Hallo!
Meine 13jährige Katze hatte ihr ganzes Leben lang ein auffälliges weißes Blutbild (Neutropenie, manchmal auch Lymphopenie) aber OHNE andere Krankheitssymptome und ich hatte immer den Verdacht, dass ihre Milz geschädigt ist (Banti-Syndrom??). Sie hatte die ganzen Jahre tendenziell eher zu viele Erythrozyten und auch immer einen erhöhten Hämatokrit, es wurde allerdings nie ein Blutausstrich gemacht.
Im April d. J. bekam sie ihren ersten Anfall und beim Herzultraschall wurden Extrasystolen festgestellt, ansonsten o. B. am Herzen, was die Kardiologin als ungewöhnlich bezeichnete. Am 1. Juni 2010 wurde ein großes Blutbild angefertigt, alles war okay, nur die Leukozyten waren lediglich bei 3500 und die Lympozyten sogar bei nur 400 - Leber- und Nierenwerte sowie Erythrozyten, Hämatokrit, Albumin etc. alles bestens - also alles wie die Jahre zuvor!!! Ihr Blutdruck war auch normal bei 130. Ab Mitte Juni bekam sie 1/8 Atenolol 25 mg pro Tag und hatte dann immer weniger Appetit. Circa nach einer Woche fing Erbrechen von Magenflüssigkeit und Durchfall (teils gelblich, teils schwarz) an, woraufhin sie Tylosin bekam und es damit auch wieder wegging. Kurze Zeit später hat sie gar nichts mehr gefressen und ihr Fell wurde struppig, sie war matt und sah total abgemagert aus. Sie hatte auch 2 x seltsame Anfälle, die eher wie etwas Neurologisches schienen...bei der Untersuchung am 28. Juli 2010 war sie total ausgetrocknet und sollte daher 3 x Infusionen unter die Haut bekommen, alles andere war unauffällig (Abtasten des Bauches, Schleimhäute etc.). Schon nach der 2. Infusion bekam sie einen abends dicken Bauch und am 30. Juli habe ich das dann angesprochen, es erfolgte ein Ultraschall des Bauchraums: Lebervergrößerung, gestaute Gallengänge, Milzvergrößerung, Pankreas eher unauffällig, aber starker Ikterus. Blutbild des gleichen Tages: heftige Leukozytose (>26), starke Anämie (nur mehr 3.5), Albumin drastisch gesunken, Hämatokrit nur mehr 18. Im Blutausstrich auffällige Eosinophilie, die nicht zu den anderen Symptomen passte...! Des Weiteren war eine Leberbiopsie gemacht worden und der Ausstrich ergab eine mäßige Poikilozytose. Im Blutbild (Labor) war die Eosinophilie allerdings nicht so besonders ausgeprägt.
Sofortige stationäre Aufnahme: Plasmaersatz, Antibiose und Prednisolon um ihr Immunsystem in Schach zu halten. 3 Tage später erhielten wir den Pankreaslipase-Wert: 5,7.
Am 5. Tag bekam sie eine Bluttransfusion eines gesunden Spendertieres und ich holte sie dann nach Hause. Leider war ihr Hämatokrit gleich wenige Tage später weiter gesunken und nach als dann nach ca. 2 Wochen der Besserung - sie hat wieder mit Appetit gefressen! - auch noch der Katzenschnupfen ausbrach, war es zuviel, sie verstarb.
Mich würde nun interessieren, ob es schon einmal vorgekommen ist, dass eine Katze auf Atenolol allergisch reagiert hat (was ihre Eosinophilie erklären würde, denn sie war eine einheimische Wohnungskatze, also Parasitenbefall ist höchst unwahrscheinlich)???
Denn es kann nicht sein, dass sich der Allgemeinzustand eines ansonsten relativ gesunden Tieres innerhalb von 6 Wochen so dramatisch verschlechtert und das einzige was sich in diesen 6 Wochen verändert hat war die tägliche Gabe von Atenolol 25 mg, jeweils 1/8 Tabl. !!!
Hatten Sie schon Fälle wo Katzen durch Atenolol eine Leber- und Bauchspeicheldrüsenentzündung bekamen?
Vielen Dank für Ihre Information!
Pankreatitis als Folge von Atenolol bei KATZE
Moderator: j.schöbel
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- Joined: Mon Aug 30, 2010 7:03 pm
Re: Pankreatitis als Folge von Atenolol bei KATZE
Hallo,
Atenolol wird von den meisten Katzen ohne Probleme vertragen. Typische Nebenwirkungen (falls welche auftreten) sind eher ein geringgradiger Blutdruckabfall und daraus resultierende Schlappheit. Theoretisch kann auch Durchfall als Nebenwirkung auftreten. Die von Ihnen hier aufgeführten Symptome sind keine typischen Nebenwirkungen von Atenolol. Evt. sind die Bauchspreicheldrüsenprobleme einfach zufällig gleichzeitig mit der Atenololgabe aufgetreten.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Atenolol wird von den meisten Katzen ohne Probleme vertragen. Typische Nebenwirkungen (falls welche auftreten) sind eher ein geringgradiger Blutdruckabfall und daraus resultierende Schlappheit. Theoretisch kann auch Durchfall als Nebenwirkung auftreten. Die von Ihnen hier aufgeführten Symptome sind keine typischen Nebenwirkungen von Atenolol. Evt. sind die Bauchspreicheldrüsenprobleme einfach zufällig gleichzeitig mit der Atenololgabe aufgetreten.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit