Guten Morgen,
Mein Kater wurde vor 4 Wochen wegen einer UV am Hinterlauf operiert. Die Narkose wurde mit Propofol und Isofluran gemacht. Beim aufwachen, bzw. beim extubieren, hatte er einen Larnynxspasmus (sah zumindest so aus), er atmete nichtmehr, sein Herz wurde immer langsamer. Er kam sofort wieder an den Sauerstoff und es wurde ihm Atropin, Furosemid, cortison i.v gespritzt. Sein Zustand verbesserte sich. Ein Lungenödem wurde per Röntgen ausgeschlossen. Er blieb bis am Abend in der Praxis.
Ich nahm in mit nach Hause, mit Infusion,und tropfte ihn langsam bis in die Nacht.
Es ging ihm gut die darauffolgenden 3 Tage.
Dann bekam er Fieber, ca 10 Tage lang, das Fieber war fast bei 41. zusätzlich Enroflixacin + Metacam für das Fieber - nichts half. Dann ging es ihm wieder besser, er erholte sich, ging raus, frass gut. Am 5. Tag nach der Fieberkriese beobachtete ich eine erschwerte Atmung, Apathie, Anorexie. Sein Herz war auch in Ruhezustand bei >160.
Diagnose aktuell : Kardiales Lungenödem? Kongestives Herzversagen?
Am Samstag letzte Woche begann ich Furosemid zu spritzen, damit es gleich wirkt.
Montag stellten wir um auf Torasemid, da die Tabletten gabe sich als äußerst schwierig zeigt…zusätzlich Pimobendan, und Clopidogrel (prophylaktisch Thromboserisiko).
Am Donnerstag haben wir einen kurzen Ultraschall des Herzens gemacht (er ist nicht super kooperativ). Das Myokard ist etwas verdickt, der Vorhof zu groß, Aortenverwirbelung. Zusätzlich gab es nochmal eine Blutuntersuchung: Nierenwerte steigend, Elektrolyte verschoben: Na,Cl hoch - K niedrig. Ich substituiere mit Kalium Gluconat, allerdings scheint es keine große Wirkung zu haben. Gibt es eine Alternative (außer Prilactone?)
Er ist unter dieser medikamentösen Einstellung meiner Meinung nach nicht stabil, seine Atmung hat sich gestern gegen Nachmittag wieder dtl verschlechtert, er hat kalte Ohren und auch seine Extremitäten sind nicht warm. Sein Herz ist weiterhin rasend schnell und seine Zunge teilweise blass rosa. Wir haben die Vermutung dass es an der Gabe von den Medikamenten liegt, die zu einem Blutdruckabfall führen ?
Kann es auch ein Kardiogener Schock sein, auf Grund der Narkose/Zwischenfall ? Wenn ja, wieso kommt das erst jetzt und nicht gleich nach der Narkose ?
Ich bin ratlos… ihn so zu sehen macht uns alle sehr traurig.
Mit freundlichen Grüßen
Katze Herzproblem
Moderator: j.schöbel
Re: Katze Herzproblem
Guten Tag,
es tut uns sehr Leid, von dem Zustand und der Erkrankung Ihrer Katze zu hören!
Eine konzentrische Hypertrophie des linken Ventrikels (Verdickung des Herzmuskels der Kammermuskulatur) kann Folge einer primären Herzmuskelerkrankung (Hypertrophe Kardiomyopathie) sein, jedoch ist auch eine Hypertrophie infolge entzündlicher Prozesse bzw. im Zuge eines sog. Transient Myocardial Thickenings (TMT) möglich. Dies kann nach vorangegangenen Stressoren oder Narkosen bspw. nach Kastration insbesondere bei jüngeren Katzen auftreten. Es kann zu einem kongestiven Herzversagen zunächst führen, ist jedoch möglicherweise in den folgenden Wochen bis Monaten reversibel, sodass regelmäßige Kontrolluntersuchungen getätigt werden sollten.
Pimobendan (Vermedin) ist ein Pumpkraftsteigerer. Vor dessen Einsatz sollte insbesondere bei einer Hypertrophie des linken Ventrikels eine signifikante linksventrikuläre Ausflusstraktsobstruktion ausgeschlossen werden und im Falle des Vorliegens einer solchen signifikanten Ausflusstraktsobstruktion durch systolic anterior Motion der Mitralklappe Pimobendan nicht eingesetzt werden.
