Verntrikuläre Tachykardie

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Marc1
Beiträge: 2
Registriert: Di Dez 02, 2008 4:20 pm

Verntrikuläre Tachykardie

Beitrag von Marc1 »

Hallo,

Mein Name ist Marc und ich komme aus Luxemburg. Wir haben eine Deutsche Dogge, geboren am 21.03.2000, 62kg schwer, Rüde, nicht kastriert, er trinkt normal und isst normal.

Vor etwa 2 Monaten fing er an komisch zu husten (eher ein Würgen) und bei Spaziergängen fing er so langsam an "alt" auszusehen. Wir sind vor etwa 2 Wochen zum TA gefahren.

Es wurde Ventrikuläre Tachykardie beim Hund diagnostiziert und dies macht uns grosse Sorgen.
Ein EKG wurde gemacht, das Herz wurde mittels Doppler Ultraschall angeschaut und es wurde auch Blut gezapft.

Ich kenne jetzt nicht alle diese technische Ausdrücke, aber soweit wir das verstanden haben hat das Herz nicht mehr genügend Kraft für das Blut durch den Körper zu schiessen da das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Dadurch enstehen Ödeme in der Lunge und deshalb würgt er. Habe ich das richtig verstanden?

Auf dem EKG ausdruck sah ich dass das Herz normal schlägt (normales Tempo), dann schlagartig zu rasen anfängt (hyper tempo) und dann wieder in einem anderen Rythmus (schleifendes Tempo/dephasiert) als anfangs und dann wieder normal.  Wenn ich mich nicht irre ging das Tempo von 95 bis kurzweilig zu über 300 bpm.

Während dem Ultraschall wurde das Herz von allen Seiten vermessen. Das Herz selbst, so eine Art von Wellen am Schirm, und andere Sachen...

Wir verabreichen dem Hund jetzt folgendes:
Vetmedin
Fortekor
Lasix
und nach unserem Besuch in der Klinik heute kommt noch Mexitil dazu und Lasix wird durch Furosemid ersetzt.

Die TAin hat uns wärmstens empfohlen nicht mehr mit dem Hund Spazieren zu gehen da es zum Tode führen könne.

Meine Frage ist:
Bei Menschen kann man das mit verschieden Pacemakers behandeln, gibt es da eine Möglichkeit eine OP durchzuführen resp. dem Hund einen Defibrillator zu implantieren?

Falls nein, wie lange wird oder kann der Hund noch leben?

Herzlichen Dank
Marc
vetimk
Beiträge: 133
Registriert: Fr Feb 27, 2004 6:37 pm

Re: Verntrikuläre Tachykardie

Beitrag von vetimk »

Hallo,
die Implantation eines Defibrillators ist aus mehreren Gründen nicht ganz einfach. Erstens sind die Geräte teuer (die Kosten würden sich wahrscheinlich in einem Rahmen von 5000 bis 6000 Euro bewegen). Zweitens gitb es immer wieder Probleme mit der Einstellung der Geräte, da diese mit einer humanmedizinischen Software arbeiten, welche das Hunde-EKG nur bedingt richtig "interpretieren" kann - dies kann zu Fehldifibrillationen führen. Drittens empfinden einige Hunde das Defibrilliren als extrem unangenehm, was erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität nach sich zieht. Sollten Sie dennoch Interesse haben, können Sie sich gerne bei unserer Abteilung telefonisch unter der 089/21802650 melden. Bezüglich der Prognose kann ich ohne die Befunde selbst gesehen zu haben leider über das Internet nichts sagen.
Gruß
Dr. M. Killich
Tierarzt Dr. Markus Killich&&Team der Abteilung f
Marc1
Beiträge: 2
Registriert: Di Dez 02, 2008 4:20 pm

Re: Verntrikuläre Tachykardie

Beitrag von Marc1 »

Hallo Dr Killich,

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärungen!

Dann bleibt uns ja nichts anderes als Medikamente und abwarten übrig...  :-[

Diese Ventrikuläre Tachycardie kommt ja bestimmt nicht von heute auf morgen. Kann es sein dass die frühzeitige Diagnose einer Herzerkrankung, das Leben eines Hundes um etliche Monate, sogar vielleicht um ein oder zwei kleine Jahre, verlängert?

MfG

Marc
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