Dogge 10 Jahre Herzprobleme

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Schuetz
Posts: 2
Joined: Sat May 09, 2015 5:24 am

Dogge 10 Jahre Herzprobleme

Post by Schuetz »

Hallo,
besitze einen 10 Jahre alten Doggenrüden. Dieser begann im letzten Winter ab und zu zu husten und schleckte sich vermehrt die Schnauze. Besuch beim Tierarzt: Verdacht auf Herzasthma, Gabe von Cortison, kurzfristig, aber hochdosiert, Hund hatte in der darauffolgenden Woche zwei Ohnachtsanfälle und bekam extreme Wasseransammlung im Bauchraum, Punktion des Wassers, danach: Diagnose: Herzrhythmusstörung (jeder 10.Herzschlag setzt aus), Herzschwäche, Medikation: Dimazon 1,5 Tabletten (2x täglich) und Lanitop 2,5 Tabletten (2x täglich), seither: anfänglich ging Wasseransammlung zurück, tritt jetzt (2 Wochen) wieder verstärkt auf, von Anbeginn der Gabe von Lanitop ganz deutlich erhöhte Herzfrequenz.
Zustand: zunehmend weniger Ausdauer, starkes Hecheln, sobald er läuft.
Wozu raten Sie? Wäre eine Untersuchung bei Ihnen möglich?
Gruß
G.Schütz
mtorti
Posts: 95
Joined: Mon Mar 30, 2015 4:53 pm

Re: Dogge 10 Jahre Herzprobleme

Post by mtorti »

Guten Morgen!

bitte haben Sie Verständnis dass wir keine Diagnosen bestätigen oder individuelle Therapieempfehlungen geben können ohne Ihr Tier selbst untersucht zu haben.

Im Allgemeinen ist es so dass Doggen im Alter dazu neigen eine Dilatative Kardiomyopathie (DCM) zu entwickeln, in folge der sich die Herzkammern vergrößern (http://www.tierkardiologie.lmu.de/besitzer/dcm.html). Beim DCM treten oft auch Herzrhythmusstörungen auf, die zum Ohnmachtsanfällen (Synkopen) führen können.

Die Therapie von Patienten mit DCM ist abhängig vom Schweregrad der Krankheit, und Tiere können folgende Medikamentengruppen bekommen: (1) Entwässerungsmedikamente (z. B. Furosemid -  Dimazon), (2) pumpkraft-fördernde Medikamente (z. B. Pimobendan - Vetmedin/Cardisure), (3) ACE-Hemmer (z. B. Ramipril - Vasotop) und Antiarrhythmika.

Zu ihren Fragen:

(1) Wozu raten Sie?
Um einzuschätzen, ob die Entwässerungstherapie für den Patienten gut eingestellt ist, ist die Atemfrequenz regelmäßig zu evaluieren. Diese sollte in Ruhe <40 Atemzügen/Minute liegen. Wenn die dauernd erhöht ist, oder der Patient schwer (mit dem Bauch) atmet oder Hustet, konnte dies ein Hinweis auf eine erneute Dekompensation sein. Sie konnten auch der Bauchumfang messen - wenn er zunimmt konnte dies auch ein Hinweis der Dekompensation sein. Je nach individueller Therapieansprache und Progression der Herzerkrankung kann die Entwässerungstherapie zusätzlich ergänzt werden (z.B. durch die Gabe weiterer Diuretika).
Weiterhin sollte bei Ihrem Hund auch EKG angefertigt werden (am besten Langzeit-EKG oder 24-Stunden EKG) um die Herzrhythmusstörungen und auch die Antiarrhythmische Therapie besser evaluieren zu können.

(2) Wäre eine Untersuchung bei Ihnen möglich?
Natürlich ist eine Untersuchung auch bei uns möglich. Sie können ein Termin telefonisch ausmachen (+49 (0)89 / 2180 - 2650).

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund alles Gute!

Dr. Marin Torti
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Schuetz
Posts: 2
Joined: Sat May 09, 2015 5:24 am

Re: Dogge 10 Jahre Herzprobleme

Post by Schuetz »

Sehr geehrter Herr Dr.Torti,

ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre rasche Rückmeldung.
Leider ist mein Hund letzte Nacht eingeschlafen.                                 
Vielleicht hätte ich mich schon früher an Sie wenden müssen. Aber dazu ist es jetzt.

Nochmals vielen Dank

Herzliche Grüße

Gabriele Schütz
p.holler
Posts: 390
Joined: Mon Aug 01, 2011 9:03 am

Re: Dogge 10 Jahre Herzprobleme

Post by p.holler »

Wir bedauern Ihren Verlust sehr und wünschen Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit! Leider verliert man einen geliebten 4-Beiner immer zu früh.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Peter Holler
[font=Verdana]Diplomate ACVIM Cardiology
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universit
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