Ein Gerinnungshemmer wie Clopidogrel kommt zur Thromboseprophylaxe im Zuge eines vergrößerten Vorhofes zum Einsatz.
Schleifendiuretika wie Furosemid und Torasemid sind entwässernde Medikamente. Bei deren Einsatz wird Kalium ausgeschwemmt, welches, im Falle eines Mangels, subsituiert werden sollte. Ein zu hoher Natrium- und Chloridwert ist jedoch unwahrscheinlich Folge der Entwässerung, da Schleifendiuretika in der Regel eher einen Mangel an Natrium und Chlorid erwirken. Es sollte in diesem Fall eine weitere Abklärung erfolgen.
Wenn ein vergrößerter Vorhof vorliegt, dann sollte mit dem Einsatz von Kortison sehr vorsichtig umgegangen werden, da dies ein kongestives Herzversagen begünstigen kann. Da es sich zudem um ein Immunsuppressivum handelt, sollte dies auch im Zuge infektiöser Prozesse nur bei strenger Indikation zum Einsatz kommen.
Zudem sollte eine Kombination aus Kortison und nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAID's; bspw.Meloxicam) wenn möglich vermieden werden aufgrund des Risikos von Magen-Darm-Ulzera. Eine Kombination von NSAID's mit Schleifendiuretika sollte nur unter Nierenwertkontrollen angewendet werden. Es besteht das Risiko einer verminderten renalen Durchblutung (Nierendurchblutung), sodass bei Nierenwerterhöhung der Einsatz von sog. NSAID's wie Meloxicam gestoppt werden sollte.
Mit Infusionstherapie sollte vorsichtig umgegangen werden, da diese ein kongestives Herzversagen begünstigt oder gar auslösen kann im Zuge einer zugrundeliegenden kardialen Erkrankung. Wenn es lediglich nach Infusionstherapie zur Dekompensation kam, so sollte gegebenen Falles reevaluiert werden, wie viel Diuretikum der Patient benötigt, um die zugrundeliegende kardiale Erkrankung erneut zu kompensieren.
Eine Tachykardie im Ruhezustand (schnelle Herzfrequenz) kann sowohl Folge eines kongestiven Herzversagens, jedoch auch Folge entzündlicher Prozesse, Dehydratation, Anämie etc. sein. Daher sollte eine genaue Differenzierung erfolgen.
Es empfiehlt sich zudem, die Atemfrequenz zu bestimmen. Diese sollte im Schlaf unter 30/min liegen, wobei einmal Heben und Senken des Brustkorbes einem Atemzug entspricht. Sollte diese weiterhin signifikant erhöht sein, so sollte Ihre Katze umgehend erneut einem/r Tierarzt/-ärztin vorgestellt werden.
Anhand des Verlaufes ist es möglich, dass kein alleiniges kardiales Problem vorliegt, da dies in der Regel nicht zu Fieber, sondern ein kongestives Herzversagen eher zu Untertemperatur führt. Fieber kann unter anderem durch Aspiration, eine bakterielle Pneumonie oder andere bakterielle oder paraneoplastische bzw. immunmediierte Prozesse ausgelöst werden. Zur weiteren Abklärung der möglichen Lungenveränderungen ist es ratsam, ein Röntgenbild des Thorax (Brustkorbes) anzufertigen und sich entspr. Laborparameter zusätzlich genauer anzuschauen.
Da offenbar mehrere Probleme vorliegen, sollte eine genaue Differenzierung diagnostisch erfolgen, um gezielt therapieren zu können. Eine genauere Evaluierung ist im Rahmen dieses Forums nicht möglich und wir würden Ihnen dringend raten, erneut bei Ihrem/r Tierarzt/-ärztin vorstellig zu werden, wenn sich der Zustand nicht adäquat verbessert. Im Zuge von Atembeschwerden ist eine Unterstützung mit Sauerstoffsupplementierung häufig empfehlenswert.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!
es tut uns sehr Leid, von dem Zustand und der Erkrankung Ihrer Katze zu hören!
