkardiologie LMU
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Schwere Herzprobleme beim Hund

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

ohne Ihre Hündin selbst untersucht zu haben, kann ich leider die genaue Medikamenteneinstellung und Prognose nicht beurteilen. Zur genauen Diagnosestellung sind ein Herzultraschall und ggf. ein Röntgenbild sinnvoll. Danach kann der untersuchende Kardiologe die Therapie genau einstellen. Wenn Ihre Hündin durchs Herz bedingt Atmenot zeigt, muss dringend eine entwässernde Therapie begonnen werden. Eine zu schnelle Herzfrequenz oder Herzrhythmusstörungen müssen ggf. auch behandelt werden. Bitte stellen Sie sie zur weiteren Abklärung nochmals Ihrem Tierarzt vor.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Xara
Beiträge: 2
Registriert: Mo Nov 08, 2010 1:05 pm

Re: Schwere Herzprobleme beim Hund

Beitrag von Xara »

Vielen lieben Dank für Ihre Antworten!

Mir ist natürlich schon bewußt, dass Ferndiagnosen eigentlich nicht möglich sind. Leider wohne ich in der Provinz und es gibt in meiner Nähe keine Spezialisten. Seit einigen Monaten verträgt Flori lange Autofahrten nicht mehr. Was auch komisch ist, da sie das Autofahren ein Leben lang geliebt hat.

Gestern war ich also noch einmal bei einem anderen Tierarzt in meiner Nähe. Er stellte fest, dass Flori wieder Fieber hat. 40°C! Es wurde dann ein Ultraschall des Bauchraums gemacht. Er stellte eine vergrößerte Milz fest und 2 dunkle Flecken auf der Leber. Konnte aber die Ursache des hohen Fiebers nicht wirklich festmachen. Nach fiebersenkenden Mitteln und Antibiotikagabe ging es ihr gestern Abend etwas besser. Sie hat auch wieder etwas gefressen. Heute morgen ist sie aber nun wieder sehr schlapp. Werde heute noch einmal zum TA fahren.

Fällt Ihnen vielleicht noch etwas ein, was dieses hohe Fieber verursacht. Die Leukozyten sind sehr hoch. Albumin niedrig, Globuline zu hoch. Gebährmutterentzündung ist ausgeschlossen. Die sonstigen Blutwerte, Leber, Niere sind ok.

Sie hat heute nacht etwas ruhiger geschlafen, allerdings wachte sie wieder auf und atmete dann eine Zeit lang etwas schneller. Ich habe den Arzt auf das Vetmedin angesprochen und er meinte, das sei ok. Mit zusätzlichen Entwässerungstabletten wäre sie damit gut versorgt.

Da ich gehört habe, dass das nächtliche Aufwachen und die Unruhe mit Sauerstoffmangel im Gehirn zu tun haben könnte, frage ich mich, ob zum Beispiel Karsivan hier noch unterstüzend gegeben werden könnte.

Noch mal tausend Dank für Ihre Hilfe!

Liebe Grüße

Karin
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Schwere Herzprobleme beim Hund

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

leider kann man die komplexen Probleme Ihrer Hündin nicht in diesem Forum lösen, da man alle genauen Werte und Untersuchungsbefunde einbeziehen muss. Ich bitte Sie deswegen Ihre Hündin einem spezialisierten Internisten vorzustellen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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