Hypertrophie vererbbar?

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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gismo05
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Joined: Mon Jul 04, 2011 3:51 pm

Hypertrophie vererbbar?

Post by gismo05 »

Hallo,
ich wende mich mit einer Frage an Sie. Unser Kater ist jetzt 6 Jahre alt. Seine Mama lebte bei meiner Schwägerin. Nun ist gestern die Mama gestorben. Wie gestern festgestellt wurde, litt sie an Hypertrophie und es haben sich Blutgerinnsel gelöst. Meine Schwägerin hat mir nun gesagt, ich solle unsern Kater untersuchen lassen. Ich habe gelesen, dass diese Krankheit nur mit einem Herzultraschall festgestellt werden kann. Ich frage mich nun, ob ich meiner Katze diesen Streß aussetzen soll, wenn bislang keinerlei Krankheitszeichen aufgetreten sind. Ein Ultraschall wird doch sicherlich unter Narkose durchgeführt. Da sind wir nämlich beim nächsten Thema. Unser Kater ist "einwenig" übergewichtig. Bei der jährlichen Impfe hat die Tierärztin etwas Zahnstein festgestellt. Will ihn aber wegen dem Übergewicht nicht unnötig in Narkose setzen. Gibt es noch andere Möglichkeiten die Krankheit festzustellen? Der Bruder der toten Katze, sie war übrigens 7 Jahre alt, ist im letzten Jahr gestorben...oder sollen wir uns einfach nicht verrückt machen und zum Arzt gehen, sobald unser Tiger hustet o.ä.? Unser Kater lebt auch nur im Haus...vielleicht können Sie mir auf meine vielen Fragen Antworten oder Ratschläge geben. Kann diese Ultraschall - Untersuchung jeder Tierarzt machen, oder muss man da in eine Tierklinik fahren?
Vielen Dank für die Antwort.
Anja_Roos
Posts: 110
Joined: Sat Apr 03, 2010 11:29 am

Re: Hypertrophie vererbbar?

Post by Anja_Roos »

Hallo,
die Diagnose einer hypertrophen Kardiomyopathie kann nur mittels Herzultraschall sicher gestellt werden. Es ist schwierig eine Diagnose mittels klinischer Parameter wie z.B Herzgeräuschen zu stellen, da diese nicht immer vorhanden sein müssen oder nur intermittierend mit steigender Herzfrequenz auftreten. Auch Röntgenbilder sind, gerade in früheren Stadien nicht aussagekräftig. Auch die Anwendung eines Gentests ist momentan noch keine sichere Möglichkeit.
Für den Ultraschall ist in der Regel keine Narkose erforderlich da die meisten Katzen die Untersuchung gut tolerieren. Ein Herzultraschall wird nicht von allen Tierärzten/Kliniken durchgeführt. Unter http://www.collegium-cardiologicum.de/ finden sie Tierärzte die auf Herzuntersuchungen spezialisiert sind.
Die Hypertrophe Kardiomyopathie wird mittels eines autosomal dominanten Erbgangs weitervererbt und hat eine variable Penetranz, daher könnte die Untersuchung ihres Katers sinnvoll sein.
Klinische Anzeichen eine dekompensierten HCM (wenn es zu Wassereinlagerungen in Brust/Bauchhöhle oder Lunge Kommt) sind z.B. angestrengte Atmung und erhöhte Atemfrequenzen. Katzen husten, im Gegensatz zu Hunden, kardial bedingt so gut wie.

Mit freundlichen Grüßen,
Anja Roos
Anja Roos&&Tier
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