Eine konzentrische Hypertrophie des linken Ventrikels (Verdickung des Herzmuskels der Kammermuskulatur) kann Folge einer primären Herzmuskelerkrankung (Hypertrophe Kardiomyopathie) sein, jedoch ist auch eine Hypertrophie infolge entzündlicher Prozesse bzw. im Zuge eines sog. Transient Myocardial Thickenings (TMT) möglich. Dies kann nach vorangegangenen Stressoren oder Narkosen bspw. nach Kastration insbesondere bei jüngeren Katzen auftreten. Es kann zu einem kongestiven Herzversagen zunächst führen, ist jedoch möglicherweise in den folgenden Wochen bis Monaten reversibel, sodass regelmäßige Kontrolluntersuchungen getätigt werden sollten.
Pimobendan (Vermedin) ist ein Pumpkraftsteigerer. Vor dessen Einsatz sollte insbesondere bei einer Hypertrophie des linken Ventrikels eine signifikante linksventrikuläre Ausflusstraktsobstruktion ausgeschlossen werden und im Falle des Vorliegens einer solchen signifikanten Ausflusstraktsobstruktion durch systolic anterior Motion der Mitralklappe Pimobendan nicht eingesetzt werden.
Ein Gerinnungshemmer wie Clopidogrel kommt zur Thromboseprophylaxe im Zuge eines vergrößerten Vorhofes zum Einsatz.
Schleifendiuretika wie Furosemid und Torasemid sind entwässernde Medikamente. Bei deren Einsatz wird Kalium ausgeschwemmt, welches, im Falle eines Mangels, subsituiert werden sollte. Ein zu hoher Natrium- und Chloridwert ist jedoch unwahrscheinlich Folge der Entwässerung, da Schleifendiuretika in der Regel eher einen Mangel an Natrium und Chlorid erwirken. Es sollte in diesem Fall eine weitere Abklärung erfolgen.
Wenn ein vergrößerter Vorhof vorliegt, dann sollte mit dem Einsatz von Kortison sehr vorsichtig umgegangen werden, da dies ein kongestives Herzversagen begünstigen kann. Da es sich zudem um ein Immunsuppressivum handelt, sollte dies auch im Zuge infektiöser Prozesse nur bei strenger Indikation zum Einsatz kommen.
Zudem sollte eine Kombination aus Kortison und nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAID's; bspw.Meloxicam) wenn möglich vermieden werden aufgrund des Risikos von Magen-Darm-Ulzera. Eine Kombination von NSAID's mit Schleifendiuretika sollte nur unter Nierenwertkontrollen angewendet werden. Es besteht das Risiko einer verminderten renalen Durchblutung (Nierendurchblutung), sodass bei Nierenwerterhöhung der Einsatz von sog. NSAID's wie Meloxicam gestoppt werden sollte.
Mit Infusionstherapie sollte vorsichtig umgegangen werden, da diese ein kongestives Herzversagen begünstigt oder gar auslösen kann im Zuge einer zugrundeliegenden kardialen Erkrankung. Wenn es lediglich nach Infusionstherapie zur Dekompensation kam, so sollte gegebenen Falles reevaluiert werden, wie viel Diuretikum der Patient benötigt, um die zugrundeliegende kardiale Erkrankung erneut zu kompensieren.
Eine Tachykardie im Ruhezustand (schnelle Herzfrequenz) kann sowohl Folge eines kongestiven Herzversagens, jedoch auch Folge entzündlicher Prozesse, Dehydratation, Anämie etc. sein. Daher sollte eine genaue Differenzierung erfolgen.
Es empfiehlt sich zudem, die Atemfrequenz zu bestimmen. Diese sollte im Schlaf unter 30/min liegen, wobei einmal Heben und Senken des Brustkorbes einem Atemzug entspricht. Sollte diese weiterhin signifikant erhöht sein, so sollte Ihre Katze umgehend erneut einem/r Tierarzt/-ärztin vorgestellt werden.
Anhand des Verlaufes ist es möglich, dass kein alleiniges kardiales Problem vorliegt, da dies in der Regel nicht zu Fieber, sondern ein kongestives Herzversagen eher zu Untertemperatur führt. Fieber kann unter anderem durch Aspiration, eine bakterielle Pneumonie oder andere bakterielle oder paraneoplastische bzw. immunmediierte Prozesse ausgelöst werden. Zur weiteren Abklärung der möglichen Lungenveränderungen ist es ratsam, ein Röntgenbild des Thorax (Brustkorbes) anzufertigen und sich entspr. Laborparameter zusätzlich genauer anzuschauen.
