Kontrastmitteluntersuchung Links-Rechts-Shunt

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Moderator: j.schöbel

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Kaminze
Beiträge: 1
Registriert: Sa Feb 20, 2010 9:57 am

Kontrastmitteluntersuchung Links-Rechts-Shunt

Beitrag von Kaminze »

Hallo,

ich bin etwas ratlos und hoffe auf Ihre Hilfe.

Bei meinem jetzt einjährigen Kater (EKH) wurde im November letzten Jahres ein Herzfehler diagnostiziert.
Die damalige TA entdeckte bei der Kastration und anschließendem Röntgen ein vergrößertes Herz, machte einen Herzschall und stellte eine restriktive Kardiomyopathie fest. Ich sollte dem Kater zwei mal täglich eine 1/4 Tablette Atenolol geben.

Weil mir das keine Ruhe ließ war ich gestern mit ihm nochmals zum Schallen bei einer Kardiologin.
Diese hat ihn geschlagene 2 Stunden geschallt und mir auch endlich einmal die ganzen ausgelesenen Werte erläutert.
Nach ihrer Untersuchung ist die Diagnose restriktive Kardiomyopathie nicht haltbar.
Aufgrund aller geschallten Werte vermutet sie einen links-rechts Septumdefekt.
Auf den Röntgenbildern sieht die Lunge auch etwas "schlecht durchblutet" aus.
Aber trotz des zweistündigen Schalls konnte sie das "Loch" oder den "Shunt" nicht finden.
Es gibt wohl noch die Möglichkeit, das durch Spritzen eines Kontrastmittels eindeutig festzustellen.
So wie ich es verstanden habe, verursacht dieses Mittel "Bläschen" und man kann dann sehen, ob diese zwischen den beiden Kammern wandern, was eindeutig auf ein Loch hinweist.
Sie selbst möchte das jedoch nicht machen, weil es wohl nicht ungefährlich ist, könne mich aber auf Wunsch an eine entsprechende Tierklinik verweisen.

Nun meine Fragen:
Machen Sie solche Untersuchungen?
Wie riskant ist so eine Untersuchung?
Ist so ein shunt operabel?
Wie soll ich das einordnen - was für Komplikationen bringt so ein Septumdefekt mit sich -Lebenserwartung meines Katers?

Mein Kater ist die absolute Angstkatze und das Herz pochte wild..
Die Kardiologin meinte, auch daran könnte es liegen, dass sie den shunt beim Schallen nicht sehen konnte.
Wir sind so verblieben, dass der Kater erst einmal keine Medikamente bekommt und wir den Schall in einem halben, dreiviertel Jahr wiederholen, evtl. dann mit sediertem Kater.
Ansonsten soll ich mir überlegen, ob ich diese Kontrastmitteluntersuchung durchführen lassen möchte.

Ich bin einigermaßen verzweifelt, vor allem, weil mein Kater noch so jung ist und ich ihn gerne noch eine Weile bei mir hätte.
Ich habe ständig Angst, dass es zu einer Thrombose oder zu Wasser in der Lunge kommt.

Über Ihre Einschätzung zu der ganzen Sache würde ich mich sehr freuen.

Traurige Grüße, Kaminze
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Kontrastmitteluntersuchung Links-Rechts-Shunt

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

eine solche Untersuchung ("Bubble-Studie") kann bei uns in der Uniklinik in München (Anmeldung 089-2180-2650) durchgeführt werden. (Alternativ ist dies bestimmt auch in der Uniklinik in Gießen möglich.)
Für diese Kontrastuntersuchung muss ein Venenkatheter in eine Beinvene gelegt werden, dann wird eine spezielle Infusionslösung, die mit winzigen Luftblässchen angereichert ist injeziert. Diese Untersuchung wird in der Regel gut vertragen. Je nach Lokalisation und Größe des Shunts (Atrium oder Ventrikelseptum, kleiner oder großer Defekt) sind die Therapie und Prognose unterschiedlich und können von einer normalen Lebenserwartung und keiner Therapie bis hin zu einer schwerwiegenden Herzerkrankung mit eingeschränkter Prognose sein.
Bitte sagen Sie mir doch hier im Forum kurz Bescheid falls Sie bei uns einen Termin vereinbaren, damit ich die Befunde weitergeben kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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