Gabe von Vetmedin einstellen oder reduzieren?

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Miramotte
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Joined: Wed Jul 16, 2014 2:29 pm

Gabe von Vetmedin einstellen oder reduzieren?

Post by Miramotte »

Guten Tag, im April habe ich eine 14-jährige Hündin übernommen, bei der kurz zuvor mittels Herzultraschall folgendes diagnostiziert wurde:

- mittelgradige Mitralinsuffiziens
- leichte myxomatöse Klappenveränderungen
- geringgradige Vergrößerung des linken Vorhofs

Vom damals behandelnden Arzt wurden 2 x 2,5 mg Pimobendan (Vetmedin) verordnet, das sie seither durchgängig bekommt. Die Hündin wiegt 11 kg.

Sie litt zum Zeitpunkt des Schalls an hochgradigem Befall von Malazessien, Leukozytose, hatte Milben, offene Hautstellen, Durchfall und war insgesamt in einem schlechten Zustand.

Dieser hat sich mittlerweile glücklicherweise erheblich verbessert. Meine jetzt behandelnde Ärztin wunderte sich etwas darüber, dass bei dieser Herz-Diagnose gleich Vetmedin verordnet wurde. Dies verunsichert mich und ich frage mich immer öfter, es wirklich notwendig ist.

Wie ist Ihre Meinung dazu? Könnte ich die Dosis ggf. halbieren oder die Gabe ganz einstellen und das Herz anderweitig unterstützen, bspw. mit Weißdorn ? 
LMang
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Joined: Thu Jun 12, 2014 7:19 am

Re: Gabe von Vetmedin einstellen oder reduzieren?

Post by LMang »

Guten Tag,

bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu aktueller Diagnose und Therapie Ihrer Hündin keine Aussage treffen können, ohne den Patienten selbst untersucht zu haben und die Befunde gesammelt vorliegen zu haben.
Sie schreiben, dass bei Ihrer Hündin anscheinend degenerative Klappenveränderungen an der Klappe zwischen linker Hauptkammer und linkem Vorhof (Mitralklappenendokardiose) vorliegen. Bei dieser Erkrankung konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass eine frühzeitige Therapie für die Überlebenszeit des Tieres einen signifikanten Effekt bringt. Daher gilt die Empfehlung, kardiale Therapie zu verabreichen, sobald die Herzerkrankung dekompensiert und sich ein Lungenödem gebildet hat. In diesem akuten Fall ist dann eine Entwässerungstherapie indiziert, um das Lungenödem und damit die Atemnot zu reduzieren und den Kreislauf zu entlasten. Als optimale Dauertherapie für einen Patienten mit Mitralklappenendokardiose post Dekompensation gilt die Kombination aus Dimazon (Entwässerungsmedikament), Vetmedin (fördert die Pumpkraft des Herzens und verlängert in dieser Kombinationstherapie nachweislich die Überlebenszeit) und einem ACE-Inhibitor.
Inwiefern eine solche Therapie bei Ihrer Hündin nötig ist, ist leider ohne eine kardiologische Untersuchung durchgeführt zu haben für uns nicht beurteilbar. Ihre Tierärztin kennt die aktuellen Befunde und kann Sie hinsichtlich einer Therapieanpassung bestimmt gut beraten.

Herzliche Grüße,
Laura Mang
Tier
Miramotte
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Joined: Wed Jul 16, 2014 2:29 pm

Re: Gabe von Vetmedin einstellen oder reduzieren?

Post by Miramotte »

Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!
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