Guten Abend,
ich habe eine Westie-Hündin (12,8 Jahre alt),die seit einiger Zeit an Diabetes leidet.
Gipsy ist nicht übergewichtig und immer viel bewegt worden. Nun kam seit letztem Herbst Husten hinzu, so eine Art Würgen, als wenn sie etwas los werden müsse im Hals.
Mein Tierarzt diagnostizierte eine Halsentzündung, diese wurde behandelt. Aber der diskrete, doch hartnäckige Husten hielt sich, störte aber nicht.
Im Herzultraschall sowohl das Röntgenbild vom Thorax war zu diesem Zeitpunkt laut Tierarzt alles ohne Befund.
Seit einigen Monaten ist gelegentlich ein Hecheln am Abend bei ihr zu vernehmen, auch nachts wird sie öfter unruhig.
Nun bekam meine Hündin in der letzten Woche eine schwere Magen-Darm Infektion, gleichzeitig entwickelte sich ein belastender Husten für sie, der mit Pfeif-und Brummtönen einherging.
Daher wurde ihre Lunge erneut geröntgt, dieses Mal war die Lunge laut Tierärztin (eine Tierklinik mit verschiedenen Tierärzten) nicht frei und meine Hündin erhielt eine Entwässerungsspritze, ich sollte ab dann 3x10 mg Dimazon täglich geben.
Zwei Tage später wurde dann erneut ein Herzultraschall gemacht, das Ergebnis war laut Tierärztin recht ordentlich, es sei eine "Aussackung des rechten(?)Vorhofes erkennbar, aber der Rückfluss sei gut.
Daher solle ich doch das Dimazon drosseln und es nur im Notfall geben, weitere Herztabletten bräuchte sie nicht.
In den folgenden Tagen stellte ich eine weitere Verschlechterung der Atmung fest - morgens beginnt die Atmung meiner Hündin noch recht ruhig, am Abend und in der Nacht hechelt sie viel, ihre Schleimhäute sind oft sehr blass (ich messe an den Lefzen immer ihren Blutzucker, daher sehe ich es immer gleich).
Jetzt liegt sie neben mir, sie atmet gerade über 80mal in der Minute und es kommt mir viel zu viel vor.
Ich bin drauf und dran, einen zweiten (richtigen) Tierkardiologen aufzusuchen, um sicher zu gehen, dass hier nicht doch was schief geht.
Ich bin nicht misstrauisch gegenüber meiner Tierarzt-Klinik,habe aber Handlungsbedarf und mag meine Hündin nicht in diesem geschwächten und kritischen Zustand lassen.
Ich würde es auch offen sagen, dass ich mir eine zweite Meinung einholen möchte.
Was bedeutet die schnelle Atmung am Abend und die Unruhe in der Nacht für meine Hündin, bin ich übertrieben besorgt oder macht das Aufsuchen eines "richtigen" Tierkardiologen Sinn?
Mit herzlichem Gruß
zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Moderator: j.schöbel
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- Joined: Thu Jun 05, 2014 2:10 pm
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Hallo!
Leider können wir ohne Ihr Tier selbst untersucht zu haben keine Therapieempfehlungen geben.
Sodass wir leider nicht beurteilen können, ob die von Ihnen geschilderten Symptome aufgrund einer kardialen Ursache auftreten. So gibt es neben Herzerkrankungen auch andere Krankheiten, die eine nächtliche Unruhe und vermehrtes Hecheln hervorrufen können, wie beispielsweise der Morbus Cushing (Überfunktion der Nebennierenrinde). Wie aber bereits gesagt, ist es uns leider nicht möglich dies aus der Ferne zu beurteilen. Da Sie jedoch das Gefühl haben, dass es Ihrer Hündin nicht gut geht, ist es sicherlich ratsam eine weitere Abklärung durchzuführen. Sollte sich dann das Herz nicht als Grundursache für die Beschwerden herausstellen, sollte nach anderen Ursachen gesucht werden.