Da offenbar mehrere Probleme vorliegen, sollte eine genaue Differenzierung diagnostisch erfolgen, um gezielt therapieren zu können. Eine genauere Evaluierung ist im Rahmen dieses Forums nicht möglich und wir würden Ihnen dringend raten, erneut bei Ihrem/r Tierarzt/-ärztin vorstellig zu werden, wenn sich der Zustand nicht adäquat verbessert. Im Zuge von Atembeschwerden ist eine Unterstützung mit Sauerstoffsupplementierung häufig empfehlenswert.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Re: Katze Herzproblem
Vielen Dank für diese ausführliche und schnelle Antwort .
Na + Cl waren bereits vor dem Einsatz von Diuretika erhöht, sowieso K erniedrigt. Die Nierenwerte dortmals im Normalbereich. (Stand 2.10.)
Am Tag der Op, (2.10.) war das Blutbild normal - bis auf die EOS%, diese waren erhöht. Zudem der K Wert Erniedrigung und ein CPK Erhöhung.
Die Elektrolyte stabilisierten sich nach Infusionsgabe.
Am 10.10. (als er Fieber hatte) waren WBC, NEU% sowie SAA Wert dtl erhöht. K erniedrigt
Am 24.10. (nach dem Fieber - Meloxicam abgesetzt) WBC normal, EOS% erhöht , SAA wieder im Normalbereich, dafür ein Anstieg der Nieren und Elektrolywerte Na+ Cl sowie CPK und CKMB.
Da wurde auch nochmals geröngt, das Herz war nicht klar abgrenzbar, eine Verschattung vor dem Herzen zu sehen und der Verdacht lag auf Lungenentzündung. 2 Tage später dann das akute Lungenödem… (Behandlungsstart mit Diuretika, Pimobendan und Clopidogrel)
Am 31.10.
LYM% erniedrigt, EOS% weiter steigend, SAA normal, Nierenwerte und Na + Cl weiter steigend , erniedrigtes K.
Ich werde einen neuen Termin beim TA ausmachen, um das Herz nochmals genauer anschauen zu lassen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich alle auf das Herzproblem versteifen, und andere Ursachen, (nachdem keine positiven Entzündungswerte mehr vorliegen) gar nicht ausgeschlossen werden. Zwischenzeitlich lief noch ein FiV/FeLV Test. Dieser war mehrfach negativ.
Was kann ich dem TA denn sagen, welche Differentialdiagnostik noch durchgeführt werden können ?
Wir möchten einfach nur, dass es unserem Kater bald besser geht.. und wir endlich die richtige Diagnose erhalten um daraufhin behandeln zu können.
Na + Cl waren bereits vor dem Einsatz von Diuretika erhöht, sowieso K erniedrigt. Die Nierenwerte dortmals im Normalbereich. (Stand 2.10.)
Am Tag der Op, (2.10.) war das Blutbild normal - bis auf die EOS%, diese waren erhöht. Zudem der K Wert Erniedrigung und ein CPK Erhöhung.
Die Elektrolyte stabilisierten sich nach Infusionsgabe.
Am 10.10. (als er Fieber hatte) waren WBC, NEU% sowie SAA Wert dtl erhöht. K erniedrigt
Am 24.10. (nach dem Fieber - Meloxicam abgesetzt) WBC normal, EOS% erhöht , SAA wieder im Normalbereich, dafür ein Anstieg der Nieren und Elektrolywerte Na+ Cl sowie CPK und CKMB.
Da wurde auch nochmals geröngt, das Herz war nicht klar abgrenzbar, eine Verschattung vor dem Herzen zu sehen und der Verdacht lag auf Lungenentzündung. 2 Tage später dann das akute Lungenödem… (Behandlungsstart mit Diuretika, Pimobendan und Clopidogrel)
Am 31.10.
LYM% erniedrigt, EOS% weiter steigend, SAA normal, Nierenwerte und Na + Cl weiter steigend , erniedrigtes K.
Ich werde einen neuen Termin beim TA ausmachen, um das Herz nochmals genauer anschauen zu lassen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich alle auf das Herzproblem versteifen, und andere Ursachen, (nachdem keine positiven Entzündungswerte mehr vorliegen) gar nicht ausgeschlossen werden. Zwischenzeitlich lief noch ein FiV/FeLV Test. Dieser war mehrfach negativ.
Was kann ich dem TA denn sagen, welche Differentialdiagnostik noch durchgeführt werden können ?
