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Tierkardiologie LMU • Anorexie durch Gabe von Vetmedin
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Anorexie durch Gabe von Vetmedin

Verfasst: So Nov 25, 2018 12:56 pm
von Snoosie
Meiner kleinen Coton Hündin (11,5 Jahre, 4,5kg) wurde vor eineinhalb Wochen Vetmedin verordnet, weil sie angeblich unter einer Herzinsuffizienz leidet. Sie hatte die Nacht vorher stark geröchelt und irgendwie blubberte ihre Lunge. Deswegen wurde ein Röntgenbild gemacht und daraufhin eine Herzinsuffizienz mit Wasser in der Lunge festgestellt. Nach einem Tag Vetmedin und Furosemid (20 mg pro Tag) veränderte sich das Verhalten meiner Hündin komplett. Sie war draussen als ob sie Geister sehen würde, wollte nicht mal Pippi machen, und sofort wieder heim. Ich musste sie regelrecht auf die Wiese zwingen, damit sie sich wenigstens lösen konnte. In der Wohnung verkroch sie sich nur noch und ihre sonst sehr anhängliche Art war komplett weg. Die Lunge blubberte weiter. Erst am 4. Tag der Vetmedingabe wurde dieser "Geisterzustand" etwas besser, inzwischen war es auch mit der Lunge besser geworden. Was aber am Schlimmsten ist, sie hat einfach das Fressen eingestellt. Sie frass nichts mehr, keine Leberwurst, kein Wienerle, kein Hühnchen, kein Lamm, keinen Schinken, einfach nichts. Dennoch wurde ihr Zustand vom Verhalten her besser und auch die Lunge wurde besser. Ich hatte aber ein ganz schlechtes Gefühl und war echt verzweifelt. Da sie nicht pinkelte dachte der Tierarzt vielleicht noch an eine Infektion in der Blase. Der Urin war aber ohne Befund, dennoch spritze er ein Langzeit Antibiotikum (3 Wochen). Meiner Hündin ging es etwas besser. Dennoch hatte ich weiterhin ein ungutes Gefühl. Ich holte mir eine Zweitmeinung ein von einem Kardiologen. Im Ultraschall kam heraus, dass mein Hund, keine zu behandelnde Herzinsuffizienz hat und auch kein Wasser in der Lunge. Tja, ich war sehr verwirrt. Nun setze ich seit 4 Tagen Vetmedin ganz langsam ab. ABER meine kleine Maus will einfach nichts Fressen. Es ist zwar ein ganz kleines bisschen besser geworden, aber wir sind weit davon entfernt, dass es ein normales Essverhalten ist. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
P.s.: Inzwischen ist die Vermutung, dass meine Hund eine Bronchitis oder ähnliches hatte, und deshalb die Lunge belegt war. Komischerweise hatte sie aber kein Fieber. Was mein Hund wirklich hat/hatte, ist wohl nicht wirklich rauszufinden. Fakt scheint nur zu sein, dass das Lungengeräusch kein Lungenödem war und keine Herzinsuffizienz dahintersteckt.

Re: Anorexie durch Gabe von Vetmedin

Verfasst: Do Nov 29, 2018 7:31 am
von s.hertzsch
Guten Tag,

ich hoffe, dass es Ihrer Hündin bereits besser geht. Vetmedin mit dem Wirkstoff Pimobendan wird generell sehr gut vertragen. Nebenwirkungen, welche wir im Zusammenhang mit der Gabe von Vetmedin sehen, sind v.a. Durchfall und Erbrechen. Laut Herstellen kann es in seltenen Fällen auch mal zu Anorexie kommen. Persönlich habe ich diese Nebenwirkung noch nicht beobachtet. Sobald Sie das Medikament absetzen (ein auschleichen ist in der Regel nicht notwendig bei dem Wirkstoff), sollte sich die klinische Symptomatik innerhalb kürzester Zeit verbessern. Ist dies nicht der Fall, spricht das in der Regel gegen eine Medikamenteninduzierte Nebenwirkung. Anorexie kann vielfältige Ursachen haben. Durch die Gabe von Entwässerungsmedikamenten wie z.B. Furosemid kann es zu einer Beeinträchtigung des Wasser- und Elektrolythaushaltes kommen, welche ebenfalls mit Anorexie einhergehen können. Daher sind regelmäßige Blutwertkontrollen bei der Gabe dieser Medikamente sinnvoll. Leider kann ich, ohne Ihre Hündin selbst untersucht zu haben und die genauen Befunde zu kennen, keine Aussage über die mögliche Ursache der Symptome als auch der dafür notwendigen Therapie treffen. Besprechen Sie daher am besten mit Ihrem behandelnden Tierarzt, ob Furosemid ggf. ebenfalls abgesetzt werden kann und welche weiterführenden diagnostischen Untersuchungen sinnvoll sind.

Mit freundlichen Grüßen,

Sabine Hertzsch

Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwig-Maximilians-Universität München