Hallo Liebes Kardiologie Team,
unser Hund (Dackel) musste vorletzte Woche wegen eines Magen-Darm Virus in die Tierklinik gefahren werden. Zuvor ass Gras und ich konnte am Herz hören das es ziemlich unregelmässig Schlug. Dort gab man ihm einen Spritze und es geht ihm besser seitdem. Der Hund isst jedenfallls wieder normal! Er bekommt neben den üblichen Herztabletten auch noch eine ganze Furosemid morgens und jeweils eine halbe mittags und abends. Meine Frage ist ob sich dieser Virus womöglich schlecht auf das Herz ausgewirkt hat? Jedenfalls hat er gestern und heute jeweils einmal bis zweimal gehustet. Ist das ein kleiner Rückfall oder sollte man zum Arzt gehen und nachschauen ob sich wieder vermehrt Wasser in der Lunge gesammelt hat und die Entwässerungstabletten weiter erhöhen? Puls etwa 120-140 Schläge pro Minute am Tag und etwa 100-120 in der Nacht und atmet etwa 22-25 pro Minute am Tag und 20 in der Nacht. Grüsse
Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Moderator: j.schöbel
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Generell können alle Situationen, in denen Herzpatienten Stress haben – und dazu zählen natürlich auch Krankheitsepisoden – zu einer Verschlechterung der Symptomatik oder sogar zu einer erneuten Dekompensation (Bildung eines erneuten Lungenödems) führen. Aus diesem Grund empfehlen wir tatsächlich den Gang zum Tierarzt und die Überprüfung seines Lungenstatus mittels Röntgenbild. Übrigens kann ein Röntgenbild evtl. auch Hinweise auf andere mögliche Ursachen für den Husten geben, die sehr vielfältig sein können (Tracheal- oder Bronchialkollaps, Infektion der Atemwege, pulmonäre Hypertonie, etc.).
In Absprache mit Ihrem Tierarzt könnten Sie auch – falls sonst nichts dagegen spricht (Nierenwerte, Dehydratation, Hinweise auf eine andere Erkrankung) – über eine versuchsweise Erhöhung des Furosemids über 2 – 3 Tage nachdenken. Falls sich der Husten in dieser Zeit deutlich bessert, behalten Sie eine erhöhte Furosemid-Dosierung bei, wenn sich nichts ändert, können Sie – unter strikter Atemfrequenzkontrolle –Â zur alten Dosierung zurückkehren.
Wenn Sie bei Ihrem Dackelchen stark unregelmäßigen Herzschlag bemerken, so sollte unbedingt ein EKG geschrieben werden. Unregelmäßiger Herzschlag kann bei einem Hund völlig normal sein (respiratorische Sinusarrhythmie) oder aber es können gefährliche Herzrhythmusstörungen zugrunde liegen, die unbedingt weiter abgeklärt und geeignet therapiert werden sollten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Generell können alle Situationen, in denen Herzpatienten Stress haben – und dazu zählen natürlich auch Krankheitsepisoden – zu einer Verschlechterung der Symptomatik oder sogar zu einer erneuten Dekompensation (Bildung eines erneuten Lungenödems) führen. Aus diesem Grund empfehlen wir tatsächlich den Gang zum Tierarzt und die Überprüfung seines Lungenstatus mittels Röntgenbild. Übrigens kann ein Röntgenbild evtl. auch Hinweise auf andere mögliche Ursachen für den Husten geben, die sehr vielfältig sein können (Tracheal- oder Bronchialkollaps, Infektion der Atemwege, pulmonäre Hypertonie, etc.).
In Absprache mit Ihrem Tierarzt könnten Sie auch – falls sonst nichts dagegen spricht (Nierenwerte, Dehydratation, Hinweise auf eine andere Erkrankung) – über eine versuchsweise Erhöhung des Furosemids über 2 – 3 Tage nachdenken. Falls sich der Husten in dieser Zeit deutlich bessert, behalten Sie eine erhöhte Furosemid-Dosierung bei, wenn sich nichts ändert, können Sie – unter strikter Atemfrequenzkontrolle –Â zur alten Dosierung zurückkehren.
Wenn Sie bei Ihrem Dackelchen stark unregelmäßigen Herzschlag bemerken, so sollte unbedingt ein EKG geschrieben werden. Unregelmäßiger Herzschlag kann bei einem Hund völlig normal sein (respiratorische Sinusarrhythmie) oder aber es können gefährliche Herzrhythmusstörungen zugrunde liegen, die unbedingt weiter abgeklärt und geeignet therapiert werden sollten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo Liebes Kardiologie Team, wie ich schon vorher geschrieben habe, hat unser Dackel vorher ab und zu gehustet. Ich war bei der Kardiologin und die sagte mir nach dem Röntgen, daß sich ein "ganz klein bischen" Wasser gesammelt hatte. Nun bekommt der Hund zwei volle Wassertabletten am Morgen und am Mittag sowie eine Halbe am Abend. Im Gegensatz zu ihnen hat sie uns empfohlen diese höhere Medikation bis zum nächsten Kontrolltermin, Anfang Januar, beizubehalten. Ist das Husten generell ein Alarmsignal auch wenn das manchmal, zum Beispiel beim spazieren, passiert?