Wir möchten einfach nur, dass es unserem Kater bald besser geht.. und wir endlich die richtige Diagnose erhalten um daraufhin behandeln zu können.
Last edited by Lulu on Sat Nov 02, 2024 12:52 pm, edited 1 time in total.
Re: Katze Herzproblem
Sorry, Tippfehler - der FiV/FeLV war mehrfach negativ!!
Er hatte aber beim Fieber einige Anzeichen auf ein Virales Geschehen. (Unter anderem ständiges Nießen, mit klarem Flüssigkeitsauswurf, laufende Nase ect. )
Haben Sie für die Kaliumsupplementierung im allgemeinen einen Richtwert für das Kalinor retard 600mg (Humanpräparat aus Kaliumchlorid) welches ich ihm geben kann (4,5kg) , damit der Wert auch schnell wieder höher wird ?
Aktuelle Werte (mit Referenz) sind :
Na 158 mmol/l (147 - 156)
K 3,1 mmol/l (3,4 - 4,6)
Cl 123 mmol/l (107-120)
Na/K 51 (33,6 -44,2)
Er hatte aber beim Fieber einige Anzeichen auf ein Virales Geschehen. (Unter anderem ständiges Nießen, mit klarem Flüssigkeitsauswurf, laufende Nase ect. )
Haben Sie für die Kaliumsupplementierung im allgemeinen einen Richtwert für das Kalinor retard 600mg (Humanpräparat aus Kaliumchlorid) welches ich ihm geben kann (4,5kg) , damit der Wert auch schnell wieder höher wird ?
Aktuelle Werte (mit Referenz) sind :
Na 158 mmol/l (147 - 156)
K 3,1 mmol/l (3,4 - 4,6)
Cl 123 mmol/l (107-120)
Na/K 51 (33,6 -44,2)
Last edited by Lulu on Sat Nov 02, 2024 1:02 pm, edited 2 times in total.
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Re: Katze Herzproblem
Guten Tag,
zwecks Kaliumsupplementation empfehlen wir Kaliumglukonat (z.B. Albrecht), die Richtlinie zur Dosis wäre 1 Messlöffel 2x täglich per os pro 4 kg Körpergewicht (KG). Alternativ steht auch das Präparat Kaminox zur Verfügung (Flüssigpräparat), hier wäre die Empfehlung mit 2mL 2x täglich pro 4.5 kg KG per os zu starten, nach 5-7 Tagen den Kaliumspiegel zu kontrollieren und ggf. die Dosis anzupassen.
Alles Gute,
zwecks Kaliumsupplementation empfehlen wir Kaliumglukonat (z.B. Albrecht), die Richtlinie zur Dosis wäre 1 Messlöffel 2x täglich per os pro 4 kg Körpergewicht (KG). Alternativ steht auch das Präparat Kaminox zur Verfügung (Flüssigpräparat), hier wäre die Empfehlung mit 2mL 2x täglich pro 4.5 kg KG per os zu starten, nach 5-7 Tagen den Kaliumspiegel zu kontrollieren und ggf. die Dosis anzupassen.
Alles Gute,
Re: Katze Herzproblem
Liebes Team, vielen Dank für Ihre Antwort bezüglich dem Kalium. Ich wende mich nochmals an Sie weil 5 Tierärzte aus 3 verschiedenen Praxen alle ratlos sind.
Unser Kater musste auf Grund von schwerer Atemnot, am 2.11. in die Klinik, sein Zustand verbesserte sich bereits auf der einstündigen Fahrt dort hin. Es wurde ein Röntgenbild gemacht, bei dem auch diesmal ein Lungenödem ausgeschlossen werden konnte. Er blieb eine Nacht, seine Atmung und sein Verhalten blieb dort unauffällig,er hatte sogar eine Atemfrequenz von 20 in der Nacht. Er war stark dehydriert ansonsten war auch im Blut nichts auffällig.
Am nächsten Tag holten wir ihn ab.
Ein Tag später begannen seine „Atemanfälle“ wieder.
Wir fuhren zu einer anderen (näheren) Praxis. Dort wurde ein Herzultraschall gemacht. Der linke Vorhof war gestaut, zusätzlich ein leichter Pericarderguss sichtbar. Er war schmerzhaft im Brustbereich.
Wir behandelten mit Furosemid, Metacam (wg der Entzündung). Daraufhin folgte eine tägliche Kontrolle des Herzens und des Erguss.