Beim Atemfrequenz zählen sollten Sie jedoch beachten, dass Sie wirklich zählen wenn Ihr Hund in Ruhe ist, also nicht wenn er hechelt. Das bedeutet am Besten zählen Sie wenn Ihre Hündin ruhig im Körbchen oder auf der Couch neben Ihnen liegt oder sogar schläft. Dann zählen Sie ein Mal Heben und Senken als einen Atemzug. Die Atemfrequenz in Ruhe sollte dabei nicht über 45 Atemzügen pro Minute betragen. Wenn die Atemfrequenz dauerhaft erhöht ist, raten wir Ihnen einen Tierarzt aufzusuchen, da im Falle einer vorliegenden Linksherzerkrankung dies ein Hinweis auf ein Lungenödem (Flüssigkeitsrückstau in die Lunge) oder im Falle einer Rechtsherzerkrankung dies ein Hinweis auf Thoraxerguss (Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb) sein kann.
Wir wünschen für Ihre Hündin alles Gute!
Viele Grüße
A.Leithner
Leider können wir ohne Ihr Tier selbst untersucht zu haben keine Therapieempfehlungen geben.
Sodass wir leider nicht beurteilen können, ob die von Ihnen geschilderten Symptome aufgrund einer kardialen Ursache auftreten. So gibt es neben Herzerkrankungen auch andere Krankheiten, die eine nächtliche Unruhe und vermehrtes Hecheln hervorrufen können, wie beispielsweise der Morbus Cushing (Überfunktion der Nebennierenrinde). Wie aber bereits gesagt, ist es uns leider nicht möglich dies aus der Ferne zu beurteilen. Da Sie jedoch das Gefühl haben, dass es Ihrer Hündin nicht gut geht, ist es sicherlich ratsam eine weitere Abklärung durchzuführen. Sollte sich dann das Herz nicht als Grundursache für die Beschwerden herausstellen, sollte nach anderen Ursachen gesucht werden.
Beim Atemfrequenz zählen sollten Sie jedoch beachten, dass Sie wirklich zählen wenn Ihr Hund in Ruhe ist, also nicht wenn er hechelt. Das bedeutet am Besten zählen Sie wenn Ihre Hündin ruhig im Körbchen oder auf der Couch neben Ihnen liegt oder sogar schläft. Dann zählen Sie ein Mal Heben und Senken als einen Atemzug. Die Atemfrequenz in Ruhe sollte dabei nicht über 45 Atemzügen pro Minute betragen. Wenn die Atemfrequenz dauerhaft erhöht ist, raten wir Ihnen einen Tierarzt aufzusuchen, da im Falle einer vorliegenden Linksherzerkrankung dies ein Hinweis auf ein Lungenödem (Flüssigkeitsrückstau in die Lunge) oder im Falle einer Rechtsherzerkrankung dies ein Hinweis auf Thoraxerguss (Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb) sein kann.
Wir wünschen für Ihre Hündin alles Gute!
Viele Grüße
A.Leithner
Andrea Leithner
Tier
Tier
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Liebe Frau Leithner!
Recht vielen Dank für die schnelle Antwort - gerne würde ich meine Hündin bei Ihnen persönlich vorstellen, was aber leider wegen der sehr großen Entfernung nicht möglich ist
.
Inzwischen wurde meine Hündin notfallmäßig in einer großen Tierklinik nochmals untersucht, hier stellte man beim Röntgen der Lunge fest, dass das Herz etwas zu groß ist, und die Lunge wurde als "gezeichnet" beschrieben.
Darunter kann ich mir sehr wenig vorstellen
, doch am kommenden Donnerstag haben wir dort einen Termin bei einer "richtigen"
Kardiologin, bei der das Herz nochmals mit Ultraschall gründlich untersucht wird.
Dann hoffe ich, dass ich einen kleinen Schritt weiterkomme, was die Diagnose anbelangt.
Liebe Abendgrüße und noch einen schönen Sonntagabend für alle hier!
