Medikamenteneingabe

Hier beantworten wir Fragen zu Herzerkrankungen

Moderator: j.schöbel

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Twisti
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Registriert: Mi Jul 18, 2007 1:49 pm

Medikamenteneingabe

Beitrag von Twisti »

Hallo,
mein knapp neunjähriger Cockermix bekommt mittlerweile aufgrund hochgradiger Mitralklappenendokardiose Vetmedin, Vasotop und Dimazon. Ist es sinnvoll, die Medikamente in zeitlichen Abständen zu geben, oder ist eine gleichzeitige Eingabe empfehlenswert?
Danke und viele Grüße
Twisti
J.Simak
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Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

ich würde die nötigen Medikamente morgens, mittags und abends zusammengeben (vertragen sich alle 3 gut), damit der zeitliche Aufwand nicht so groß ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Twisti
Beiträge: 15
Registriert: Mi Jul 18, 2007 1:49 pm

Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von Twisti »

Hallo Frau Simak,
vielen Dank für die Antwort- ich habe mich aber nicht genau ausgedrückt. Twisti bekommt morgens und abends jeweils 1 Vetmedin (5mg) sowie einmal täglich Vasotop 2,5 mg, sowie einmal täglich 20 mg Dimazon.

Mit den letzten beiden bin ich also auf jeden Fall flexibel.
Ansonsten wäre auch sonst der Zeitfaktor kein Problem, da die Hunde eigentlich immer um mich herum sind.

Wäre es u.U. besser, morgens und abends je eine halbe Vasotop zu geben?  derzeit bekommt er die Tablette morgens, und ich finde, dass er ab nachmittags etwas schwerer atmet, so dass man vielleicht aufteilen könnte?

Ich weiss, dies ist schwierig aus der Ferne zu beurteilen, aber ich bin für Tips auf jeden Fall dankbar!
Viele Grüße
Twisti und Siggi
J.Simak
Beiträge: 400
Registriert: Mo Okt 16, 2006 11:26 am

Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

ich würde Medikamenten"sammel"gaben morgens und abends machen, d. h. morgens und abends Vetmedin und Vasotop morgens oder abends (egal, die Gabe einmal täglich und nicht aufgeteilt ist richtig). Beim Dimazon ist es besser es, wenn schon ein Herzversagen ("Wasser" auf der Lunge oder in Bauch oder Brustkorb) vorgelegen hat, 2 x täglich zu geben. Wenn Ihr Hund mit der aufgeführten Dosis stabil ist, dann diese Dosis auf 2 x täglich aufteilen oder bei Problemen 2 x täglich 20 mg geben. Die Dimazondosis kann im Verlauf der Erkrankung bei Problemen je nach Gewicht und nach Absprache mit Ihrem behandlenden Tierarzt noch erhöht werden.  
Dimazon morgens und abends können sie mit den anderen Medikamenten zusammengeben. Also: morgens und abends jeweils Vetmedin und Dimazon, und morgens oder abends noch Vasotop dazu.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Twisti
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Registriert: Mi Jul 18, 2007 1:49 pm

Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von Twisti »

Hallo Frau Simak,

vielen vielen Dank für die schnellen Antworten.
Der Hund wiegt 20 kg, von daher könnte ich wohl auch 40 mg Dimazon geben. Andererseits ist das Hauptproblem wohl weniger das Wasser in der Lunge, als der vergrösserte Vorhof (laut letztem Schall hat er mittlerweile einen Durchmesser von 60, laut behandlender Kardiologin wäre bei einem Hund seiner Größe mit max 50 zu rechnen), so dass dieser wohl erstens schon recht "ausgeleiert" ist, und zweitens auf die Stammbronchie drückt.

Hätten Sie noch eine Idee, was man in so einem Fall tun könnte, bzw. zu was man den Tierarzt anregen könnte?  ???
Meine TÄ ist super, aber natürlich in Sachen Hundeherz nicht so unterwegs wie Sie.

An sich ist er recht lustig drauf, frisst gern, läuft auch seine Runden (nicht mehr so lange wie früher, aber gerne auch mal ein Stück schneller), ist aber ca. 2 mal am Tag (vorwiegend am frühen Nachmittag sowie ab etwa 22:00 Uhr abends recht kurzatmig.

Vielen Dank und ganz viele Grüße
Twisti
J.Simak
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Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

für eine hochgradige Mitralklappenendokardiose sind die Medikamente die Sie geben richtig. Wenn ausgeschlossen wurde, dass gerade ein Lungenödem vorliegt und es Ihrem Hund gut geht würde ich die Medikamente so belassen. Anzeichen für ein beginnendes Lungenödem wären eine zu frequente Atmung in Ruhe (z. B. beim Fernsehschauen). Dauerhaft mehr als 45 Atemzüge pro Minute in Ruhe (nicht bei Anstrengung) oder sich verschlimmernder Husten könnten Hinweise auf ein beginnendes Lungenödem sein. Dann sollten Sie sich umgehend bei Ihrem TA melden, um (evt. je nach Röntgenbefund) die Dimazondosis zu erhöhen oder Ihrem Hund Diamzoninjektionen geben zu lassen. Die Dosierung von Diamzon zu Hause beträgt 1-5 mg/kg 2 x 3 täglich je nach Atemsymptomatik. Auf unserer Homepage: www.tierkardiologie.com unter Besitzer -> Krankheiten -> Hundekrankheiten -> Mitralklappenendokardiose können Sie genaueres zu dieser Karnkheit nachlesen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Twisti
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Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von Twisti »

Hallo Frau Simak,
nochmal vielen Dank für die schnellen und verständlichen Antworten.
Eine Frage hätte ich jedoch noch: da Sie von "dauerhaft zu schneller Atmung" sprechen:
ist damit gemeint, dass der Hund immer zu schnell atmet, oder einfach öfter?
Twisti hat Zeiten am Tag, wo die Atmung bei etwa 40 liegt, zu anderen Zeiten (ebenfalls in Ruhe, also auch nach längerem Schlaf), wo er auf etwa 50-60 kommt.
Wie würden Sie das interpretieren?
Viele Grüße
Twisti
J.Simak
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Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von J.Simak »

Hallo,

wenn ein Lungenödem vorliegt verschlechtert sich normalerweise der Zustand stetig. Das heißt jeden Tag würde die Atemfrequenz noch schneller sein und sich das Allgemeinbefinden weiter verschlechtern. Wenn Sie merken die Atmung wird weiterhin schneller, sollten Sie sich zur Sicherheit bei Ihrem Tierarzt melden. Allerdings sind die langsamen Frequenzen zwischendurch positiv, vielleicht gabs andere Gründe für die schnelle Atmung zwischendurch (Hitze, Aufregung, ...).

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Julia Simak
Team Tierkardiologie&&Medizinische Kleintierklinik&&Universit
Twisti
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Re: Medikamenteneingabe

Beitrag von Twisti »

Hallo Frau Simak,

vielen, vielen Dank! Sie machen das wirklich toll!

Es ist jetzt schon seit Wochen so, dass die schnellen Atmungsphasen mit den langsamen abwechseln, einen direkten Grund für die hochfrequenten Phasen kann ich zwar nicht erkennen, aber ich werde nochmal mit meiner TÄ sprechen, ob sie andere Ursachen (nicht kardial) in Betracht zieht.

Viele Grüße!
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