An einem Tag war der Erguss besser, dafür der Vorhof weiter gestaut, am nächsten Tag der Vorhof kleiner, dafür der Erguss größer. Freitag wurden wir mit ruhigen Gewissen ins Wochenende entlassen, da der Erguss fast weg war, und der Vorhof nur noch leicht gestaut.
Die ganze Woche über (seit Beginn des Metacam) ging es ihm gut, er hatte Freigang, hat gut gegessen, war munter. Wir sollten auf Upcard 0,75 mg wechseln (weil nur 1x tgl) und Metacam ausschleichen lassen + Clopidogrel dazu.
Gesagt - getan.
Zwei Tage später, jetzt am Sonntag Abend, begann er wieder mit seinen „Atemnotattacken“, mit Husten/ Erstickungsanfällen, welche mich an Felines Asthma erinnern- sogar unter Furosemid. Dieser Zustand hält seither an, auch unter Metacam.
Heute sind wir wieder beim TA gewesen, diese sind mittlerweile auch ratlos - der Pericarderguss ist wieder da. Auf dem Röntgen eine ganz wilde Zeichnung des Herzens zu sehen, keine klare Herzsilhouette erkennbar. Zusätzlich im Ultraschall eine Stauung des linken und rechten Herzens..
Die Untersuchung auf Herz und Lungenwürmer läuft noch.
Haben Sie noch Ideen , was wir machen können ?
An was dieser Zustand liegen könnte ?
Wir sind über jeden Tipp dankbar.
Wenn München nur nicht so weit weg wäre …
Hoffnungsvolle Grüße
Unser Kater musste auf Grund von schwerer Atemnot, am 2.11. in die Klinik, sein Zustand verbesserte sich bereits auf der einstündigen Fahrt dort hin. Es wurde ein Röntgenbild gemacht, bei dem auch diesmal ein Lungenödem ausgeschlossen werden konnte. Er blieb eine Nacht, seine Atmung und sein Verhalten blieb dort unauffällig,er hatte sogar eine Atemfrequenz von 20 in der Nacht. Er war stark dehydriert ansonsten war auch im Blut nichts auffällig.
Am nächsten Tag holten wir ihn ab.
Ein Tag später begannen seine „Atemanfälle“ wieder.
Wir fuhren zu einer anderen (näheren) Praxis. Dort wurde ein Herzultraschall gemacht. Der linke Vorhof war gestaut, zusätzlich ein leichter Pericarderguss sichtbar. Er war schmerzhaft im Brustbereich.
Wir behandelten mit Furosemid, Metacam (wg der Entzündung). Daraufhin folgte eine tägliche Kontrolle des Herzens und des Erguss.
An einem Tag war der Erguss besser, dafür der Vorhof weiter gestaut, am nächsten Tag der Vorhof kleiner, dafür der Erguss größer. Freitag wurden wir mit ruhigen Gewissen ins Wochenende entlassen, da der Erguss fast weg war, und der Vorhof nur noch leicht gestaut.
Die ganze Woche über (seit Beginn des Metacam) ging es ihm gut, er hatte Freigang, hat gut gegessen, war munter. Wir sollten auf Upcard 0,75 mg wechseln (weil nur 1x tgl) und Metacam ausschleichen lassen + Clopidogrel dazu.
Gesagt - getan.
Zwei Tage später, jetzt am Sonntag Abend, begann er wieder mit seinen „Atemnotattacken“, mit Husten/ Erstickungsanfällen, welche mich an Felines Asthma erinnern- sogar unter Furosemid. Dieser Zustand hält seither an, auch unter Metacam.
Heute sind wir wieder beim TA gewesen, diese sind mittlerweile auch ratlos - der Pericarderguss ist wieder da. Auf dem Röntgen eine ganz wilde Zeichnung des Herzens zu sehen, keine klare Herzsilhouette erkennbar. Zusätzlich im Ultraschall eine Stauung des linken und rechten Herzens..
Die Untersuchung auf Herz und Lungenwürmer läuft noch.
Haben Sie noch Ideen , was wir machen können ?
An was dieser Zustand liegen könnte ?
Wir sind über jeden Tipp dankbar.
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Hoffnungsvolle Grüße
Re: Katze Herzproblem
Liebes Team, vielen Dank für Ihre Antwort bezüglich dem Kalium. Ich wende mich nochmals an Sie weil 5 Tierärzte aus 3 verschiedenen Praxen alle ratlos sind.