Etwas irrritiert bin ich das sie an anderer Stelle schreiben das dem Hund Blut abgenommen werden soll um den Lanitopwert zu kontrollieren. Passiert bei uns nicht. Hier weiss ich nicht was ich machen soll, ich kann nicht die Tierärztin dazu zwingen dem Hund Blut abzunehmen.Â
Danke für ihre Hilfe im Forum und Ich wünsche ihnen allen ein Frohes Weihanchstfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!
Etwas irrritiert bin ich das sie an anderer Stelle schreiben das dem Hund Blut abgenommen werden soll um den Lanitopwert zu kontrollieren. Passiert bei uns nicht. Hier weiss ich nicht was ich machen soll, ich kann nicht die Tierärztin dazu zwingen dem Hund Blut abzunehmen.Â
Danke für ihre Hilfe im Forum und Ich wünsche ihnen allen ein Frohes Weihanchstfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!
Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo,
bei Unsicherheiten hinsichtlich der Therapieüberwachung oder des Vorgehens bietet sich immer ein Gespräch mit Ihrer behandelnden Kardiologin an - da Sie den gesamten Krankheitsverlauf bestens kennt und mit dem 4-beinigen Sorgenkind vertraut ist, kann Ihnen diese die Gründe für das klinische Vorgehen am genauesten erläutern.
Husten kann vielerlei Gründe haben, besser zur Überwachung einer erneuten Dekompensation bietet sich die Ruheatemfrequenz an, wie dies auch schon von meiner Kollegin, Frau Seuß, angesprochen wurde.
Wir drücken Ihnen und Dusty die Daumen und wünschen ein schönes Weihnachtsfest und ein schönes neues Jahr 2014Â
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
bei Unsicherheiten hinsichtlich der Therapieüberwachung oder des Vorgehens bietet sich immer ein Gespräch mit Ihrer behandelnden Kardiologin an - da Sie den gesamten Krankheitsverlauf bestens kennt und mit dem 4-beinigen Sorgenkind vertraut ist, kann Ihnen diese die Gründe für das klinische Vorgehen am genauesten erläutern.
Husten kann vielerlei Gründe haben, besser zur Überwachung einer erneuten Dekompensation bietet sich die Ruheatemfrequenz an, wie dies auch schon von meiner Kollegin, Frau Seuß, angesprochen wurde.
Wir drücken Ihnen und Dusty die Daumen und wünschen ein schönes Weihnachtsfest und ein schönes neues Jahr 2014Â

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo liebes Kardiologie Team, wir waren letztens bei einem Kardiologen um uns eine zweite Meinung einzuholen. Bisher haben wir das Diuretikum Furosemid drei mal täglich eingegeben. Um von dieser hohen Dosis runterzukommen hat uns der der Kardiologe das Diuretikum Unal gegeben und meinte das die Wirkung 8mal so stark wie bei Furosemid ist. Er empfahl uns nur eine Vierteltablette Unal pro Tag einzugeben. Mir scheint das sehr wenig zu sein. Lange Rede kurzer Sinn, dem Hund geht es seit diesem Tag bedeutend schlechter, er atmet schwerer und ich hab den Verdacht, daß sich ein Lungenödem gebildet hat, obwohl wir nicht die 40 Atemzüge erreicht haben. Auffällig ist, das der Hund nach der Wasseraufnahme sehr stark hustet. Ehrlich gesagt weiss ich nicht was hier passiert ist. Kann die Zugabe von so wenig Diuretikum ein Ödem so schnell auslösen? Welche Erfahrungen haben sie mit Unal?
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo!
Wir setzen Unat in aller Regel nicht ein, da es sich um ein humanmedizinisches Präparat handelt. Der Wirkstoff in Unat ist Torasemid. Torasemid ist ebenso wie Furosemid ein Schleifendiuretikum, jedoch ist es tatsächlich um ein Vielfaches potenter als Furosemid und wird daher in weitaus geringeren Mengen verabreicht.
Dennoch sprechen manche Tiere unterschiedlich gut an auf eine Umstellung der Entwässerungsmedikation. Wenn es Ihrem Hund seit der Umstellung schlechter geht und Sie das Gefühl haben, dass die Atmung erschwert ist, dann sollten Sie umgehend das Gespräch mit dem behandelnden Kardiologen/Tierarzt suchen. Generell besteht immer die Möglichkeit, dass die Herzerkrankung fortgeschritten ist, dass die Dosis des neuen Medikaments nicht ausreicht, oder dass Ihr Hund auf Furosemid einfach besser „angesprochen“ hat. Für viele Tiere ist auch die mehrmalige Gabe eines Entwässerungsmedikaments pro Tag wirkungsvoller als die einmalige Gabe einer höheren Dosis.
