Liebes LMU Team, mein 6 jahre alter Dobermannrüde hat DCM im Endstadium. Zur Zeit bekommen wir die Medikamente nicht so richtig gut eingestellt. Am 29.12. mussten wir in der Nacht zum Notdienst, da er uns fast erstickt wäre. Seit dem bekommt er Upcard zur Entwässerung. Da probieren wir grad an der Dosierung (er bekommt auch Vetmedin, benazipril, spironolacton, Rekawan). Außerdem bekommt er Lanitop zum Puls senken. Der war immer so bei 140. Mit Lanitop ist er jetzt bei 120 aber mein Hund frisst nicht mehr. hat jetzt schon insgesamt 5 KG abgenommen. Heute soll ich das Lanitop absetzen. Meine Frage ist, ab wann ist der Puls bedenklich - ab wann muss ich handeln und wie? Oder gibt es noch etwas was ich statt des Lanitop tun kann?
Liebe Grüße
Stephanie Dahms
Puls senken
Moderator: j.schöbel
Re: Puls senken
Hallo!
Es tut uns sehr Leid, dass die Herzerkrankung bei Ihrem Hund bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist.
Die entwässernde Therapie mittels UpCard ist eine dynamische Therapie. Das bedeutet, dass die Dosierung im Verlauf der Erkrankung mehrfach angepasst wird. Man versucht, die Entwässerung so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig zu dosieren. Dabei ist das Zählen der Ruheatemfrequenz ein wichtiger Marker zur Überwachung der Therapie. Die Ruheatemfrequenz sollte bei weniger als 30 Atemzügen pro Minute liegen, wenn der Hund schläft. Sollte die Ruheatemfrequenz ansteigen, ist das ein früher Hinweis auf ein beginnendes Lungenödem (Wasser auf der Lunge). Dann sollte so bald wie möglich ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Durch verschiedene Herzerkrankungen kann es zu Vorhofflimmern kommen. Eine häufige Ursache für die Entstehung von Vorhofflimmern sind vergrößerte Vorhöfe. Es kommt dann zu chaotischen Erregungen im Vorhof, von denen ein Teil auf die Hauptkammer übergeleitet wird. Bei manchen Patienten kann dies zu sehr schnellen Herzfrequenzen führen. Muss das Herz über einen längeren Zeitraum mit hohen Frequenzen schlagen, kommt es zu einer Schädigung des Herzmuskels, wodurch dieser an Pumpkraft verliert. Um dies zu verhindern, sollte man die Herzfrequenz auf eine durchschnittliche (d.h. die durchschnittliche Herzfrequenz in einem 24-Stunden-EKG) von unter 160 Schlägen pro Minute senken.
Lanitop ist ein Medikament, das häufig bei Vorhofflimmern eingesetzt wird und die Herzfrequenz senken soll. Oft werden Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt wie Fressunlust, Erbrechen oder Durchfall gezeigt.
Durch starke Entwässerung kann auch ein Kaliummangel entstehen, wodurch es ebenfalls zu Fressunlust kommen kann. Deshalb sollte der Kaliumwert sowie die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden und bei Bedarf sollte Kalium zugefüttert werden. Zudem kann es auch durch die fortgeschrittene Herzerkrankung an sich zu Fressunlust und Gewichtsverlust kommen, da das kranke Herz verschiedenste Botenstoffe ausschüttet, die im Körper zu einer Veränderung des Stoffwechsels führen.
Die genaue Therapieanpassung sollten Sie am besten mit Ihrem behandelnden Tierarzt besprechen.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Dr. Marin Torti
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwigs-Maximilian-Universität München
Es tut uns sehr Leid, dass die Herzerkrankung bei Ihrem Hund bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist.
Die entwässernde Therapie mittels UpCard ist eine dynamische Therapie. Das bedeutet, dass die Dosierung im Verlauf der Erkrankung mehrfach angepasst wird. Man versucht, die Entwässerung so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig zu dosieren. Dabei ist das Zählen der Ruheatemfrequenz ein wichtiger Marker zur Überwachung der Therapie. Die Ruheatemfrequenz sollte bei weniger als 30 Atemzügen pro Minute liegen, wenn der Hund schläft. Sollte die Ruheatemfrequenz ansteigen, ist das ein früher Hinweis auf ein beginnendes Lungenödem (Wasser auf der Lunge). Dann sollte so bald wie möglich ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Durch verschiedene Herzerkrankungen kann es zu Vorhofflimmern kommen. Eine häufige Ursache für die Entstehung von Vorhofflimmern sind vergrößerte Vorhöfe. Es kommt dann zu chaotischen Erregungen im Vorhof, von denen ein Teil auf die Hauptkammer übergeleitet wird. Bei manchen Patienten kann dies zu sehr schnellen Herzfrequenzen führen. Muss das Herz über einen längeren Zeitraum mit hohen Frequenzen schlagen, kommt es zu einer Schädigung des Herzmuskels, wodurch dieser an Pumpkraft verliert. Um dies zu verhindern, sollte man die Herzfrequenz auf eine durchschnittliche (d.h. die durchschnittliche Herzfrequenz in einem 24-Stunden-EKG) von unter 160 Schlägen pro Minute senken.
Lanitop ist ein Medikament, das häufig bei Vorhofflimmern eingesetzt wird und die Herzfrequenz senken soll. Oft werden Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt wie Fressunlust, Erbrechen oder Durchfall gezeigt.
Durch starke Entwässerung kann auch ein Kaliummangel entstehen, wodurch es ebenfalls zu Fressunlust kommen kann. Deshalb sollte der Kaliumwert sowie die Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden und bei Bedarf sollte Kalium zugefüttert werden. Zudem kann es auch durch die fortgeschrittene Herzerkrankung an sich zu Fressunlust und Gewichtsverlust kommen, da das kranke Herz verschiedenste Botenstoffe ausschüttet, die im Körper zu einer Veränderung des Stoffwechsels führen.
Die genaue Therapieanpassung sollten Sie am besten mit Ihrem behandelnden Tierarzt besprechen.
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Dr. Marin Torti
Team Tierkardiologie
Medizinische Kleintierklinik
Ludwigs-Maximilian-Universität München