Unser Kater musste auf Grund von schwerer Atemnot, am 2.11. in die Klinik, sein Zustand verbesserte sich bereits auf der einstündigen Fahrt dort hin. Es wurde ein Röntgenbild gemacht, bei dem auch diesmal ein Lungenödem ausgeschlossen werden konnte. Er blieb eine Nacht, seine Atmung und sein Verhalten blieb dort unauffällig,er hatte sogar eine Atemfrequenz von 20 in der Nacht. Er war stark dehydriert ansonsten war auch im Blut nichts auffällig.
Am nächsten Tag holten wir ihn ab.
Ein Tag später begannen seine „Atemanfälle“ wieder.
Wir fuhren zu einer anderen (näheren) Praxis. Dort wurde ein Herzultraschall gemacht. Der linke Vorhof war gestaut, zusätzlich ein leichter Pericarderguss sichtbar. Er war schmerzhaft im Brustbereich.
Wir behandelten mit Furosemid, Metacam (wg der Entzündung). Daraufhin folgte eine tägliche Kontrolle des Herzens und des Erguss.
An einem Tag war der Erguss besser, dafür der Vorhof weiter gestaut, am nächsten Tag der Vorhof kleiner, dafür der Erguss größer. Freitag wurden wir mit ruhigen Gewissen ins Wochenende entlassen, da der Erguss fast weg war, und der Vorhof nur noch leicht gestaut.
Die ganze Woche über (seit Beginn des Metacam) ging es ihm gut, er hatte Freigang, hat gut gegessen, war munter. Wir sollten auf Upcard 0,75 mg wechseln (weil nur 1x tgl) und Metacam ausschleichen lassen + Clopidogrel dazu.
Gesagt - getan.
Zwei Tage später, jetzt am Sonntag Abend, begann er wieder mit seinen „Atemnotattacken“, mit Husten/ Erstickungsanfällen, welche mich an Felines Asthma erinnern- sogar unter Torasemid. Dieser Zustand hält seither an, auch unter Metacam.
Heute sind wir wieder beim TA gewesen, diese sind mittlerweile auch ratlos - der Pericarderguss ist wieder da. Auf dem Röntgen eine ganz wilde Zeichnung des Herzens zu sehen, keine klare Herzsilhouette erkennbar. Zusätzlich im Ultraschall eine Stauung des linken und rechten Herzens..
Die Untersuchung auf Herz und Lungenwürmer ist negativ.
Haben Sie noch Ideen , was wir machen können ?
An was dieser Zustand liegen könnte ?
Wir sind über jeden Tipp dankbar.
Wenn München nur nicht so weit weg wäre …
Hoffnungsvolle Grüße
Unser Kater musste auf Grund von schwerer Atemnot, am 2.11. in die Klinik, sein Zustand verbesserte sich bereits auf der einstündigen Fahrt dort hin. Es wurde ein Röntgenbild gemacht, bei dem auch diesmal ein Lungenödem ausgeschlossen werden konnte. Er blieb eine Nacht, seine Atmung und sein Verhalten blieb dort unauffällig,er hatte sogar eine Atemfrequenz von 20 in der Nacht. Er war stark dehydriert ansonsten war auch im Blut nichts auffällig.
Am nächsten Tag holten wir ihn ab.
Ein Tag später begannen seine „Atemanfälle“ wieder.
Wir fuhren zu einer anderen (näheren) Praxis. Dort wurde ein Herzultraschall gemacht. Der linke Vorhof war gestaut, zusätzlich ein leichter Pericarderguss sichtbar. Er war schmerzhaft im Brustbereich.
Wir behandelten mit Furosemid, Metacam (wg der Entzündung). Daraufhin folgte eine tägliche Kontrolle des Herzens und des Erguss.
An einem Tag war der Erguss besser, dafür der Vorhof weiter gestaut, am nächsten Tag der Vorhof kleiner, dafür der Erguss größer. Freitag wurden wir mit ruhigen Gewissen ins Wochenende entlassen, da der Erguss fast weg war, und der Vorhof nur noch leicht gestaut.
Die ganze Woche über (seit Beginn des Metacam) ging es ihm gut, er hatte Freigang, hat gut gegessen, war munter. Wir sollten auf Upcard 0,75 mg wechseln (weil nur 1x tgl) und Metacam ausschleichen lassen + Clopidogrel dazu.
