Probleme mit Vetmedin

Hier bieten wir momentan Hilfe bei Ihren kardiologischen Fällen an

Moderator: j.schöbel

Antworten
03Sandro
Beiträge: 2
Registriert: Di Jul 23, 2013 9:26 am

Probleme mit Vetmedin

Beitrag von 03Sandro »

Bei meinem 10jährigen Wolfspitzrüden wurde ein vergrößertes Herz und Wasser in der Lunge festgestellt.
Er wurde dann mit Vetmedin 5mg und Furosemid behandelt.
Nach 3 Wochen zeigte sich immer noch keine wesentliche Besserung, weshalb er nun zusätzlich Fortekor10mg und Prilactone 40mg erhielt. Nun verbesserte sich sein Zustand innerhalb von ein paar Tagen so,  das er erst mal nicht mehr zur Untersuchung muß. Das Furosemid wurde ganz abgesetzt.
Allerdings stellte ich jetzt fest, das er nach der Gabe von Vetmedin  sich offensichtlich nicht wohlfühlt. Er wird unruhig, hechelt und legt sich immer wieder in Sprunghaltung hin. Zusätzlich fiel mir auf, das seine Schleimhäute im Maul sehr blaß waren.
Ich habe das Medikament einfach abgesetzt und so geht es ihm richtig gut, selbst bei diesem warmen Wetter.
Nun meine Frage: Kann es sein, das die 2 Medikamente zusammen  Probleme auslösen?
Meine TA ist von dem Vetmedin überzeugt, aber wenn es ihm danach nicht gut geht, möchte ich das nicht weitergeben.
Was meinen Sie?
alexandraseuss
Beiträge: 66
Registriert: Di Apr 16, 2013 9:31 am

Re: Probleme mit Vetmedin

Beitrag von alexandraseuss »

Hallo!

Eine Diagnose zu stellen und daran angepasste Therapieempfehlungen zu geben ist uns natürlich nicht möglich ohne Ihren Hund selbst untersucht zu haben.
Abhängig von der zugrundeliegenden Herzerkrankung und den vorliegenden Befunden muss ein Therapieplan sehr individuell erstellt werden. Diese Entscheidungen können nur vom behandelnden Tierarzt selbst getroffen werden.

Eine entwässernde Therapie mit Furosemid wird ab dem Stadium der sogenannten Dekompensation unumgänglich, d. h. sobald sich Wasser auf der Lunge (Lungenödem) gebildet hat. Dieses Lungenödem ist ein lebensbedrohlicher Zustand, geht mit  Atemnot einher und kann mittels einer Röntgenaufnahme der Lunge diagnostiziert werden. Die entwässernde Therapie ist in diesem Falle lebenslang zu verabreichen, da bei Absetzen der Therapie die unmittelbare Gefahr der Anbildung eines erneuten Lungenödems besteht.
Eine recht gute Möglichkeit, um zu Hause einschätzen zu können, ob ein Lungenödem besteht, ist das regelmäßige Zählen der Ruheatemfrequenz des Hundes. Dazu zählen Sie, wie oft in der Minute sich Brustkorb und Bauch heben und senken (einmal Heben und Senken ist dabei ein Atemzug). Es ist wichtig, dass der Hund dabei schläft, da ein wacher Hund auch mal aufgeregt sein kann und dadurch eine erhöhte Atemfrequenz haben kann!
Die gezählte Ruheatemfrequenz sollte unter 45 Atemzügen pro Minute liegen. Liegt die Ruheatemfrequenz über diesem Wert oder zeigt der Hund vermehrt Symptome wie erschwerte Atmung oder Husten, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, da in diesem Fall die Möglichkeit des Vorliegens eines Lungenödems besteht!

Bei den vier von Ihnen erwähnten Medikamenten handelt es sich um häufig eingesetzte Medikamente in der Behandlung von Herzerkrankungen. Derartige Wechselwirkungen unter diesen Medikamenten, wie Sie sie beschrieben haben, sind uns nicht bekannt. Natürlich besteht bei jedem Medikament immer die Möglichkeit einer individuellen und unvorhersehbaren Nebenwirkung/Wechselwirkung.

Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
Maexchen
Beiträge: 16
Registriert: Mi Aug 27, 2008 10:42 am

Re: Probleme mit Vetmedin

Beitrag von Maexchen »

Hallo Wolfsspitz,
wurde denn überhaupt ein Herzultraschall gemacht?
Ich frage deshalb, weil bei meinem inzwischen verstorbenen Mäxchen genau dieselbe Diagnose anhand von Abhören und Röntgen gestellt wurde.
Er bekam ebenfalls Vetmedin und Entwässerungstabletten (Dimazon). Als es ihm davon sehr sehr schlecht ging, habe ich ebenfalls die Medikamente abgesetzt (danach ging es ihm innerhalb von ein paar Tagen wieder richtig gut)und bin zu einem anderen Tierarzt gegangen, der erst einmal eine Herzultraschalluntersuchung machte.
Diese ergab, dass Nichts von Beidem stimmte und die Medikamente total falsch waren.
Er hatte damals eine leichte Herzinsuffizienz, die aber noch nicht behandlungsbedürftig war.
Erst zwei Jahre später entwickelte sich seine Herzkrankheit dramatisch schnell, was aber durch regelmäßigen Ultraschall immer beobachtet wurde.
Ich rate deshalb Jedem, der nur anhand von Abhören und Röntgen so starke Herzmedikamente geben soll, erst einmal zu einem Kardiologen zu gehen.
Antworten