Recht vielen Dank für die schnelle Antwort - gerne würde ich meine Hündin bei Ihnen persönlich vorstellen, was aber leider wegen der sehr großen Entfernung nicht möglich ist

Inzwischen wurde meine Hündin notfallmäßig in einer großen Tierklinik nochmals untersucht, hier stellte man beim Röntgen der Lunge fest, dass das Herz etwas zu groß ist, und die Lunge wurde als "gezeichnet" beschrieben.
Darunter kann ich mir sehr wenig vorstellen


Dann hoffe ich, dass ich einen kleinen Schritt weiterkomme, was die Diagnose anbelangt.
Liebe Abendgrüße und noch einen schönen Sonntagabend für alle hier!

Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Hallo,
gibt es schon eine Diagnose?
Liebe Grüße
Irmi
gibt es schon eine Diagnose?
Liebe Grüße
Irmi
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Hallo, aus aktuellem Anlass ein Kommentar von einem Humanmediziner:
Vor 5 Tagen habe ich abends meine Mopshündin (gerade 13J. alt geworden) zum Gassigehen geschickt. Plötzlich einsetzende Luftnot / Hecheln und zentrale Zyanose. War nach einer Stunde wieder besser. Am nächsten Morgen gleiche Symptomatik, nicht besser sondern eher schlechter werdend. Leider musste ich an die Arbeit und 24h-Dienst. Meine Frau ganz alleine mit der Situation. Manchmal hatte der Hund trocken gehustet und 2x gewürgt. Als ich vom Dienst nach Hause kam (hatte aus der Klinik ACE-Hemmer mitgebracht und Diuretikum) permanentes Hecheln. Meine Vermutung war eine akute Herzinsuffizienz. Med. verabreicht, kurzzeitig leichte Besserung im Verlauf von 4 Stunden, danach wieder wie zuvor. Nachts fiel mir dann doch ein Herzrasen mit Frequenzen von 240/min. (arrhythmisch) auf und ein Herzgeräusch. Jetzt kam mir die Idee auf eine rhythmogene Herzinsuffizienz auf dem Boden einer chron. Herzinsuff. Betablocker Bisoprolol versucht, ohne wesentlichen Erfolg, wollte auch nicht weiter steigern, um die Insuffizienz nicht zu verschlimmern. Also griff ich zur letzten Option und bin abends in die Notdienstapotheke gefahren und habe ein Herzglykosid besorgt und entsprechend dem Körpergewicht des Hundes aufdosiert. Man konnte daraufhin zusehen, wie es dem Hund von Stunde zu Stunde besser ging, Herzfrequenz halbiert, Atemfrequenz halbiert und ohne Hecheln, so dass jetzt die Rhythmusstörung beseitigt ist, die Herzinsuffizienz therapiere ich mit ACE-Hemmer aus der Humanmedizin und bin auf den weiteren Verlauf gespannt.
Deine Schilderungen lassen mich am ehesten auch an eine Herzinsuff. denken (Dein Hund ist ja auch schon alt). Hier ist das Röntgenbild in Verbindung mit einem Herzecho durch einen erfahrenen Untersucher (in der Humanmedizin gibt es auch einen Blutmarker "BNP") aussagekräftig.
In meiner Gegend gibt es leider keine entsprechenden Untersuchungsmöglichkeiten, daher habe ich mich zu einem eigensinnigen Selbstversuch hinreissen lassen nach vorheriger Internetrecherche bzgl. der Dosierungen.