Gesagt - getan.
Zwei Tage später, jetzt am Sonntag Abend, begann er wieder mit seinen „Atemnotattacken“, mit Husten/ Erstickungsanfällen, welche mich an Felines Asthma erinnern- sogar unter Torasemid. Dieser Zustand hält seither an, auch unter Metacam.
Heute sind wir wieder beim TA gewesen, diese sind mittlerweile auch ratlos - der Pericarderguss ist wieder da. Auf dem Röntgen eine ganz wilde Zeichnung des Herzens zu sehen, keine klare Herzsilhouette erkennbar. Zusätzlich im Ultraschall eine Stauung des linken und rechten Herzens..
Die Untersuchung auf Herz und Lungenwürmer ist negativ.
Haben Sie noch Ideen , was wir machen können ?
An was dieser Zustand liegen könnte ?
Wir sind über jeden Tipp dankbar.
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Hoffnungsvolle Grüße
Re: Katze Herzproblem
Guten Tag,
es tut uns Leid, von der Progression sowie dem intermittierenden instabilen Zustand Ihrer Katze zu hören!
Im Rahmen dieses Forums ist leider keine Diagnosestellung und spezifische Empfehlung hinsichtlich der korrekten Therapie möglich.
Es lässt sich sagen, dass eine Differenzierung der vorliegenden Befunde und Comobiditäten zu empfehlen ist.
Ein Perikarderguss ist bei Katzen häufig kongestiv bedingt (verursacht durch einen Rückstau infolge einer kardialen Erkrankung). In den meisten Fällen feliner Kardiomyopathien, ausgenommen transient myocardial thickening oder eine Kongestion infolge eines reversiblen High Output Status', bleibt der betroffene Vorhof groß. Mittels Diuretika (Entwässerungsmedikamenten) wird lediglich der Rückstau bzw. die Ausbildung eines kardiogenen Lungenödems / Pleural- / Perikardergusses verhindert.
Andere Ursachen für einen Pleuralerguss sind unter anderem neoplastische Erkrankungen (Tumor-bedingt), feline infektiöse Peritonitis (FIP) oder Koagulopathien (Gerinnungsstörungen).
Episodische Erhöhungen der Atemfrequenz können neben kardialen Problemen ebenso Schmerz-assoziiert oder assoziiert mit Atemwegserkrankungen wie bspw. einem felinen Asthma sein und sollten zu einem gegebenen Zeitpunkt weiter abgeklärt werden.
Typischerweise ist bei ausbleibender diuretischer Therapie eine kongestiv-bedingte Atemnot progressiv und eine Selbstlimitation untypisch.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!
es tut uns Leid, von der Progression sowie dem intermittierenden instabilen Zustand Ihrer Katze zu hören!
Im Rahmen dieses Forums ist leider keine Diagnosestellung und spezifische Empfehlung hinsichtlich der korrekten Therapie möglich.
Es lässt sich sagen, dass eine Differenzierung der vorliegenden Befunde und Comobiditäten zu empfehlen ist.
Ein Perikarderguss ist bei Katzen häufig kongestiv bedingt (verursacht durch einen Rückstau infolge einer kardialen Erkrankung). In den meisten Fällen feliner Kardiomyopathien, ausgenommen transient myocardial thickening oder eine Kongestion infolge eines reversiblen High Output Status', bleibt der betroffene Vorhof groß. Mittels Diuretika (Entwässerungsmedikamenten) wird lediglich der Rückstau bzw. die Ausbildung eines kardiogenen Lungenödems / Pleural- / Perikardergusses verhindert.
Andere Ursachen für einen Pleuralerguss sind unter anderem neoplastische Erkrankungen (Tumor-bedingt), feline infektiöse Peritonitis (FIP) oder Koagulopathien (Gerinnungsstörungen).
Episodische Erhöhungen der Atemfrequenz können neben kardialen Problemen ebenso Schmerz-assoziiert oder assoziiert mit Atemwegserkrankungen wie bspw. einem felinen Asthma sein und sollten zu einem gegebenen Zeitpunkt weiter abgeklärt werden.
Typischerweise ist bei ausbleibender diuretischer Therapie eine kongestiv-bedingte Atemnot progressiv und eine Selbstlimitation untypisch.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!
Jessica Schöbel
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München