Da sich leider ein Lungenödem bei unzureichender Entwässerung tatsächlich innerhalb kürzester Zeit heranbilden kann, sollten Sie sich umgehend mit einem Tierarzt in Verbindung setzen. Im Zweifelsfall (da natürlich auch andere Ursachen für schlechteres Allgemeinbefinden und erschwerte Atmung in Frage kommen) sollte ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt werden und je nach Befund und in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt die Entwässerungsmedikation angepasst werden.
Furosemid kann in einer Dosierung von bis zu 3-4 mg/kg Körpergewicht bis zu 3x täglich gegeben werden. Wenn Furosemid als alleinige Entwässerung nicht mehr ausreicht, geben wir meistens als weitere Entwässerungsmedikamente Spironolacton und/oder Hydrochlorothiazid (HCT) dazu.
Änderungen der Medikamentengaben sollten aber nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Tierarzt erfolgen, da wir aus der Ferne natürlich keine Empfehlungen abgeben können.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Wir setzen Unat in aller Regel nicht ein, da es sich um ein humanmedizinisches Präparat handelt. Der Wirkstoff in Unat ist Torasemid. Torasemid ist ebenso wie Furosemid ein Schleifendiuretikum, jedoch ist es tatsächlich um ein Vielfaches potenter als Furosemid und wird daher in weitaus geringeren Mengen verabreicht.
Dennoch sprechen manche Tiere unterschiedlich gut an auf eine Umstellung der Entwässerungsmedikation. Wenn es Ihrem Hund seit der Umstellung schlechter geht und Sie das Gefühl haben, dass die Atmung erschwert ist, dann sollten Sie umgehend das Gespräch mit dem behandelnden Kardiologen/Tierarzt suchen. Generell besteht immer die Möglichkeit, dass die Herzerkrankung fortgeschritten ist, dass die Dosis des neuen Medikaments nicht ausreicht, oder dass Ihr Hund auf Furosemid einfach besser „angesprochen“ hat. Für viele Tiere ist auch die mehrmalige Gabe eines Entwässerungsmedikaments pro Tag wirkungsvoller als die einmalige Gabe einer höheren Dosis.
Da sich leider ein Lungenödem bei unzureichender Entwässerung tatsächlich innerhalb kürzester Zeit heranbilden kann, sollten Sie sich umgehend mit einem Tierarzt in Verbindung setzen. Im Zweifelsfall (da natürlich auch andere Ursachen für schlechteres Allgemeinbefinden und erschwerte Atmung in Frage kommen) sollte ein Röntgenbild des Brustkorbs angefertigt werden und je nach Befund und in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt die Entwässerungsmedikation angepasst werden.
Furosemid kann in einer Dosierung von bis zu 3-4 mg/kg Körpergewicht bis zu 3x täglich gegeben werden. Wenn Furosemid als alleinige Entwässerung nicht mehr ausreicht, geben wir meistens als weitere Entwässerungsmedikamente Spironolacton und/oder Hydrochlorothiazid (HCT) dazu.
Änderungen der Medikamentengaben sollten aber nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Tierarzt erfolgen, da wir aus der Ferne natürlich keine Empfehlungen abgeben können.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Hallo Liebes Kardiologie Team, es sind in der letzten Woche ein Vielzahl von Kompliaktionen eingetreten. Ob die Medikamentenumstellung der Grund dafür ist, ist jetzt keine Diskussion mehr wert. So wurde bei den letzten Blutuntersuchungen ein sehr hoher Hämatokrit- und Urinwert gemessen, dazu gab es einen Verdacht auf Hodenkrebs und "wuchernden Tumorzellen" wie der Kardiologe sagte. Das Herz war sehr Arrhytmisch und die Mediakmenten schlugen nicht mehr an. Wir kämpften mit Infusionen um den Hämatokritwert zu senken. Der Hund trank nur noch und er hat fast nichts mehr gegessen. Gestern abend hatte ich die leise Hoffnung das er sich erholt indem er etwas gegessen hat und er schien etwas lebendiger zu sein. Im laufe der Nacht und heute und enwtickelte der Hund einen massiven Wasserbauch sowie auch Wasser zwischen den Gliedmassen und unter dem Brustkorb. Der Hund schlief nur noch und konnte sich kaum noch bewegen. Wir entschieden uns schweren Herzens ihm weitere Qualen zu ersparen und er wurde heute nachmittag eingeschläfert. Noch einmal Danke für ihre Hilfe im Forum. Grüsse nach München, Alex Wilhems
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Re: Mitralklappeninsuffizienz bei Dackel
Es tut uns leid zu hören, dass Sie Ihr Dackelchen verloren haben. Sie haben alles getan, um ihm noch eine schöne Zeit zu geben und haben ihn gehen lassen, als es nicht mehr anders möglich war.
Viele Grüße,
Alexandra Seuß
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Alexandra Seuß
Team Tierkardiologie
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