Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

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Laina
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Joined: Wed Jun 01, 2011 8:06 pm

Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Post by Laina »

Hallo,
mir wurde dieses Forum empfohlen, und ich dachte, ich bitte hier tatsächlich mal um Hilfe.  :-[
Meine Hündin war schon immer schneller müde als andere Hunde in ihrem Alter. Auch hat sie schon immer vermehrt nach Anstrengung gehechelt. Teils so schnell, dass ich dachte, sie kippt mir um.
Ich war zigmal beim Tierarzt, aber ich wurde immer beruhigt, dass da nichts sei, und dass sie höchstens ein Kilo abnehmen soll. (Sie wigt 30kg und ist ein Boxermix. Ich denke nicht, dass das so enorm zu viel ist..., habe mich damit aber beruhigen lassen.)
Nun kam bei einer Routineuntersuchung zum impfen heraus, dass bei meiner Hündin ein leichtes Herzgeräusch zu hören ist. Aussage des Tierarztes Nummer 1: Das wäre unbedenklich, ich sollte das jedes halbe Jahr mal abhören lassen.
Da ich aber wie gesag schon immer den Verdacht hatte, dass etwas mit ihrem Herzen nicht stimmt, habe ich mir eine Zweitmeinung eingeholt. Dort hieß es, es sei viel eher eine Verwirbelung in der Aorta.
Etwas in Panik habe ich dann einen Ultraschalltermin in einer Klinik ausgemacht. Dort sagte man mir gestern, es sei aller Wahrscheinlichkeit nach eine Aortenstenose, und nur Röntgen könnte Aufschluss geben. Da ich beim Ultraschall nicht dabei sein durfte, war Tarja allerdings so panisch, dass man nicht wirklich etwas erkennen konnte. Auf die Idee, mich zur Beruhigung reinzurufen kam scheinbar niemand...  >:( Das Schärfste war die Aussage der Ärztin: "Ja, bei der nächsten Hitzewelle wird sie ihnen tot auf die Seite fallen." :o
Lange Rede, kurzer Sinn: Dort gehe ich natürlich nie wieder hin, und nun habe ich morgen den bereits 4. Termin wegen ihres Herzens.
Ich werde langsam wahnsinnig und mache mir unheimliche Sorgen. Ich bin nervlich am Ende.
WENN es die Aortenstenose ist, was kann man tun? Und auf was muss ich morgen bei der Untersuchung achten, damit es nicht wieder schief geht?

LG
Anja_Roos
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Joined: Sat Apr 03, 2010 11:29 am

Re: Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Post by Anja_Roos »

Guten Tag,
die wichtigste Untersuchung zur Diagnose einer Herzerkrankung ist, wie sie ja bereits wissen, der Herzultraschall. Zur Diagnose einer Aortenstenose ist eine Doppleruntersuchung der Blutflussgeschwindigkeit in der Aorta erforderlich. Daraus wir dann ein Druckgradient errechnet über den eine Schweregradeinteilung erfolgt (mild, moderat, hochgradig). Entsprechend der Befunde aus dem Herzultraschall und dem klinischen Bild wird dann entschieden ob eine Therapie z.B. mit einem Betablocker wie Atenolol erfoderlich ist. Evtl kann auch die Durchführung eines Kurzzeit-EKGs oder auch 24 Stunden EKGs beim Verdacht auf Herzrhythmusstörungen sinnvoll sein.
Unter http://www.tierkardiologie.lmu.de/studenten/sas.html finden sie weitere Informationen zur Aortenstenose.

Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier
Laina
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Joined: Wed Jun 01, 2011 8:06 pm

Re: Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Post by Laina »

Hallo,
herzlichen Dank für die Antwort.
Den Link hatte ich schon vor Tagen gefunden, da habe ich mich bereits schlau gelesen.
Im Nachhinein gar nicht nötig... In der anderen Tierklinik wurde nun das von Ihnen genannte Ultraschallverfahren angewendet und es kam an einigen Stellen ein Wert von 2,0 hersu (was ja die Grenze zur Aortenstenose ist), aber letztendlich kam die Kardiologin auf einen Wert von 1,74, was ja bei Boxern sogar noch unter der Norm von 1,8 liegt, so sagte sie mir.
Sind dann nun die Ausschläge hin zu 2,0 wirklich irrelevant?

Was des weiteren heraus kam war aber eine verdickte Mitralklappe, die etwas hakt, wodurch eine Verwirbelung in der Aorta entsteht. Dies sei nicht weiter schlimm und bedürfe keiner Behandlung. Ist das so richtig?

LG
Anja_Roos
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Joined: Sat Apr 03, 2010 11:29 am

Re: Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Post by Anja_Roos »

Hallo,
die bei ihrer Hündin gemessene Blutflussgeschwindigkeit in der Aorta ist unauffällig. Auch die 2 m/sec sind noch normal und sollten ihrer Hündin keine Probleme bereiten.
Bei manchen Hunden kommt es zu einer Verdickung der Mitralklappe wodurch sie undicht wird. Allerdings kommt es dabei zu einem Blutrückstrom in den Herzvorhof und verursacht hier Verwirbelungen und nicht in der Aorta. Es ist schwer den bei ihrer Hündin vorliegenden Befund zu beurteilen ohne die Ultraschallbilder gesehen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier
Laina
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Joined: Wed Jun 01, 2011 8:06 pm

Re: Aortenstenose bei 3-jähriger Hündin

Post by Laina »

Hallo,
jetzt müsste man anatomisch bewandert sein... Oh man, wie peinlich, tut mir leid.  :-[
Ich bin mir aber fast sicher, dass da eine Verwirbelung in der Aorta vorliegt, und dass die Klappe hakt, weil sie verdickt ist.
Aber was mich wirklich beruhigt ist, dass Ihre Einschätzung dieselbe ist wie die der behandelnden Ärztin, nämlich dass keine Aortenstenose vorliegt.  :)
Lieben Dank!
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