Viel Erfolg
Andreas
Vor 5 Tagen habe ich abends meine Mopshündin (gerade 13J. alt geworden) zum Gassigehen geschickt. Plötzlich einsetzende Luftnot / Hecheln und zentrale Zyanose. War nach einer Stunde wieder besser. Am nächsten Morgen gleiche Symptomatik, nicht besser sondern eher schlechter werdend. Leider musste ich an die Arbeit und 24h-Dienst. Meine Frau ganz alleine mit der Situation. Manchmal hatte der Hund trocken gehustet und 2x gewürgt. Als ich vom Dienst nach Hause kam (hatte aus der Klinik ACE-Hemmer mitgebracht und Diuretikum) permanentes Hecheln. Meine Vermutung war eine akute Herzinsuffizienz. Med. verabreicht, kurzzeitig leichte Besserung im Verlauf von 4 Stunden, danach wieder wie zuvor. Nachts fiel mir dann doch ein Herzrasen mit Frequenzen von 240/min. (arrhythmisch) auf und ein Herzgeräusch. Jetzt kam mir die Idee auf eine rhythmogene Herzinsuffizienz auf dem Boden einer chron. Herzinsuff. Betablocker Bisoprolol versucht, ohne wesentlichen Erfolg, wollte auch nicht weiter steigern, um die Insuffizienz nicht zu verschlimmern. Also griff ich zur letzten Option und bin abends in die Notdienstapotheke gefahren und habe ein Herzglykosid besorgt und entsprechend dem Körpergewicht des Hundes aufdosiert. Man konnte daraufhin zusehen, wie es dem Hund von Stunde zu Stunde besser ging, Herzfrequenz halbiert, Atemfrequenz halbiert und ohne Hecheln, so dass jetzt die Rhythmusstörung beseitigt ist, die Herzinsuffizienz therapiere ich mit ACE-Hemmer aus der Humanmedizin und bin auf den weiteren Verlauf gespannt.
Deine Schilderungen lassen mich am ehesten auch an eine Herzinsuff. denken (Dein Hund ist ja auch schon alt). Hier ist das Röntgenbild in Verbindung mit einem Herzecho durch einen erfahrenen Untersucher (in der Humanmedizin gibt es auch einen Blutmarker "BNP") aussagekräftig.
In meiner Gegend gibt es leider keine entsprechenden Untersuchungsmöglichkeiten, daher habe ich mich zu einem eigensinnigen Selbstversuch hinreissen lassen nach vorheriger Internetrecherche bzgl. der Dosierungen.
Viel Erfolg
Andreas
-
- Posts: 44
- Joined: Tue Jul 01, 2014 10:58 am
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Hallo,
wir freuen uns zu hören dass es Ihrer Mopshündin wieder besser geht.
Generell ist eine kardiale Therapie auf Verdacht, ohne eine genaue Diagnose, sehr risikoreich, da es einige Kontraindikationen zum Medikamenteneinsatz je nach Herzerkrankung gibt, die im schlimmsten Fall die Situation verschlimmern können.
Alles Gute für Ihre Hündin,
viele Grüße
wir freuen uns zu hören dass es Ihrer Mopshündin wieder besser geht.
Generell ist eine kardiale Therapie auf Verdacht, ohne eine genaue Diagnose, sehr risikoreich, da es einige Kontraindikationen zum Medikamenteneinsatz je nach Herzerkrankung gibt, die im schlimmsten Fall die Situation verschlimmern können.
Alles Gute für Ihre Hündin,
viele Grüße
Anna Fritscher
Tier
Tier
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Hallo. Darf ich fragen, was bei der Untersuchung raus kam?
Viele Grüsse
Viele Grüsse
Re: zum Abend hin immer beschleunigte Atmung/Hecheln
Guten Tag,
der Beitrag liegt 10 Jahre zurück und die Untersuchungsbefunde wurden nicht von uns erhoben. Generell dürfen Untersuchungsbefunde tierärztlicher Seits aus Datenschutzgründen nicht preisgegeben werden.
Die Tierbesitzer selbst dürfen natürlich Feedback in das Forum geben.
der Beitrag liegt 10 Jahre zurück und die Untersuchungsbefunde wurden nicht von uns erhoben. Generell dürfen Untersuchungsbefunde tierärztlicher Seits aus Datenschutzgründen nicht preisgegeben werden.
Die Tierbesitzer selbst dürfen natürlich Feedback in das Forum geben.
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München