Hallo!
Mein 7jähriger Kater Paul, der an einer angeborenen Trikuspidalklappeninsuffizienz mit Aszitesbildung leidet, wird seit ca. drei Monaten mit Fortekor, Lasix und Prilactone behandelt. Die anfängliche, von unserer HausTÄ in Absprache mit der Tierklinik verordnete Dosierung betrug 2,5mg Fortekor einmal täglich sowie 10mg Lasix und 10mg Prilactone jeweils zweimal täglich. Als unsere TÄ in den Weihnachtsferien in Urlaub war, haben wir mit Paul eine andere TÄ aufgesucht, die uns riet, Prilactone entweder drastisch zu reduzieren (auf 2,5mg einmal täglich), oder besser ganz abzusetzen, da dies die Herzfrequenz zu stark erhöhe (Paul hat eine Herzfrequenz von ca. 128 bis 148) und die Tiere hyperaktiv mache. Nun haben wir Prilactone seit ca. 3 Wochen ganz weggelassen, da die TÄ auch Pauls leichten Juckreiz im Nackenbereich darauf zurückführte, und müssen feststellen, dass die Aszitesbildung seitdem wieder deutlich mehr wird. Mit Prilactone haben wir das Wasser immer relativ schnell aus Paul herausgebracht.
Wir wissen jetzt nicht, ob wir Paul nun wieder Prilactone geben sollen und wenn ja in welcher Dosierung, da wir aufgrund der unterschiedlichen ärztlichen Ratschläge verunsichert sind. Paul wiegt 4,6 kg, ist ansonsten fröhlich und hat auch guten Appetit. Wir haben vor zwei Wochen seine Blutwerte checken lassen. Bis auf einen minimal erhöhten Leberwert und leicht erhöhte Eosinophile war alles in Ordnung, auch das geriatrische Profil und die Mineralstoffanalyse.
Vielen Dank für Ihre Ratschläge
MfG
Viktoria N.
Kater mit Trikuspidalklappeninsuffizienz
Moderator: j.schöbel
Re: Kater mit Trikuspidalklappeninsuffizienz
Hallo,
wenn sich bei Ihrem Kater wieder vermehrt Aszites bildet, muss die Dosis der Entwässerungsmedikamente wieder erhöht werden. Zum einen könnte die Furosemiddosis (tiermedizinisch: Dimazon, humanmedizinisch: Lasix) weiter erhöht werden (1 - 4 mg/kg 2 - 3 x täglich, momentan bekommt er ca. 2 mg/kg 2 x täglich). Alternativ könnten wieder Spironolacton oder Hydrochlorothiazid dazugegeben werden. Es gibt eine Untersuchung bei Maine Coon Katzen, die Spironolacton bekommen haben, das zu Hautveränderungen führte. Wenn momentan viel Aszites vorliegt, sollte dieser punktiert und abgezogen werden, allerdings sollte trotzdem dann die Dosis der Entwässerungsmedikamente erhöht werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
wenn sich bei Ihrem Kater wieder vermehrt Aszites bildet, muss die Dosis der Entwässerungsmedikamente wieder erhöht werden. Zum einen könnte die Furosemiddosis (tiermedizinisch: Dimazon, humanmedizinisch: Lasix) weiter erhöht werden (1 - 4 mg/kg 2 - 3 x täglich, momentan bekommt er ca. 2 mg/kg 2 x täglich). Alternativ könnten wieder Spironolacton oder Hydrochlorothiazid dazugegeben werden. Es gibt eine Untersuchung bei Maine Coon Katzen, die Spironolacton bekommen haben, das zu Hautveränderungen führte. Wenn momentan viel Aszites vorliegt, sollte dieser punktiert und abgezogen werden, allerdings sollte trotzdem dann die Dosis der Entwässerungsmedikamente erhöht werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
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- Joined: Tue Dec 14, 2010 8:55 am
Re: Kater mit Trikuspidalklappeninsuffizienz
Hallo!
Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Entwässerungsmedikamente schlagen bei Pauli immer gut an. Ein Problem ist aber, dass er bei höherer Dosierung immer dehydriert ist und eine Infusion braucht (ca. alle zehn Tage)
Seltsam ist weiterhin seine Verhaltensänderung (von lethargisch bis hyperaktiv), sein ständiger Leck- und Kratzzwang sowie sein Gewichtsverlust (-1,5kg seit Nov.) trotz meist gesteigertem Appetit.
Anbei stelle ich auch sein Blutbild bei. Können Sie vielleicht daraus ablesen, was die Ursache dafür sein könnte? Ich denke nicht, dass es allein sein Herzproblem sein kann und wir da noch im Dunkeln tappen. Da muss doch irgendetwas anderes dahinter stecken. Die Nieren oder die Schilddrüse sind es scheinbar nicht, kann es an der Leber oder der Bauchspeicheldrüse liegen? Haben Sie eine Idee?
LG
Viktoria N.
