Hallo,
es würde mich interessieren, ob es bestimmte Charakteristika gibt, die den Husten, der durch den Druck des vergrößerten Vorhofs auf den Bronchus entsteht, kennzeichnen?
Betroffen ist unsere ca. 14-jährige Hündin. Mitral- und (in geringerem Maße) Trikuspidalklappeninsuffizienz wird seit gut zwei Jahren behandelt, zunächst mit Fortekor, seit ca. 14 Tagen mit Cardalis. Der letzte Ultraschall vor zwei Wochen zeigte einen leicht vergrößerten Vorhof, ansonsten war das Ergebnis nicht wesentlich schlechter, als im vergangenen Jahr.
Der Husten hält nun schon mehrere Wochen an, wurde zunächst mit Verdacht auf Infekt ohne Erfolg nacheinander mit Hustenlöser und Antibiotika behandelt. Auch die Umstellung auf Cardalis brachte keine Änderung. Die Atemfrequenz wird seit zwei Jahren beobachtet und liegt relativ unverändert bei 13-15 im Schlaf.
Bei Spaziergängen tritt der Husten in der Regel nicht auf (auch Sprints führen nur selten zu kurzfristigem Husten), Leistungsschwäche ist nicht zu beobachten, der Appetit ist hervorragend.
Der Husten beginnt manchmal im Schlaf, aber genauso häufig auch in wachen Phasen. Zunächst kommt es meist zu würgendem Husten, der ein langanhaltendes "Hüsteln" nach sich zieht (teilweise wird sich dann wieder in den Schlaf gehüstelt oder es komm erneut zu würgendem Husten).
Viele Grüße
Familie Rösler
Husten
Moderator: j.schöbel
Re: Husten
Hallo,
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur allgemeine Aussagen zu Erkrankungen geben können und nicht genauer auf möglicherweise vorliegende Befunde bei Ihrem Tier eingehen können, da wir den Patienten nicht selbst untersucht haben und die Befunde nicht kennen.
Generell besteht die Standardtherapie bei einer Miralklappenendokardiose ab dem ersten Eintreten von Herzversagen in Form eines Lungenödems ("Wasser auf der Lunge") aus dem Diuretikum Dimazon (Wirkstoff Furosemid), dem pumpkraft-fördernden Medikament Vetmedin (Wirkstoff Pimobendan) und einem ACE-Inhibitor (z.B. Fortekor).
Je nach individueller Therapieansprache und Progression der Erkrankung kann diese Medikation zusätzlich durch die Gabe weiterer Diuretika ergänzt werden (z.B. HCT, Spironolacton). Inwiefern bei Ihrem Hund bereits ein Lungenödem vorlag, ist für uns leider nicht beurteilbar.
Um einzuschätzen, ob die Entwässerungstherapie für den Patienten gut eingestellt ist, ist die Atemfrequenz regelmäßig zu evaluieren. Diese sollte in Ruhe < 40 Atemzügen/Minute liegen. Sie schreiben, dass bei Ihrem Hund eine stabile Atemfrequenz von 13-15 Atemzügen pro Minute vorliegt. Dies spricht gegen einen kardialen Husten auf Grund eines Lungenödems. Auch der chronische Verlauf ohne wirkliche Verschlechterung spricht eher gegen eine kardiale Ursache.
Um den Husten weiter abzuklären, sollte ein Röntgenbild des Brustkorbes in mindestens zwei, besser drei Ebenen, angefertigt werden. Durch diese diagnostische Maßnahme kann das Lungengewebe der Lungenflügel, sowie die Luftröhre besser evaluiert werden. Auch eine Infektion mit Lungenwürmern kommt in Frage; diese sollte über eine Kotuntersuchung ausgeschlossen werden. Liegt ein Auslandsvorbericht vor, kann auch eine Herzwurmabklärung mittels Blutuntersuchung erfolgen. Sollten diese Ansätze keine Befunde erbringen, wäre eine endoskopische Untersuchung von Luftröhre und Bronchien eine weitere Möglichkeit zur Abklärung.
Differentialdiagnostisch kann ein Husten generell sowohl durch Erkrankungen der oberen Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre), als auch durch intrathorakale Prozesse oder Erkrankungen des Lungengewebes selbst verursacht werden. Je nach klinischen Befunden wird Ihr Tierarzt erste Verdachtsdiagnosen stellen und diese weiter verfolgen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur allgemeine Aussagen zu Erkrankungen geben können und nicht genauer auf möglicherweise vorliegende Befunde bei Ihrem Tier eingehen können, da wir den Patienten nicht selbst untersucht haben und die Befunde nicht kennen.
Generell besteht die Standardtherapie bei einer Miralklappenendokardiose ab dem ersten Eintreten von Herzversagen in Form eines Lungenödems ("Wasser auf der Lunge") aus dem Diuretikum Dimazon (Wirkstoff Furosemid), dem pumpkraft-fördernden Medikament Vetmedin (Wirkstoff Pimobendan) und einem ACE-Inhibitor (z.B. Fortekor).
Je nach individueller Therapieansprache und Progression der Erkrankung kann diese Medikation zusätzlich durch die Gabe weiterer Diuretika ergänzt werden (z.B. HCT, Spironolacton). Inwiefern bei Ihrem Hund bereits ein Lungenödem vorlag, ist für uns leider nicht beurteilbar.
Um einzuschätzen, ob die Entwässerungstherapie für den Patienten gut eingestellt ist, ist die Atemfrequenz regelmäßig zu evaluieren. Diese sollte in Ruhe < 40 Atemzügen/Minute liegen. Sie schreiben, dass bei Ihrem Hund eine stabile Atemfrequenz von 13-15 Atemzügen pro Minute vorliegt. Dies spricht gegen einen kardialen Husten auf Grund eines Lungenödems. Auch der chronische Verlauf ohne wirkliche Verschlechterung spricht eher gegen eine kardiale Ursache.
Um den Husten weiter abzuklären, sollte ein Röntgenbild des Brustkorbes in mindestens zwei, besser drei Ebenen, angefertigt werden. Durch diese diagnostische Maßnahme kann das Lungengewebe der Lungenflügel, sowie die Luftröhre besser evaluiert werden. Auch eine Infektion mit Lungenwürmern kommt in Frage; diese sollte über eine Kotuntersuchung ausgeschlossen werden. Liegt ein Auslandsvorbericht vor, kann auch eine Herzwurmabklärung mittels Blutuntersuchung erfolgen. Sollten diese Ansätze keine Befunde erbringen, wäre eine endoskopische Untersuchung von Luftröhre und Bronchien eine weitere Möglichkeit zur Abklärung.
Differentialdiagnostisch kann ein Husten generell sowohl durch Erkrankungen der oberen Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre), als auch durch intrathorakale Prozesse oder Erkrankungen des Lungengewebes selbst verursacht werden. Je nach klinischen Befunden wird Ihr Tierarzt erste Verdachtsdiagnosen stellen und diese weiter verfolgen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!
Laura Mang
Tier
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