Geratrieprofil
Hämatokrit 27% (28-47)
Erythrozyten 6,9 T/l (5,5-10,0)
Hämoglobin 8,4 G/dl (8,0-17,0)
MCV 40 fl (40-55)
MCHC 31 G/dl (31-34)
Leukozyten 9,9 G/l (6,0-17,0)
Differentialblutbild
Segmentkernige 81,0% (60-75) 8,0 G/l (3,6-13,5)
Lymphozyten 8,0% (15-30) 0,8 G/l (1,0-4,7)
Monozyten 2,0% (0-5) 0,2 G/l (0,0-0,6)
Eosinophile 9,0% (0-4) 0,9 G/l (0,0-0,6)
Glukose 68 mg/dl (70-110)
Harnstoff 64 mg/dl (20-82)
Creatinin 1,1 mg/dl (0-1,6)
Gesamtprotein 6,4 G/dl (6,1-8,0)
Albumin 2,4 G/dl (2,2-3,6)
Globuline 4,0 G/dl (3,5-4,8)
Bilirubin, ges. 0,4 mg/dl (0,4-0,5)
ALP 40 U/l (0-40)
ALT 106 U/l (0-90)
Triglyceride 17 mg/dl (50-134)
Cholesterin 155 mg/dl (70-150)
Calcium ges. 2,3 mmol/l (2,1-3,1)
Phosphor 1,4 mmol/l (0,8-1,6)
Natrium 154 mmol/l (142-164)
Kalium 4,1 mmol/l (3,6-5,0)
Chlorid 117 mmol/l (111-130)
Thyroxin, ges. 14,1 nmol/l (12,9-50,0)
Einzelparameter Hämatologie
Reticulozyten 3,2% abs.: 220,8 G/l (28-50)
Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Entwässerungsmedikamente schlagen bei Pauli immer gut an. Ein Problem ist aber, dass er bei höherer Dosierung immer dehydriert ist und eine Infusion braucht (ca. alle zehn Tage)
Seltsam ist weiterhin seine Verhaltensänderung (von lethargisch bis hyperaktiv), sein ständiger Leck- und Kratzzwang sowie sein Gewichtsverlust (-1,5kg seit Nov.) trotz meist gesteigertem Appetit.
Anbei stelle ich auch sein Blutbild bei. Können Sie vielleicht daraus ablesen, was die Ursache dafür sein könnte? Ich denke nicht, dass es allein sein Herzproblem sein kann und wir da noch im Dunkeln tappen. Da muss doch irgendetwas anderes dahinter stecken. Die Nieren oder die Schilddrüse sind es scheinbar nicht, kann es an der Leber oder der Bauchspeicheldrüse liegen? Haben Sie eine Idee?
LG
Viktoria N.
Geratrieprofil
Hämatokrit 27% (28-47)
Erythrozyten 6,9 T/l (5,5-10,0)
Hämoglobin 8,4 G/dl (8,0-17,0)
MCV 40 fl (40-55)
MCHC 31 G/dl (31-34)
Leukozyten 9,9 G/l (6,0-17,0)
Differentialblutbild
Segmentkernige 81,0% (60-75) 8,0 G/l (3,6-13,5)
Lymphozyten 8,0% (15-30) 0,8 G/l (1,0-4,7)
Monozyten 2,0% (0-5) 0,2 G/l (0,0-0,6)
Eosinophile 9,0% (0-4) 0,9 G/l (0,0-0,6)
Glukose 68 mg/dl (70-110)
Harnstoff 64 mg/dl (20-82)
Creatinin 1,1 mg/dl (0-1,6)
Gesamtprotein 6,4 G/dl (6,1-8,0)
Albumin 2,4 G/dl (2,2-3,6)
Globuline 4,0 G/dl (3,5-4,8)
Bilirubin, ges. 0,4 mg/dl (0,4-0,5)
ALP 40 U/l (0-40)
ALT 106 U/l (0-90)
Triglyceride 17 mg/dl (50-134)
Cholesterin 155 mg/dl (70-150)
Calcium ges. 2,3 mmol/l (2,1-3,1)
Phosphor 1,4 mmol/l (0,8-1,6)
Natrium 154 mmol/l (142-164)
Kalium 4,1 mmol/l (3,6-5,0)
Chlorid 117 mmol/l (111-130)
Thyroxin, ges. 14,1 nmol/l (12,9-50,0)
Einzelparameter Hämatologie
Reticulozyten 3,2% abs.: 220,8 G/l (28-50)
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- Joined: Fri Feb 18, 2011 8:55 am
Re: Kater mit Trikuspidalklappeninsuffizienz
Hallo!
Ohne Ihren Kater genau selbst zu untersuchen, ist es uns leider nicht möglich, allein Anhand der Blutergebnisse eine Diagnose zu stellen.. Dies übersteigt leider die Möglichkeiten unseres Kardiologie-Forums!
Wenn Sie den Verdacht haben, es könnte sich um ein zusätzliches internistisches Problem handeln, raten wir Ihnen, dies bei Ihrem Haustierarzt oder einem spezialisierten Tier- Internisten abklären zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Carola Steudemann
Ohne Ihren Kater genau selbst zu untersuchen, ist es uns leider nicht möglich, allein Anhand der Blutergebnisse eine Diagnose zu stellen.. Dies übersteigt leider die Möglichkeiten unseres Kardiologie-Forums!

Mit freundlichen Grüßen,
Carola Steudemann